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Ukraine-Ticker: Trump: Selenskyj droht mit weiteren Angriffen

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Selenskyj droht Russland mit weiteren Angriffen +++ Drohnen treffen Kiew

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und den geopolitischen Auswirkungen im Liveticker.
27.10.2025, 19:3227.10.2025, 19:32
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19:27
Selenskyj droht mit Angriffen auf weitere russische Regionen
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit einer Ausweitung der ukrainischen Drohnen- und Raketenangriffe auf weitere russische Regionen gedroht. «Die Fähigkeiten für weitreichende Angriffe sind ein Bestandteil (unserer) Unabhängigkeit und werden zum grössten Bestandteil für die Garantie des Friedens», sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. Zuvor seien bei einer Beratung mit dem Armee-Oberkommando die Ziele für Angriffe bis Ende des Jahres besprochen worden und dabei auch eine «geografische Ausweitung» der Attacken.

In der vergangenen Nacht hatte Russland nach eigenen Angaben einen grösseren ukrainischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Moskau abgewehrt

Am Vortag hatte Selenskyj allerdings ein «technisches Problem» bei der Produktion von seit längerem angekündigten ukrainischen Marschflugkörpern des Typs «Flamingo» einräumen müssen. (sda/dpa)

13:31
Polen: Ukrainer sollen Militärobjekte ausgespäht haben
Polens Geheimdienst hat zwei ukrainische Staatsbürger festgenommen, die militärische Einrichtungen für einen fremden Geheimdienst ausgespäht haben sollen.

Der 32 Jahre alte Mann und die 34 Jahre alte Frau seien im schlesischen Kattowitz (Katowice) festgenommen worden, teilte der Sprecher des Geheimdienstkoordinators auf der Plattform X mit.

Die beiden sollen Geräte zur Überwachung der kritischen Infrastruktur montiert haben. Dabei ging es den Angaben zufolge vor allem um Verkehrsinfrastruktur, die der logistischen und militärischen Unterstützung der Ukraine dient. Ein Gericht ordnete drei Monate Untersuchungshaft für die Ukrainer an.

Das EU- und Nato-Mitglied Polen ist einer der engsten politischen und militärischen Verbündeten seines von Russland angegriffenen Nachbarlandes Ukraine. Es hat auch eine wichtige Funktion als logistische Drehscheibe für die Militärhilfe des Westens für Kiew. Polen sieht sich auch selbst von Russland bedroht. Erst in der vergangenen Woche hatte Regierungschef Donald Tusk die Festnahme von acht mutmasslichen Saboteuren bekanntgegeben. (sda/dpa)
13:27
Litauen will Grenze zu Belarus wegen Ballons schliessen
Nach mehreren Luftraumverletzungen und Störungen des Flugverkehrs durch Ballons will Litauen seine Grenze zu Belarus auf unbestimmte Zeit schliessen. Die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes sei bereit, einen entsprechenden Beschluss bei der Kabinettssitzung am Mittwoch zu treffen, sagte Ministerpräsidentin Inga Ruginiene nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates.

Das litauische Militär werde zudem «alle nötigen Massnahmen» ergreifen, um aus Belarus einfliegende Ballons zu stoppen. Nähere Ausführungen hierzu machte Ruginiene nicht. Die Ballons steigen in der Regel nahezu senkrecht auf und überqueren die Grenze in grosser Höhe. Dadurch seien sie den Behörden zufolge schwer zu erkennen.

In Litauen kam es in der Vorwoche viermal zu Störungen des Flugverkehrs wegen Wetterballons, die in Richtung von Flughäfen flogen. Sie werden üblicherweise von Schmugglern verwendet, um Zigaretten aus dem autoritär regierten Nachbarland illegal über die Grenze zu schicken. Der Flugverkehr wurde daher aus Sicherheitsgründen jeweils zeitweise eingestellt. Betroffen davon waren insgesamt über 140 Flüge und mehr als 20.000 Passagiere.

