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Nahost-Ticker: Mehrere Tote bei Al-Kaida-Angriff im Jemen

Buildings that were destroyed during the Israeli ground and air operations stand in the northern Gaza Strip during the sunrise, as seen from southern Israel, Friday, Oct. 17, 2025. (AP Photo/Leo Corre ...
Gaza gleicht nach zwei Jahren Krieg einem Trümmerfeld.Bild: keystone
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Bund informiert bald über Aufnahme von Gaza-Kindern + Medizinische Hilfe stockt weiterhin

Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
19.10.2025, 10:3324.10.2025, 14:35
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15:20
Rubio: Israel muss sich mit Gaza-Friedenstruppe wohlfühlen
Die US-Regierung räumt Israel Mitspracherecht bei der Zusammensetzung einer internationalen Friedenstruppe (ISF) für den Gazastreifen ein. Die Truppe müsse sich aus Staaten zusammensetzen, mit denen auch «Israel sich wohlfühlt».

Das sagte US-Aussenminister Marco Rubio bei einem Besuch des Koordinationszentrums in Israel, das die Waffenruhe im Gazastreifen überwachen soll. Berichten zufolge will Israel nicht, dass die Türkei Truppen in das Palästinensergebiet schickt. Den Einsatz internationaler Soldaten zur Absicherung eines Friedens sieht ein von der US-Regierung erarbeiteter Plan für ein Ende des Gaza-Krieges vor.

Rubio wollte sich nicht dazu äussern, mit welchen Staaten Israel nicht einverstanden sein könnte. «Ich möchte nur sagen, dass viele Länder derzeit Interesse bekunden», so der US-Aussenminister. «Wir haben diese Truppe noch nicht gebildet.» Sie werde ein internationales Mandat, etwa durch die Vereinten Nationen oder ein internationales Abkommen, benötigen. Derzeit werde daran gearbeitet, die Voraussetzungen zu schaffen, damit «die Stabilisierungstruppe so schnell wie möglich» im Gazastreifen eintreffen könne.

Zunächst müsse sichergestellt werden, dass die Waffenruhe im Gaza-Krieg halte und die Menschen in dem Küstengebiet humanitäre Hilfe bekämen. Dafür sei auch eine Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen möglich, so Rubio. Das UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) werde allerdings keine Rolle spielen, sagte er weiter warf der Organisation vor, ein Ableger der Terrororganisation Hamas geworden zu sein. (sda/dpa)
13:42
Bund will über Aufnahme von verletzten Gaza-Kinder informieren
Der Bund will 20 schwer verletzte Kinder und ihre Angehörigen aus Gaza evakuieren und in der Schweiz behandeln.
Die Schweizer Kantone sind bei der Aufnahme der Kinder aber gespalten. Während einige Kantone sich bereiterklärt haben, einige Kinder aufzunehmen, haben andere abgesagt.

Nun will der Bund über das weitere Vorgehen informieren. Um 15.45 Uhr findet in Bern eine Pressekonferenz statt.
Teilnehmen werden Vincenzo Mascioli, Staatssekretär für Migration (SEM), Lukas Engelberger, Gesundheitsdirektor des Kantons Basel-Stadt, Silvio Flückiger, Stv. Leiter Humanitäre Hilfe und Chef Operationen (EDA/DEZA) und Valerio Antonucci, Operativer Leiter MEDEVAC Gaza (VBS/BABS).
13:40
WHO: Medizinische Hilfe im Gazastreifen stockt weiterhin
Rund zwei Wochen nach Beginn der jüngsten Waffenruhe im Gazastreifen hapert es bei der medizinischen Versorgung der Menschen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an allen Enden.

Die monatelang blockierten Lieferungen von Medikamenten und medizinischem Gerät seien zwar angelaufen, sagte der WHO-Vertreter in den von Israel besetzten Gebieten, Rik Peeperkorn. Aber da Israel nur zwei Grenzübergänge geöffnet habe, sei es schwierig, den Bedarf zu decken.

Nur 14 der 36 Spitäler seien teilweise funktionsfähig, ebenso 64 von 181 Gesundheitszentren und 109 von 359 Behandlungsräumen. Wichtige Kliniken lägen in dem Gebiet, das Israel noch kontrolliere, und könnten von Patienten nicht erreicht werden. Darunter ist auch das European Gaza Hospital. Die WHO habe alles nötige Material in der Region, brauche aber besseren und schnelleren Zugang.

