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Ukraine-Ticker: Selenskyj wütet nach russischem Angriff auf Charkiw

Selenskyj wütet nach russischem Angriff auf Charkiw +++ Priwos-Markt in Odessa in Flammen

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Liveticker.
24.07.2025, 13:3524.07.2025, 13:35
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert regelmässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Putin mit Samthandschuhen an.
  • Trump kündigte am Montag Waffenlieferungen an die Ukraine an. Gleichzeitig drohte er Russlands Partnern mit hohen Zöllen.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

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13:54
Tote nach Explosion bei Flussbaggerarbeiten in der Donau
Im ukrainischen Teil des Donaudeltas sind bei Baggerarbeiten im Fluss drei Menschen bei einer Explosion getötet worden. Sieben weitere Menschen seien in ein Spital eingeliefert worden, teilte die Hafenverwaltungsbehörde der Ukraine bei Facebook mit.

Zur Ursache der Explosion wurde nichts mitgeteilt. Die Baggerarbeiten fanden im Flussarm Bystre statt, der zunächst gesperrt wurde. Russische Kampfdrohnen greifen immer wieder auch die Donauhäfen im Süden des osteuropäischen Landes an und werden beim Anflug zum Teil abgeschossen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. (sda/dpa)
13:29
Dutzende Verletzte nach russischen Bombenangriffen auf Charkiw
Bei russischen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens 33 Menschen verletzt worden. Moskaus Militär habe am Vormittag mit zwei Schlägen mit Gleitbomben das Stadtzentrum attackiert, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow bei Telegram. Demnach schlug eine Bombe neben einem mehrstöckigen Wohngebäude ein, 15 Autos gerieten in Brand. Zuvor hatte Terechow von einem weiteren Treffer auf ein ziviles Unternehmen geschrieben.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf der Plattform X: «Das sind völlig sinnlose Angriffe ohne jeglichen militärischen Zweck.» Russlands einzige Absicht sei, die Aggression und das Töten fortzusetzen. Deswegen brauche die Ukraine Unterstützung bei der Verteidigung, starke Flugabwehrsysteme und eine ausgeweitete Waffenproduktion. Dazu veröffentlichte er Fotos und ein Video, die Zerstörungen und Rettungseinsätze zeigen.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Charkiw ist wegen seiner unmittelbaren Nähe zur russischen Grenze immer wieder Ziel heftiger Angriffe. (pre/sda)
8:09
Mehrere Verletzte nach russischen Angriffen auf Ukraine
Bei erneut massiven russischen Angriffen aus der Luft sind in mehreren Städten der Ukraine mindestens zehn Menschen verletzt worden. In der Grossstadt Tscherkassy nördlich von Kiew habe es sieben Verletzte gegeben, teilte Bürgermeister Anatoli Bondarenko mit. «Darunter ist auch ein Kind», schrieb er auf Telegram. Die Stadt wurde unter anderem mit Raketen beschossen. Die Feuerwehr musste an verschiedenen Orten Brände löschen, die Energieversorgung im Stadtzentrum fiel aus.

In der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde der bekannte Markt Priwos durch die Angriffe in Flammen gesetzt. Schwer getroffen wurde zudem ein neunstöckiges Wohnhaus, wo über mehrere Etagen Wohnungen ausbrannten. Auch ein Einfamilienhaus und eine Tankstelle wurden zerstört. Nach bisherigem Stand wurden laut Behörden drei Menschen in der Stadt verletzt, die Einsatzkräfte suchen aber in den Trümmern noch nach möglichen weiteren Opfern.

In der benachbarten Gebietshauptstadt Mykolajiw sind nach Angaben von Militärgouverneur Witalij Kim durch Drohnenangriffe ebenfalls mehrere Brände ausgebrochen. Bei den Attacken sei vorläufigen Angaben aber nur Sachschaden an Wohn- und Lagerhäusern entstanden. Personen seien nicht zu Schaden gekommen, schrieb er. (pre/sda)
21:19
Russland: Weiterer Gefangenenaustausch mit Kiew vereinbart
Russland und die Ukraine haben bei ihren Verhandlungen in der Türkei einen weiteren Gefangenenaustausch vereinbart. Es sollen jeweils 1.200 Gefangene beider Seiten übergeben werden, wie der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski nach den Gesprächen vor Journalisten in Istanbul sagte.