Litauens Grenzschutz machte aufgrund der Vorfälle jeweils für mehrere Stunden die beiden noch offenen Grenzübergänge zu Belarus in Salcininkai und Medininkai dicht - zuletzt in der Nacht zu Sonntag. Die zwei Kontrollpunkte sollen vorerst bis Mittwoch weiter geschlossen bleiben.

Die litauischen Behörden stellten nach den Vorfällen mehrere gelandete Ballons sicher, an denen in Plastikfolie eingewickelte Kisten mit Schmuggel-Zigaretten befestigt waren. Auch wurden Personen festgenommen, die in den Schmuggel auf dem Luftweg verwickelt sein sollen. Ruginiene kündigte an, dass in Reaktion auf die Vorfälle über höhere Strafen für Schmuggeltätigkeiten beraten werde.

Nach Angaben der Regierungschefin betrachtet Litauen das Einfliegen der Ballons als «hybride Attacke». Die belarussische Führung in Minsk sei am Schmuggel durch ihre Untätigkeit beteiligt, da sie nichts dagegen unternehme. Auch der Sicherheitsberater von Staatschef Gitanas Nauseda sagte: «Der Schmuggel dient als Deckmantel für eine hybride psychologische Operation.»

Litauen plant Ruginiene zufolge, sich mit seinen Verbündeten über die Vorfälle zu beraten, und stehe dazu in engem Kontakt mit Polen und Lettland. Auch eine mögliche Aktivierung von Nato-Artikel 4 schloss sie nicht aus. Der Artikel sieht Beratungen mit den Verbündeten vor, wenn sich ein Nato-Staat von aussen gefährdet sieht. (sda/dpa)

13:21
Selenskyj erwartet Friedensplan der Koalition der Willigen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet in den kommenden Tagen mit einem Friedensplan der sogenannten Koalition der Willigen. Der Plan solle kurz sein, sagte er dem US-Portal «Axios»: «Ein paar schnelle Punkte. Wie der Plan eines Waffenstillstands. Wir haben beschlossen, in der kommenden Woche oder zehn Tagen daran zu arbeiten.» Allerdings bezweifele er, dass Russlands Präsident Wladimir Putin dem Plan zustimmen werde, sagte Selenskyj.

Die Koalition der Willigen sind etwa zwei Dutzend Staaten, angeführt von Grossbritannien und Frankreich, die der Ukraine nach einem möglichen Waffenstillstand militärische Sicherheitsgarantien geben wollen. Nach einem Treffen am vergangenen Freitag in London sprach auch der britische Premierminister Keir Starmer von einem Friedensplan der Koalition.

US-Präsident Donald Trump hat gefordert, die Kämpfe in der Ukraine entlang der derzeitigen Frontlinie einzustellen. Dem hat die Ukraine zugestimmt, ebenso ihre europäischen Unterstützer. Moskau besteht unter anderem darauf, dass die ukrainischen Truppen komplett aus dem von Russland beanspruchten Gebiet Donezk abziehen.

Um Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen, seien weitere Sanktionen gegen Russland sowie Waffen mit hoher Reichweite für die Ukraine nötig, sagte Selenskyj dem US-Portal. (sda/dpa)

11:06
Gericht erlaubt Auslieferung von Nord-Stream-Saboteur
Im juristischen Streit um die Auslieferung eines mutmasslichen Nord-Stream-Saboteurs an Deutschland hat ein italienisches Gericht grünes Licht gegeben. Dies teilte der Anwalt des beschuldigten Ukrainers mit. (sda/dpa)
9:02
Ukrainische Drohnen fliegen auf Moskau zu
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben einen grossangelegten ukrainischen Drohnenangriff abgewehrt, der sich auch gegen die Hauptstadt Moskau richtete. Im Umland der Metropole seien 40 Kampfdrohnen abgefangen worden, «von denen 34 nach Moskau flogen», teilte das Verteidigungsministerium mit.