Bislang werde jede Ladung einzeln untersucht, für jedes Teil müsse man eine eigene Genehmigung beantragen. Die WHO habe versucht, acht mobile Röntgengeräte in den Gazastreifen zu bekommen, das habe zweieinhalb Jahre gedauert, sagte Peeperkorn. «Das ist verrückt.»

Es gebe nur zwei Computertomographen im Gazastreifen, da müsse dringend mehr Kapazität geschaffen werden. Die WHO habe eine Liste mit absolut nötigen Medikamenten und Material erstellt und dringe darauf, dass israelische Behörden diese pauschal genehmigen und nicht bei jeder Lieferung neu prüfen. (sda/dpa)
20:28
Rubio ist in Israel
US-Aussenminister Marco Rubio ist in Israel eingetroffen, wo er die weitere Umsetzung des US-Plans zur Beendigung des Gaza-Kriegs vorantreiben möchte. Gemeinsam mit Partnern wolle er dort auf das Momentum für einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten aufbauen, schrieb Rubio auf der Plattform X.

Laut einem Bericht der Zeitung «Israel Hajom» soll es bei dem Besuch des US-Aussenministers auch um die Zusammensetzung der in dem Friedensplan nach Kriegsende vorgesehenen Übergangsregierung gehen. Darin sollen palästinensische Technokraten unter Aufsicht eines internationalen Gremiums im Gazastreifen arbeiten. Zudem stehe die geplante Entwaffnung der islamistischen Hamas auf der Agenda. Die Islamistenorganisation lehnt es bisher ab, ihre Waffen abzugeben.

20:24
Auch islamische Länder gegen Annexion des Westjordanlands
Die arabischen und islamischen Länder haben sich entschieden gegen eine Annexion des besetzten Westjordanlands durch Israel ausgesprochen. Solch ein Schritt sei ein eklatanter Verstoss gegen internationales Recht und Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, heisst es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), der Arabischen Liga und weiterer Staaten. Israel habe keine Hoheit über die besetzten palästinensischen Gebiete. (sda/dpa)
14:34
Vance: USA gegen israelische Annexion des Westjordanlands
Vor seiner Abreise aus Israel hat sich US-Vizepräsident JD Vance klar gegen eine Annexion des besetzten Westjordanlands durch Israel ausgesprochen.

«Es war ein sehr dummer politischer Stunt», sagte er zu einer ersten Abstimmung des israelischen Parlaments für entsprechende Pläne während seines Besuchs. Er habe sich davon persönlich beleidigt gefühlt. «Das Westjordanland wird nicht von Israel annektiert.» Dies sei die unveränderte politische Linie der US-Regierung.

Ein Oppositionsvorstoss zur Annexion von Teilen des Westjordanlands hatte im israelischen Parlament am Mittwoch in einer vorläufigen Abstimmung überraschend eine Mehrheit bekommen - eine endgültige Annahme gilt aber als unwahrscheinlich. Ultrarechte Mitglieder der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machen sich seit langem für eine Annexion des Westjordanlands stark.

Auch US-Präsident Donald Trump hatte betont, er werde es Israel nicht erlauben, sich das Westjordanland einzuverleiben. Die Palästinenser beanspruchen das Gebiet als Teil eines künftigen unabhängigen Staates.

Zum Abschluss seiner Israel-Reise hatte Vance zuvor noch das Militärhauptquartier in Tel Aviv besucht. Verteidigungsminister Israel Katz sagte nach Angaben seines Büros, Vance sei «ein wahrer Freund des Staates Israel, der unter der Führung von Präsident Trump viel zur Sicherheit Israels, der Region und zur tiefen Allianz zwischen Israel und den USA beigetragen hat». Katz bekräftigte ferner, Israel sei «verpflichtet, alle Geiseln und Gefallenen zurückzubringen, Hamas zu entwaffnen und eine bessere Zukunft in der Region zu sichern». (sda/dpa)

10:55
WHO evakuiert 41 Kinder aus dem Gazastreifen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals seit der neuen Waffenruhe im Gazastreifen schwer kranke und verletzte Kinder in Sicherheit gebracht. 41 seien zusammen mit 145 Begleiterinnen und Begleitern aus dem Gazastreifen gebracht worden, berichtete WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X.