Seinen Angaben zufolge sollen zudem entlang der Front im seit mehr als drei Jahre währenden Ukraine-Krieg weiter Schwerverletzte ausgetauscht werden. Kiew bestätigte die geplante Fortsetzung der Austausche, nannte aber keine konkreten Zahlen.

Russland habe zudem die Rückgabe von 3.000 weiteren ukrainischen Gefallenen angeboten, sagte Medinski. Seinen Angaben nach hat Moskau bisher bereits rund 7.000 Leichen übergeben. Die Umsetzung der bisherigen Abmachungen lobte der russische Präsidentenberater und Ex-Kulturminister: «Alle Vereinbarungen vom letzten Mal wurden eingehalten», sagte er. Aktuell finde der letzte vereinbarte Austausch von jeweils 250 Personen an der belarussisch-ukrainischen Grenze statt.



Kurzes und knappes Treffen

Knapp dreieinhalb Jahre nach der russischen Invasion in die Ukraine haben Vertreter beider Länder in der Stadt am Bosporus ihre zuletzt stockenden direkten Gespräche fortgesetzt. Delegationen beider Seiten kamen im Ciragan-Palast am Bosporus unter türkischer Führung zusammen, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.

Die für 19.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MESZ) angesetzten Gespräche begannen mit knapp anderthalb Stunden Verspätung. Zuvor hatten sich die beiden Chefunterhändler zu einem kurzen Vieraugengespräch getroffen. Die Unterredung in grosser Runde dauerte lediglich 40 Minuten.

Erwartungen gering

Der türkische Aussenminister Hakan Fidan sagte vor Beginn der Verhandlungen, das ultimative Ziel sei ein Waffenstillstand, der den Weg zum Frieden ebne. Ein Durchbruch dafür bei dieser dritten Verhandlungsrunde galt jedoch bereits vorher als unwahrscheinlich.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Erwartungen gebremst. Für Kiew sei die Ausweitung des Gefangenenaustausches und die Rückholung von Kindern vorrangig, die Russland aus den besetzten Gebieten verschleppt habe, sagte er bereits am Dienstag. Am Verhandlungstag selbst erklärte er in einer Videobotschaft, die Ukraine werde auch eine «sofortige und vollständige Waffenruhe» fordern.

Diese Forderung weist die russische Führung seit Monaten zurück. US-Präsident Donald Trump hatte einen entsprechenden Vorschlag im März gemacht. Kremlchef Wladimir Putin lehnte dies mit der Begründung ab, dass die Ukrainer die Feuerpause für eine Wiederaufrüstung und Neuaufstellung ihrer Truppen nutzen würden.

Der Kreml hatte gleichwohl erklärt, von dem Treffen eine Annäherung der bislang gegensätzlichen Positionen Moskaus und Kiews zu den Bedingungen für eine Waffenruhe zu erwarten. Dazu sei aber «grosse diplomatische Arbeit» nötig, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

Unterhändler kennen sich

Chefunterhändler des ukrainischen Teams war erneut der Ex-Verteidigungsminister und neu ernannte Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, Rustem Umjerow. Medinski, der die russische Seite führte, trug bei seiner Ankunft in der Türkei ein T-Shirt mit der Aufschrift «Putin Team». Angaben aus Ankara zufolge nahmen zudem der Chef des türkischen Geheimdienstes MIT, Ibrahim Kalin, sowie der Generalstabschef Metin Gürak an den Gesprächen teil.

Viele offene Streitfragen bleiben

Bei weiteren Fragen wurde offenbar bislang keine Einigung erzielt. So teilte Umjerow bei seiner Pressekonferenz mit, seine Delegation habe den Russen vorgeschlagen, bis Ende August einen Gipfel zwischen Selenskyj, Putin, Trump und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan abzuhalten. Parallel dazu sagte Medinski, ein Treffen auf Präsidentenebene solle nicht Verhandlungen, sondern deren Abschluss dienen. Es müsse also vorher Einigkeit über Wege zum Frieden herrschen.

Einen von Russland vorgeschlagene kurzzeitige - zwischen 24 und 48 Stunden dauernde - Waffenruhe an einzelnen Frontabschnitten wiederum hat wohl die Ukraine zurückgewiesen. Eine Waffenruhe müsse ehrlich sein und einen Stopp der Angriffe auf Infrastruktur und Zivilisten beinhalten, machte Umjerow Kiews Position deutlich.