Zu Treffern und Schäden wurde nichts bekannt. Anwohner der Städte Domodedowo, Podolsk, Dubna, Ramenskoje und Troizk im Moskauer Umland berichteten von Explosionen, wie der russische Telegramkanal «Mash» schrieb. Bilder gab es indes nur von einer Rauchsäule bei dem Ort Kommunarka.

Insgesamt wurden nach Militärangaben in der Nacht 193 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet ausgeschaltet. Solche Informationen sind nicht unabhängig überprüfbar, sie lassen aber Rückschlüsse auf den Umfang eines Angriffs zu. In den Grenzgebieten Belgorod und Brjansk wurde nach örtlichen Angaben je ein Mensch durch die Drohnen getötet.

Russland überzieht die Ukraine seit mehr als dreieinhalb Jahren mit einem verheerenden Krieg. Mit ihren weitreichenden Drohnenangriffen versucht die Ukraine, den Krieg ins Land des Angreifers zurückzutragen. Die Attacke auf Moskau könnte ein Test der russischen Flugabwehr um die Hauptstadt gewesen sein. (sda/dpa)
21:14
Selenskyj berichtet von schweren Kämpfen um Pokrowsk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von schweren Kämpfen um die Stadt Pokrowsk im Osten des Landes berichtet. Dabei helfe vor allem der Einsatz der ukrainischen Bukowina-Brigade in der benachbarten Stadt Myrnohrad. «Genau dort, gegenüber von Pokrowsk, haben die Russen ihre Hauptangriffstruppe konzentriert – und das ist eine beträchtliche Anzahl von Besatzungstruppen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

«Natürlich führt dies zu einer schwierigen Situation in Pokrowsk und allen benachbarten Gebieten», führte Selenskyj weiter aus. «Es gibt heftige Kämpfe in der Stadt, an den Zufahrtswegen zur Stadt.» Auch die Versorgung sei schwierig. Dennoch werde weiter gegen die Besatzer gekämpft: «Wir müssen den Russen weiterhin so viele Verluste wie möglich zufügen.»

Erst wenige Stunden zuvor hatte der ukrainische Generalstab zugegeben, dass russische Soldaten in die seit Monaten schwer umkämpfte und weitgehend zerstörte Stadt eingedrungen waren. Die etwa 200 russischen Soldaten seien zwischen den ukrainischen Verteidigungslinien durchgesickert und hätten sich in der Stadt festgesetzt. Nunmehr gebe es in der Stadt schwere Gefechte, in deren Verlauf beide Seiten auch Kampfdrohnen einsetzten. Nach Darstellung der ukrainischen Generalität sind die Kämpfe «von hoher Dynamik und Intensität geprägt». (sda/dpa)
21:11
Zehn Verletzte bei russischem Drohnenangriff bei Sumy
Bei einem russischen Luftangriff gegen einen Kleinbus im Osten der Ukraine sind mindestens zehn Menschen verletzt worden. Das Fahrzeug sei in der Nähe der Stadt Sumy von einer Kampfdrohne getroffen worden. Bei der Explosion seien zehn Insassen, unter ihnen auch zwei Kinder, teils schwer verletzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Oleh Hryhorow auf Telegram mit. Zwei der Verletzten befänden sich in kritischem Zustand.

Ukrainische Kampfdrohnen richteten dafür erhebliche Schäden bei Angriffen auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim an, wie der ukrainische Militärgeheimdienst HUR mitteilte. Bei den Attacken seien drei Radaranlagen sowie ein Landungsboot zerstört worden. Ein auf der HUR-Website veröffentlichtes Video, dessen Echtheit nicht überprüft werden konnte, zeigt den Anflug von Drohnen auf die genannten Ziele.