Bei allen Patienten handele es sich um Kinder, sagte ein WHO-Sprecher auf Nachfrage. Aufgrund «operativer Erwägungen» könne noch nicht gesagt werden, in welchen Ländern die jungen Patienten behandelt werden sollen.

Rund 15'000 weitere Personen müssten zur medizinischen Versorgung ebenfalls aus dem Kriegsgebiet gebracht werden, teilte Tedros mit. «Wir rufen die Länder weiterhin auf, ihre Solidarität zu zeigen und alle Wege zu öffnen, um die medizinische Evakuierung zu beschleunigen.» Für solche Krankentransporte sind Genehmigungen der israelischen Behörden nötig, die die Zugänge zum Gazastreifen kontrollieren. (sda/dpa)
9:14
Vance trifft Netanjahu
Vance will heute am Vormittag Netanjahu treffen und auch ein Gespräch mit Israels Präsident Izchak Herzog führen. Die beiden bereits zuvor angereisten US-Sonderbeauftragten Steve Witkoff und Jared Kushner hatten Netanjahu laut dem «Wall Street Journal» deutlich vermittelt, dass Reaktionen Israels auf mutmassliche Verstösse der Hamas gegen das Waffenruhe-Abkommen verhältnismässig sein müssten. Die Warnungen erfolgten angesichts gewaltsamer Zusammenstösse in den vergangenen Tagen zwischen Israels Armee und der Hamas im Gazastreifen.

Bezüglich der Rückgabe der noch im Küstenstreifen verbliebenen toten Geiseln durch die Hamas bat Vance um Geduld. Die Bergung der Leichen sei schwierig und könne nicht «über Nacht erfolgen», sagte er Journalisten in Israel. Einige Opfer seien unter Tonnen von Trümmern begraben, bei anderen sei gänzlich unklar, wo sie sich befinden. Auch die Hamas beruft sich darauf, dass es nach zwei Jahren Krieg und grossflächiger Zerstörung in Gaza schwierig sei, aller Leichen habhaft zu werden. Man stehe bei der Bergung vor extremen Schwierigkeiten, setze die Bemühungen aber weiter fort, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.
6:26
Von Hamas übergebene Geisel-Leichen identifiziert
Bei den zwei zuletzt von der islamistischen Hamas im Gazastreifen übergebenen Leichen handelt es sich nach israelischen Angaben um die sterblichen Überreste aus Israel entführter Geiseln. Das bestätigte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Nacht. Eines der beiden Opfer wurde als Arie Salmanowich identifiziert, der Name des anderen wurde von den Angehörigen noch nicht zur Veröffentlichung freigegeben.

Die Hamas hatte im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens zugesagt, insgesamt 28 tote Geiseln zu übergeben. Noch werden 13 der Leichen im Gazastreifen vermutet – wobei fraglich ist, ob die sterblichen Überreste letztlich wirklich in allen Fällen ausgehändigt werden. Die Hamas beruft sich darauf, dass es nach zwei Jahren Krieg und grossflächiger Zerstörung im Gazastreifen extrem schwierig sei, aller Leichen habhaft zu werden.

Nach Informationen der israelischen Armee war Salmanowich beim Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terroristen auf Israel am 7. Oktober 2023 lebend aus seinem Haus entführt worden. Man gehe davon aus, dass er am 17. November 2023 in Gefangenschaft ermordet wurde, teilte die Armee mit. Salmanowich sei zum Zeitpunkt seines Todes 85 Jahre alt gewesen.