Beide Seiten rechnen allerdings mit einer Fortsetzung der Verhandlungen. Moskau und Kiew haben im Mai erstmals seit 2022 wieder direkte Gespräche aufgenommen. (sda/dpa)
14:28
Selenskyj versucht die Wogen um Korruptionsgesetz zu glätten
Nach scharfer Kritik an einem Gesetz zu Antikorruptionsbehörden hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Vertreter aller betroffenen Organe zum Gespräch geladen.

Bei dem «offenen und hilfreichen» Treffen sei die Ausarbeitung eines Aktionsplans beschlossen worden, um die bestehenden Probleme zu lösen, schrieb er auf Telegram. Dazu stellte er ein Foto, das ihn unter anderem mit dem Chef des Nationalen Antikorruptionsbüros (NABU), Semen Krywonos, und dem Leiter der Spezialisierten Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (SAP), Olexander Klymenko, zeigt und Einheit demonstrieren soll.

Am Dienstag hatte das Parlament in Kiew die Kompetenzen beider Behörden per Gesetz massiv beschnitten. Die Behörden sollen nun der Generalstaatsanwaltschaft unterstellt werden.

Zudem haben Geheimdienst und Polizei in der Woche Dutzende Razzien bei Mitarbeitern von NABU und SAP durchgeführt. Einer der Vorwürfe lautet demnach auf Kollaboration mit dem Kriegsfeind Russland. Als Hintergrund wird allerdings ein Machtkampf der Sicherheitsorgane vermutet.

Der Versuch, Einheit zu demonstrieren, ist dabei nur teilweise gelungen. Das Antikorruptionsbüro veröffentlichte nach dem Treffen auf seinem Telegramkanal einen Aufruf, das Gesetz zur Beschneidung der Vollmachten zurückzunehmen. Die Behörde arbeite rein im Interesse des ukrainischen Volkes, wird in der Erklärung betont.

An dem Vorgehen gibt es massive Kritik im In- und Ausland, da die Unabhängigkeit von NABU und SAP auch als Voraussetzung für einen EU-Beitritt gilt. In mehreren Städten der Ukraine wurde dagegen noch am Dienstagabend demonstriert. Die Behörden wurden mit westlicher Unterstützung gegründet, um den Kampf gegen die Korruption in der Ukraine voranzutreiben. Trotzdem gilt das Land weiterhin als eines der korruptesten in Europa. (sda/dpa)
13:39
Kremlsprecher Peskow bestätigt direkt Gespräche mit Ukraine
Kremlsprecher Dmitri Peskow hat die Teilnahme Russlands an direkten Verhandlungen mit Vertretern der Ukraine in Istanbul bestätigt. «Unsere Delegation ist tatsächlich nach Istanbul aufgebrochen und tatsächlich sind am Abend Verhandlungen geplant», sagte Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Die Gespräche sollen um 18.00 Uhr MESZ im Hotel Ciragan-Palast beginnen, hiess es aus Quellen im türkischen Aussenminister.

«Natürlich wird das ein sehr schwieriges Gespräch», sagte Peskow mit Verweis auf die ausgetauschten Positionspapiere der Kriegsparteien. Es werde um die Fortführung der gegenseitigen Austausche gehen. Bei Bedarf könnten aber auch andere Fragen besprochen werden. Das werde von den Delegationsleitern entschieden. Die Delegation werde unverändert vom Präsidentenberater und Ex-Kulturminister Wladimir Medinski angeführt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor den Termin bekanntgemacht und Erwartungen an das Treffen gebremst. Für Kiew sei die Ausweitung des Gefangenenaustausches und die Rückholung von Kindern vorrangig, die Russland aus den besetzten Gebieten verschleppt habe, sagte er am Dienstag.

Chefverhandler des ukrainischen Teams wird erneut der Ex-Verteidigungsminister und neu ernannte Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, Rustem Umjerow, sein. Türkischen Angaben zufolge sollen zudem der Chef des türkischen Geheimdienstes MIT, Ibrahim Kalin, sowie der Generalstabschef Metin Gürak an den Gesprächen teilnehmen.