Die russische Flugabwehr schoss am Abend mindestens sechs ukrainische Drohnen ab, die Kurs auf Moskau genommen hatten. «Noch ein Angriff auf Moskau abgewehrt», kommentierte Bürgermeister Sergej Sobjanin nach Angaben der Staatsagentur Tass. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen. (sda/dpa)
15:26
Kiew meldet: Rund 200 russische Soldaten in Pokrowsk eingedrungen
Nach monatelangen Sturmangriffen gegen ukrainische Stellungen rund um Pokrowsk am Rande des Donbass ist es russischen Soldaten nach Darstellung aus Kiew gelungen, in die schwer umkämpfte Stadt einzudringen. Die russischen Streitkräfte hätten mehrere kleinere Infanteriegruppen unter Umgehung der ukrainischen Linien in die Stadt eingeschleust, teilte der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Die rund 200 russischen Soldaten hätten sich festgesetzt und lieferten sich schwere Gefechte mit den ukrainischen Einheiten. Beide Seiten setzten dabei auch Kampfdrohnen ein.

Nach Darstellung der ukrainischen Generalität sind die Kämpfe «von hoher Dynamik und Intensität geprägt». Die russische Armee versuche unterdessen, die ukrainischen Verteidigungslinien mit Kampfpanzern und Schützenpanzern zu durchbrechen.

Der Generalstab widersprach unterdessen russischen Behauptungen von der kompletten Einkesselung ukrainischer Truppen in Pokrowsk. Vielmehr seien grössere Gebiete rund um die Stadt zurückerobert worden. Damit habe sich die Lage in dem Abschnitt sowie an den Zufahrtswegen zu Pokrowsk stabilisiert.

Pokrowsk und das benachbarte Myrnohrad sind seit Monaten umkämpft und von einer Einschliessung bedroht. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. (sda/dpa)
14:06
Drohnen verletzen 16 Personen im westrussischen Belgorod
In der westrussischen Region Belgorod sind nach Behördenangaben 16 Menschen durch ukrainische Drohnenangriffe verletzt worden. Die ukrainischen Streitkräfte hätten die Ortschaft Maslowa Pristan beschossen und dort zehn Zivilisten, unter ihnen zwei Minderjährige, verletzt, schrieb Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf seinem Telegramkanal. Zwei private Wohnhäuser seien durch die Sprengsätze stark beschädigt worden.

Etwas später informierte er über sechs weitere Opfer an anderer Stelle. So sind Gladkows Angaben nach in der Gebietshauptstadt Belgorod selbst drei Verletzte zu beklagen, darunter ein Angehöriger des Militärs. In der Ortschaft Dorogoschtsch im an die Ukraine grenzenden Landkreis Graiworon traf es drei weitere Personen, darunter einen 14-Jährigen.

Russland beschiesst seit Beginn seines nunmehr über dreieinhalb Jahre währenden Kriegs auch zivile Ziele im Hinterland der angegriffenen Ukraine. Aber auch die Menschen in Russland - speziell in den grenznahen Regionen - selbst spüren durch ukrainische Gegenangriffe zunehmend die Kriegsfolgen. Die Zahl der Opfer und das Ausmass der Schäden in Russland steht aber in keinem Verhältnis zu den vom russischen Militär angerichteten Zerstörungen in der Ukraine. (sda/dpa)
11:39
3 Tote und 29 Verletzte bei Drohnenangriff auf Kiew gemeldet
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind in der Nacht mindestens 3 Menschen getötet und 29 Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch sieben Kinder, teilte der Katastrophenschutz bei Telegram mit.

Die ukrainische Luftabwehr war zwar nach Angaben der Militärverwaltung von Kiew im Einsatz, konnte aber nicht alle Schäden verhindern. Herabfallende Trümmerteile abgeschossener Drohnen hätten in mehreren Stadtbezirken Wohnhäuser beschädigt. Auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete bei Telegram über die Angriffe.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen Russlands Angriffskrieg. Immer wieder werden ukrainische Städte mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern attackiert. (sda/dpa)
22:19
Trump: Treffe Putin erst, wenn Deal sicher ist
US-Präsident Donald Trump will Kremlchef Wladimir Putin nach eigenen Angaben erst treffen, wenn er sich einer Einigung im Ukraine-Krieg sicher sein kann. Auf die Frage, was Russland tun müsse, damit Trump ein neues Treffen mit Putin ansetze, antwortete der US-Präsident an Bord der Regierungsmaschine Air Force One vor Journalisten: «Ich werde wissen müssen, dass wir einen Deal erzielen werden. Ich werde meine Zeit nicht verschwenden.»