Bei dem anderen Opfer handelt es sich um den Deutsch-Israeli Tamir Adar, der am Tag des Überfalls bei der Verteidigung des Kibbuz, in dem er lebte, getötet wurde. Anschliessend habe die Terrororganisation Volksfront für die Befreiung Palästinas seine Leiche in den Gazastreifen mitgenommen, hiess es. Adar sei zum Zeitpunkt seines Todes 38 Jahre alt gewesen. Der Landwirt und Mitglied des lokalen Zivilschutzes des Orts Nir Oz hinterlässt seine Frau und zwei Kinder

Im Zuge ihres beispiellosen Oktober-Massakers hatten die Terroristen etwa 1200 Menschen in Israel getötet und mehr als 250 in den angrenzenden Gazastreifen verschleppt. Das Massaker löste den Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas aus. Am Montag vergangener Woche liessen die Islamisten die letzten 20 lebenden Geiseln frei. Die erste Phase einer seit dem 10. Oktober geltenden Waffenruhe sieht die Übergabe aller lebenden und toten Geiseln an Israel vor. (sda/dpa)
21:04
Hamas übergibt zwei weitere Leichen
Die Terrororganisation Hamas hat im Gazastreifen zwei weitere Leichen an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben, bei denen es sich um tote, aus Israel entführte Geiseln handeln soll. Die sterblichen Überreste seien auf dem Weg zu Vertretern des israelischen Militärs, wie Israels Armee am Abend mitteilte.

Sie werden anschliessend nach Israel gebracht und dort forensisch untersucht, um die Identität der Toten festzustellen. Es war zunächst unklar, um welche Verschleppten es sich handeln soll.

Im Rahmen einer ersten Phase des von den USA vorangetriebenen Friedensplans muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. Handelt es sich bei den nun überstellten sterblichen Überresten tatsächlich um tote Entführte, verbleiben noch 13 Geisel-Leichen im Gazastreifen. Am Montag vor einer Woche hatte die Islamistenorganisation bereits alle lebenden Geiseln im Austausch für Hunderte palästinensische Häftlinge freigelassen. (sda/dpa)
17:08
Mehrere Tote bei Al-Kaida-Angriff im Jemen
Angreifer des Terrornetzwerks Al-Kaida haben im Jemen ein Regierungsgelände angegriffen und dabei vier Soldaten getötet. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungsquellen. Die Attentäter hätten in der Provinz Abjan angegriffen, die weitgehend vom sogenannten Südlichen Übergangsrat (STC) kontrolliert wird, hiess es. Der STC ist mit der Regierung im Jemen verbündet, beide kämpfen im Land gegen die Huthi-Miliz.

STC-Kommandeur Nasr al-Jafai teilte mit, die Attentäter hätten das Gelände mit zwei Autobomben angegriffen. Die STC-Kämpfer hätten die Autobomben zur Explosion gebracht und sechs Angreifer getötet, die Sprengstoffgürtel trugen. Vier Soldaten seien getötet und neun weitere verletzt worden.

Von Al-Kaida selbst und deren Ablegern gab es zunächst kein Bekenntnis. Der örtliche Ableger des Terrornetzwerks (AQAP) hat in vergangenen Jahren aber immer wieder Ziele und STC-Truppen im Südjemen angegriffen. AQAP zählt zu den gefährlichsten Al-Kaida-Ablegern weltweit. (sda/dpa)
14:00
Netanjahu spricht mit Ägyptens Geheimdienstchef über Friedensplan
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich mit Ägyptens Geheimdienstchef Hassan Raschad zu Gesprächen über die weitere Umsetzung des US-Plans zur Beendigung des Gaza-Kriegs getroffen.

Zudem seien die Beziehungen zwischen Israel und seinem Nachbarland Ägypten Thema des Treffens in Jerusalem gewesen, teilte Netanjahus Büro mit. Zusammen mit Katar und den USA vermittelt Ägypten in indirekten Gesprächen zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira hatte vor dem Treffen berichtet, dass es auch um die Einhaltung der Waffenruhe, um Hilfslieferungen für den Gazastreifen sowie um Hindernisse bei der Umsetzung des Friedensplans gehen sollte. Laut dem Sender wollte sich Raschad auch mit US-Unterhändler Steve Witkoff treffen, der derzeit in Israel ist.

Im Rahmen einer ersten Phase des Gaza-Abkommens muss die Hamas aktuell noch 15 tote Geiseln übergeben. Die Waffenruhe im Gaza-Krieg hatte zuletzt gewackelt. Im Rahmen des Abkommens sollen auch die Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen ausgeweitet werden.