Moskau und Kiew haben im Mai erstmals seit 2022 wieder direkte Gespräche aufgenommen. Ein Durchbruch für eine Waffenruhe bei dieser dritten Verhandlungsrunde gilt als unwahrscheinlich. Russland überzieht die Ukraine seit mehr als drei Jahren mit einem zerstörerischen Angriffskrieg. (sda)

11:27
Eine Tote nach russischem Beschuss von Cherson
Trotz der erwarteten dritten Verhandlungsrunde zwischen Moskau und Kiew in Istanbul hat Russland seine Angriffe auf die Ukraine in der Nacht fortgesetzt. Eine 66-Jährige sei bei Beschuss der Stadt Cherson im Süden der Ukraine getötet worden, schrieb der Militärgouverneur des Gebiets, Olexander Prokudin, bei Telegram. In der Region wurden demnach zudem ein Junge und ein Mädchen im Alter von 13 Jahren verletzt, die Militärverwaltung schrieb ausserdem von einem 48-jährigen Verletzten.

Nach Angaben der Luftwaffe griff Russland sein Nachbarland in der Nacht mit 71 Drohnen und Drohnenattrappen an. Davon seien 45 abgeschossen oder mit elektronischen Mitteln zu Boden gebracht worden. Die russischen Streitkräfte attackierten demnach die Regionen Dnipropetrowsk, Sumy, Charkiw und Tscherkassy.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. In Istanbul wollen Delegationen beider Seiten heute ihre direkten Gespräche fortsetzen. (pre/sda)


7:12
Selenskyj meldet Verlust von französischem Mirage-Kampfjet
Die Ukraine hat einen ihrer französischen Mirage-Kampfjets wegen eines technischen Defekts verloren und damit einen weiteren Rückschlag bei ihrer Luftverteidigung erlitten. Die «sehr effektive Maschine» sei aber nicht von Russland abgeschossen worden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am frühen Morgen in seiner auf der Plattform X veröffentlichten Videobotschaft – ohne weitere Details zum Absturz mitzuteilen. Der Pilot habe es geschafft, sich selbst zu retten.

Die Luftwaffe teilte mit, die Maschine sei am Dienstagabend wegen eines Fehlers «des Luftverkehrs-Equipments» abgestürzt. Der Pilot habe das Versagen der Ausrüstung gemeldet und dann das Flugzeug per Schleudersitz verlassen. Es habe keine Verletzten oder Tote gegeben.

Im Februar hatte die Ukraine die ersten Mirage-Kampfjets von Frankreich erhalten. Sie sollen von ukrainischen Piloten geflogen werden, die in Frankreich ausgebildet wurden. Wie viele Maschinen genau geliefert wurden und wie viele Kampfflugzeuge Frankreich dem von Russland angegriffenen Land insgesamt zur Verfügung stellen will, gab das französische Verteidigungsministerium nicht bekannt. Französische Medien berichteten, dass Frankreich 6 von 26 Mirage 2000-5, über die die Luftwaffe verfüge, abgeben wolle.

Im vergangenen Sommer hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs Mirage 2000-5 angekündigt. Sie sollen es der Ukraine ermöglichen, ihren Boden und ihren Luftraum zu schützen. Vor der Lieferung wurden die Jets mit neuer Ausrüstung ausgestattet, unter anderem zur Abwehr von Störsignalen.

Der Absturz ist ein weiterer Rückschlag für die Luftverteidigung der Ukraine, da sie ohnehin nicht genügend Abwehrsysteme gegen die russischen Drohnen- und Raketenangriffe zur Verfügung hat. (sda/dpa)
20:40
Minister: Mehr als 50.000 Internetseiten in Russland gesperrt
Russland schränkt das freie Internet zunehmend ein. Die Aufsichtsbehörde Roskomnadsor blockierte nach Angaben des Digitalministers Maksut Schadajew zuletzt den Zugang zu 56.000 Seiten, die sich weigerten, von Moskau als «extremistisch» eingestufte Inhalte zu entfernen.

Zugleich verteidigte er ein neues umstrittenes Gesetz, das die Suche nach solchen Inhalten unter Strafe stellt. Auf «gewöhnliche Nutzer» kämen keine Probleme zu, sagte Schadajew.

Das fragliche Gesetz wurde am Dienstag in dritter und letzter Lesung mehrheitlich durch das Parlament in Moskau, die Staatsduma, verabschiedet. Russischen Medien zufolge stimmten mehr als 60 Abgeordnete dagegen.