Der US-Präsident hatte vor wenigen Tagen einem zuvor in Aussicht gestellten, baldigen Treffen mit Putin eine Absage erteilt - und es auf unbestimmte Zeit verschoben. Ausserdem verhängte seine Regierung erstmals in Trumps zweiter Amtszeit neue Sanktionen gegen Russland. Zur Begründung verwies sie ausdrücklich auf Putins mangelnden Willen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden.

Trump bekräftigte nun, dass er enttäuscht sei und an einen Frieden in der Region zu einem deutlich früheren Zeitpunkt als im Nahen Osten geglaubt habe. Kurz darauf ging er zu einem anderen Konflikt über: «Armenien und Aserbaidschan - das war sehr schwierig», sagte er. Tatsächlich habe ihm Putin dazu am Telefon gesagt: «Mensch, das war fantastisch.» Der US-Präsident listet immer wieder Konflikte auf, die er nach Eigendarstellung beendet hat - auch wenn Friedensforscher diese Einschätzung so nicht teilen. (sda/dpa)
20:30
Moskaus Sondergesandter sieht diplomatische Lösung nahe
Kurz nach den von den USA erlassenen Sanktionen gegen Russland sieht ein Moskauer Top-Diplomat plötzlich Chancen auf ein schnelles Ende des Kriegs. «Ich glaube, Russland und die USA und die Ukraine sind tatsächlich ziemlich nah an einer diplomatischen Lösung», sagte der Moskauer Sondergesandte für die Gespräche mit der Trump-Administration Kirill Dmitrijew in einem Interview mit dem US-Sender CNN.

Dmitrijew führte nicht näher aus, worin sich sein Optimismus begründet. Er lobte aber überraschend den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für dessen Aussage, die derzeitige Frontlinie als Basis für eine Friedenslösung zu akzeptieren. Bisher habe Kiew stets den Rückzug der russischen Truppen hinter die Grenzen gefordert, daher sei dies ein grosser Fortschritt, meinte Dmitrijew. Zu welchem Entgegenkommen Moskau bereit ist, verriet er nicht. Vielmehr beharrte er darauf, dass US-Präsident Donald Trump Russland nicht unter Druck setzen dürfe, wenn er zu Verhandlungsergebnissen kommen wolle.

Die Ablehnung einer Waffenruhe begründete Dmitrijew einmal mehr mit dem schon oft von Moskau vorgebrachten Argument, dass Kiew die Feuerpause für eine Wiederbewaffnung und Umgruppierung seiner Kräfte nutzen könne. Russland sei an einer endgültigen Friedenslösung gelegen und nicht nur an einem zeitweisen Waffenstillstand. Im Gespräch wurde Dmitrijews Bemühen deutlich, Trump zu schmeicheln. Er lobte ihn für die Waffenruhe im Gazastreifen und hob Trumps Politik von der seines Vorgängers Joe Biden ab. (sda/dpa)
9:08
Ukrainisches Militär: Taktisch wichtigen Ort zurückerobert
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die für die Verteidigung der Stadt Lyman wichtige Ortschaft Torske zurückerobert. Bei der Erstürmung seien bis zu 100 russische Soldaten getötet worden, teilte der Generalstab in Kiew mit. «Es gibt auch Gefangene», heisst es in der per Telegram verbreiteten Mitteilung. Die ukrainische Flagge sei wieder in Torske aufgestellt worden. Unabhängig bestätigen lassen sich die Angaben bislang nicht.