Noch ist nicht absehbar, ob die von den USA vorangetriebene Vereinbarung tatsächlich zu einem vollständigen Ende der Kämpfe im Gazastreifen führen wird. Es gibt weiterhin grosse Streitpunkte, die noch ungeklärt sind, darunter eine Entwaffnung der Hamas, die von den Islamisten abgelehnt wird. (sda/dpa)

21:01
Trump geht von Rebellen innerhalb der Hamas aus
Mit Blick auf die fragile Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas sowie die jüngsten Zwischenfälle im Gazastreifen vermutet US-Präsident Donald Trump Rebellen innerhalb Terrororganisation. Der Republikaner sagte im Weissen Haus: «Ich glaube nicht, dass es die Führung war», aber es habe eine Rebellion unter ihnen gegeben und es seien viele Menschen getötet worden. Direkt davor sagte Trump, man habe eine Vereinbarung mit der Terrororganisation, dass sie sich «anständig benimmt». Sollte sie das nicht tun, werde man sie auslöschen. Das wisse die Hamas.

Trump hatte bereits vor Tagen der Hamas mit dem Tode gedroht. Wenn die Terrororganisation weiter Menschen im Gazastreifen töte, «werden wir keine Wahl haben, als hineinzugehen und sie zu töten», hatte er auf der Plattform Truth Social geschrieben. Davor hatten Berichte über Tötungen im Gazastreifen durch Hamas-Kämpfer international für Empörung gesorgt.

Trump hatte das am vergangenen Dienstag zunächst noch mit einem gewissen Verständnis kommentiert: Die Hamas habe gegen «sehr, sehr schlimme Banden» durchgegriffen, das habe ihn nicht gross gestört. «Das ist okay», sagte er wörtlich. (sda/dpa)
19:54
Gaza-Abkommen: Hamas übergibt weitere Leiche
Die islamistische Hamas hat die Leiche einer weiteren Person übergeben, bei der es sich mutmasslich um eine getötete Geisel handelt. Die israelische Armee teilte mit, der Sarg sei Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) ausgehändigt worden. Diese seien auf dem Weg zur Übergabe an das Militär. Anschliessend soll das Forensische Institut in Tel Aviv die Identität der getöteten Person feststellen.

Laut der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. Sollte Israel die Identität der nunmehr überstellten Leichen bestätigen, würden noch 15 tote Geiseln im Gazastreifen verbleiben. Die Hamas beruft sich darauf, dass es für sie schwierig sei, die Leichen zu finden, weil sie unter den Trümmern bombardierter Gebäude und Tunnel verschüttet seien.

Bereits am Montag vor einer Woche hatten die Islamisten die letzten 20 lebenden Geiseln freigelassen. Die erste Phase der von US-Präsident Donald Trump initiierten Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas sieht die Freilassung und Übergabe aller lebenden und toten Geiseln vor. (sda/dpa)
14:38
Bericht: Wieder Tote durch israelischen Beschuss in Gaza
Im Gazastreifen hat es trotz der geltenden Waffenruhe israelischen und palästinensischen Angaben zufolge wieder Zwischenfälle gegeben. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf eine Klinik zwei Tote durch israelischen Beschuss im Viertel Tuffah im Osten der Stadt Gaza.

Israels Armee teilte mit, im Nachbarviertel Schedschaija hätten in zwei Fällen am Morgen Palästinenser ein vom Militär kontrolliertes Gebiet betreten und sich dort Soldaten genähert. Konkret hätten sie die «gelbe Linie», hinter die sich die israelische Armee als Teil der vereinbarten Waffenruhe zurückgezogen hat, überschritten. Die Palästinenser hätten eine Bedrohung für die Soldaten dargestellt, hiess es weiter. Diese hätten deshalb auf die Menschen – die Armee sprach in beiden Fällen von «Terroristen» – gefeuert.

Zu möglichen Opfern machte Israels Militär zunächst keine Angaben. Es war zunächst auch unklar, ob einer der beiden Vorfälle im Zusammenhang mit dem von Wafa geschilderten Bericht steht. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (sda/dpa)

14:27
Frankreich schlägt Ausweitung von EU-Einsätzen für Gaza vor
Das Mandat für den EU-Grenzschutzeinsatz am Gazastreifen soll nach dem Willen Frankreichs deutlich erweitert werden. «Ich würde vorschlagen, dass wir diese Mission stärken», sagte der französische Aussenminister Jean-Noël Barrot am Rande von Beratungen mit EU-Kollegen in Luxemburg. Es sollte nicht nur der Personen-, sondern auch der Güterverkehr erleichtert werden. Humanitäre Hilfe müsse nun in grossem Umfang sicher nach Gaza gelangen, um das Leid der palästinensischen Bevölkerung zu lindern.