Viel Kritik schon vor Verabschiedung des Gesetzes

Das Gesetz sieht Geldstrafen für die bewusste Suche nach als «extremistisch» eingestuften Inhalten im Internet vor. So werden vor allem diejenigen eingestuft, die den Kreml kritisieren - beispielsweise der Anti-Korruptions-Fonds des in Haft gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny.

Das Gesetz löste schon vor seiner Verabschiedung Kritik aus. Kremlkritische Medien schrieben von der schlimmsten Verschärfung der Internetkontrolle seit Jahren. Es war auch die Rede von einer «Kriminalisierung» des Lesens im Netz. Vor der dritten Lesung gab es in Moskau Proteste und Festnahmen vor der Staatsduma.

Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin erklärt die Bereitschaft zu Korrekturen. Es sei notwendig, die Umsetzung zu kontrollieren, damit keine unschuldigen Menschen betroffen sind, damit nicht die betroffen sind, die für ihre Arbeit alle Informationen auswerten müssen, sagte er.

Russland weitet Zensur im Internet zunehmend aus

Moskau baut Kontrolle und Zensur im Internet vor allem seit Beginn der grossangelegten Invasion in die Ukraine vor mehr als drei Jahren aus. Nicht nur Seiten sind gesperrt, Online-Dienste sind teils so stark gedrosselt, dass sie ohne Virtuelles Persönliches Netzwerk (VPN) praktisch nicht mehr nutzbar sind. Aber auch die VPN werden zunehmend blockiert. Wer für sie wirbt, dem droht nach einer ebenfalls verabschiedeten Gesetzänderung ebenfalls eine Geldstrafe. (sda/dpa)
18:35
Interfax: Moskau bestätigt Verhandlungen am Mittwoch
Russland hat in seinem seit mehr als drei Jahren andauernden Angriffskrieg den Termin für eine neue Verhandlungsrunde mit der Ukraine für diesen Mittwoch in Istanbul nach Angaben der Moskauer Nachrichtenagentur Interfax bestätigt. Die russische Delegation erwarte, dass das der Hauptverhandlungstag werde, meldete die Agentur unter Berufung auf Moskauer Verhandlungskreise. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Termin genannt. Der Kreml allerdings hatte dies noch am Dienstagnachmittag nicht bestätigt.

Das Treffen werde wieder in Istanbul stattfinden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow lediglich. Die russische Delegation soll erneut Präsidentenberater und Ex-Kulturminister Wladimir Medinski anführen.

Chefunterhändler auf ukrainischer Seite wird trotz seines Rücktritts als Verteidigungsminister einmal mehr Rustem Umjerow. Er habe den zum Sekretär des nationalen Sicherheitsrats ernannten Umjerow mit der Aufstellung der neuen Delegation beauftragt, schrieb Selenskyj am Dienstag auf Telegram. (sda/dpa)
16:04
Vize-Gouverneur russischer Grenzregion festgenommen
Mitarbeiter des russischen Innenministeriums und des Inlandsgeheimdienstes FSB haben den Vizegouverneur der Grenzregion Brjansk, Nikolaj Simonenko, wegen Betrugsvorwürfen festgenommen.

Er soll der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit Komplizen mindestens 818 Millionen Rubel (rund 8,32 Millionen Franken) beim Bau von Befestigungsanlagen an der Grenze zur Ukraine veruntreut haben. Dies habe die Verteidigungsfähigkeit Russlands gegen die Ukraine verschlechtert, heisst es unter Berufung auf die Sicherheitsorgane.

Simonenko drohen demnach bis zu zehn Jahre Haft in einer Strafkolonie. Das Ermittlungsverfahren sei auch gegen den Leiter der Bauabteilung der regionalen Hauptstadt Brjansk, Jewgeni Schura, eingeleitet worden.

In der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Kursk südöstlich von Brjansk gab es bereits ähnliche Fälle. Im April wurden der frühere Kursker Gouverneur Alexej Smirnow und sein Stellvertreter wegen angeblichen Betrugs festgenommen. Auch dabei soll es um Befestigungsanlagen gegangen sein.