Torske ist ein Dorf im Norden der Region Donezk. Vor dem Krieg lebten dort mehr als 1.000 Menschen, inzwischen ist es weitgehend zerstört. Kurz nach Kriegsbeginn wurde es von den russischen Truppen erobert, im Herbst 2022 von den Ukrainern bei ihrer Offensive zurückgewonnen. Zuletzt ging es wieder in russische Hand über.

Torske ist wegen seiner Lage an einer Höhe am Ufer des Flusses Scherebez wichtig. Dieser Fluss bildet eine natürliche Barriere und erschwert das Vorkommen von Truppen – etwa auf die nur 13 Kilometer westlich gelegene Stadt Lyman und den dahinter befindlichen Ballungsraum um Slowjansk und Kramatorsk, den die russische Armee bislang in dem seit mehr als dreieinhalb Jahre währenden Krieg nicht erobern konnte. (sda/dpa)
04:21
Kiew erneut mit ballistischen Raketen angegriffen
Das russische Militär hat erneut Ziele in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit ballistischen Raketen angegriffen. Zwei Menschen seien getötet worden, die Zahl der Verletzten sei auf zwölf gestiegen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram mit. Zuvor war von mindestens acht Verletzten die Rede gewesen.

Zudem seien im Ostteil der Dreimillionenstadt mehrere Brände ausgebrochen, hiess es. Inoffiziellen Informationen zufolge sind dort befindliche Heizkraftwerke erneut das Ziel der Attacke gewesen. Kurzzeitig galt wegen eines möglichen Einsatzes einer ballistischen Mittelstreckenrakete durch Russland im ganzen Land Luftalarm. (sda/dpa)
19:49
Selenskyj drängt auf weitere Sanktionen gegen russischen Energiesektor
Nach US-amerikanischen und britischen Sanktionen gegen die russischen Erdölriesen Rosneft und Lukoil hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf eine Ausweitung der Strafmassnahmen gedrängt. «Wir müssen Druck auf alle russischen Ölunternehmen wie Surgutneftegaz und andere ausüben», sagte er bei einer Pressekonferenz nach Beratungen der sogenannten Koalition der Willigen in London.

Strafmassnahmen sollten zudem auch Russlands Erdölterminals und die Tanker der russischen «Schattenflotte» betreffen, forderte Selenskyj. Die Ukraine ihrerseits erhöhe durch ihre Angriffe mittels Drohnen und Raketen auf den russischen Energiesektor bereits den Druck.

Gleichzeitig erneuerte Selenskyj die Bitte an die Verbündeten seines Landes nach Lieferung neuer weitreichender Waffen. «Weitreichende Fähigkeiten (der Ukraine) stärken die Diplomatie», sagte der Staatschef. Je mehr Verluste Russland auf seinem eigenen Staatsgebiet erleide, umso eher sei Kremlchef Wladimir Putin zu «sinnvoller Diplomatie» bereit.

Die von Grossbritannien und Frankreich geführte «Koalition der Willigen» setzt sich für eine Unterstützung der vor über dreieinhalb Jahren von Russland angegriffenen Ukraine ein. (sda/dpa)

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert unnachlässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Wladimir Putin mit Samthandschuhen an.
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Ukraine entscheidet sich gegen US-Kampfjets – und für den schwedischen Gripen
Die ukrainische Armee setzt künftig auf schwedische Kampfflugzeuge anstatt auf US-amerikanische Modelle. Fachleute sprechen von einer strategischen Entscheidung.
In der vergangenen Woche haben der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der schwedische Premierminister Ulf Kristersson eine Absichtserklärung unterzeichnet, die die mögliche Lieferung von bis zu 150 schwedischen Kampfflugzeugen des Typs JAS 39 Gripen E an die Ukraine vorsieht. Militäranalysten sprechen von einer «strategischen Entscheidung». Bis die ersten Maschinen tatsächlich in der Ukraine einsatzbereit sind, dürfte jedoch noch einige Zeit vergehen.
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