Smirnows Vorgänger, Roman Starowoit, hatte die Fertigstellung der Anlagen nach oben gemeldet und wurde später Verkehrsminister. Anfang des Monats entliess Präsident Wladimir Putin ihn ohne Angabe von Gründen aus dem Dienst, wenige Stunden später wurde Starowoits Tod bekannt. Die Ermittlungsbehörde ging von Suizid aus. Der Fall wirft aber viele Fragen auf. (sda/dpa)
14:36
Konflikt zwischen Russland und Aserbaidschan spitzt sich zu
Die Töne zwischen Russland und der benachbarten Kaukasusrepublik Aserbaidschan werden vor dem Hintergrund des von Moskau begonnenen Ukraine-Kriegs zunehmend schärfer.

Kremlsprecher Dmitri Peskow warnte Baku davor, das Verhältnis beider Länder wegen des Kriegs aufs Spiel zu setzen. Moskau setze darauf, «die hoffentlich kurze Phase der Abkühlung der bilateralen Beziehungen zu durchschreiten», sagte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

Auslöser des Moskauer Tadels waren Äusserungen des aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev, der in einem Interview mit ukrainischen Journalisten seine Solidarität mit dem angegriffenen Land bekundet hatte. Er rief Kiew dazu auf, sich nicht mit der russischen Besetzung einzelner Landesteile abzufinden und diese so zurückzuerobern, wie es Aserbaidschan mit Berg-Karabach getan habe. 2020 hatte Baku die von Armeniern bewohnte Konfliktregion in einem kurzen Krieg gegen seinen Nachbarn erobert.

Hintergrund der zunehmenden Spannungen ist der Abschuss eines aserbaidschanischen Passagierflugzeugs durch eine russische Boden-Luft-Rakete Ende 2024. Die Maschine war im Anflug auf die tschetschenische Stadt Grosny, wo zu dem Zeitpunkt die russische Flugabwehr gegen ukrainische Drohnen im Einsatz war. Bei der Notlandung kamen 38 Menschen ums Leben. Aserbaidschan beklagt, dass Russland nie die Schuld für den Vorfall anerkannt habe. Aliyev kündigte zuletzt an, deshalb vor internationalen Gerichten Klage einreichen zu wollen.

Eine Reihe von Strafverfahren gegen Aserbaidschaner im russischen Uralgebiet belastet das Verhältnis zusätzlich. Bei den Festnahmen Ende Juni starben zwei Aserbaidschaner. Baku sah dies als ethnisch motiviertes Vorgehen und reagierte mit harten Festnahmen gegen Russen im eigenen Land, darunter auch Journalisten von russischen Staatsmedien. (sda/dpa)
10:35
Kind stirbt bei nächtlichen russischen Angriffen auf Ukraine
Bei erneut schweren russischen Angriffen aus der Luft ist in der Ukraine in der Nacht ein Kind ums Leben gekommen.

Der zehnjährige Junge sei durch den Einschlag von gelenkten Gleitbomben in einem Wohnhaus in Kramatorsk getötet worden, schrieb der Bürgermeister der Grossstadt im Gebiet Donezk, Olexander Hontscharenko, auf Facebook. Fünf weitere Personen wurden demnach verletzt.

Kramatorsk gehört zu einem Ballungsgebiet in Donezk, das die Ukrainer auch drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs noch kontrollieren. Inzwischen ist die Front aber so nahe gerückt, dass das russische Militär die Stadt mit schweren Gleitbomben attackieren kann, die eine Reichweite von bis zu 40 Kilometer haben.

Moskau hat das Gebiet Donezk ebenso wie die ukrainischen Gebiete Luhansk, Saporischschja und Cherson wenige Monate nach Kriegsbeginn annektiert und fordert den vollständigen Abzug der Ukrainer von dort.

Kremlchef Wladimir Putin
hatte vor einigen Wochen angekündigt, in der Region eine «Pufferzone» schaffen zu wollen, also die ukrainischen Grenzgebiete zu besetzen.

In der Hafenstadt Odessa im Süden der Ukraine gab es vorläufigen Angaben nach mindestens einen Verletzten durch Drohnenangriffe. An mehreren Stellen in der Stadt seien Brände ausgebrochen, berichteten regionale Medien. Gouverneur Oleh Kiper bestätigte auf Telegram Schäden an Wohnhäusern und sozialer Infrastruktur. Odessa ist immer wieder Ziel russischer Drohnenangriffe. (sda/dpa)
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