Barrot machte zudem deutlich, dass er auch eine Ausweitung der Polizeimission Eupol Copps zur Unterstützung der palästinensischen Zivilpolizei für geboten hält. Diese sollte ihre bislang auf das Westjordanland konzentrierten Aktivitäten auch nach Gaza und in die Nachbarländer ausweiten, um dort palästinensische Polizeikräfte auszubilden. Damit könne sie auch den geplanten Prozess der Entwaffnung der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen unterstützen, sagte Barrot.

Deutschland unterstützt Einsatz mit Personal
Die EU-Mission zur Unterstützung des Grenzschutzes in Rafah (Eubam Rafah) wurde bereits 2005 eingerichtet, um bei der Kontrolle des einzigen Grenzübergangs zwischen dem Gazastreifen und Ägypten zu helfen. Nach der Machtübernahme der islamistischen Hamas 2007 im Gazastreifen gab es allerdings sehr lange kein EU-Personal mehr am Grenzübergang, weil die EU nicht mit der Hamas kooperieren wollte.

Eine Wiederaufnahme des Einsatzes Anfang dieses Jahres musste nach kurzer Zeit wieder gestoppt werden, weil die zugrunde liegende Vereinbarung zwischen der Hamas und Israel zur Beendigung des Gaza-Kriegs damals nicht hielt. Nach der Aushandlung der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas soll er nun aber wieder an den Start gehen.

Deutschland stellt derzeit vier Experten für die Mission. Europa-Staatsminister Gunther Krichbaum sagte am Montag in bei dem Aussenministertreffen in Luxemburg, die Bundesregierung sei grundsätzlich offen für Vorschläge zur Ausweitung des Engagements. Wichtig sei jetzt zunächst aber, dass es gelinge, den Waffenstillstand zu sichern. (sda/dpa)
11:04
ZDF: Mitarbeiter einer Partnerfirma in Gaza getötet
Ein Mitarbeiter einer für das ZDF tätigen Produktionsfirma ist nach Angaben des deutschen Senders im Gazastreifen bei einem israelischen Raketenangriff getötet worden.

Am Sonntagnachmittag seien «unsere palästinensischen Kollegen von der Palestine Media Production (PMP) an ihrem Standort in Deir al-Balah» von einer Rakete getroffen worden, berichtete ZDF-Korrespondent Thomas Reichart aus dem Studio in Israel. Dabei seien ein Ingenieur der Firma und der achtjährige Sohn eines anderen Mitarbeiters getötet worden. Ein PMP-Journalist sei bei dem Angriff verletzt worden.

Auf Nachfrage bei der israelischen Armee, warum der Angriff erfolgt sei, habe diese geantwortet, der Vorfall werde geprüft.

Auf Bildern ist nach ZDF-Angaben zu sehen, dass auch der Übertragungswagen sowie Teamfahrzeuge zerstört wurden. Überlebende hätten berichtet, dass es keine Vorwarnung gegeben habe. Das ZDF arbeite seit Jahrzehnten mit PMP zusammen.

Gazastreifen gilt als gefährlichster Einsatzort für Journalisten

ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten erklärte: «Wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien, denen wir unser tiefes Mitgefühl aussprechen. Es ist nicht hinnehmbar, dass Medienschaffende bei der Ausübung ihrer Arbeit angegriffen werden

Der Gazastreifen gilt derzeit als der weltweit gefährlichste Einsatzort für Journalistinnen und Journalisten. Die Sonderberichterstatterin des UN-Menschenrechtsrats für freie Meinungsäusserung, Irene Khan, hatte Mitte September die Zahl der seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 im Gaza-Krieg getöteten Reporterinnen und Reporter mit 252 angegeben. (sda/dpa)
10:18
Hilfsgüter kommen wieder in den Gazastreifen
Israel lässt nach einem Aussetzen der Hilfslieferung wieder humanitäre Güter in den Gazastreifen. Die politische Führung habe angeordnet, dass «humanitäre Hilfe weiterhin den Gazastreifen über den Übergang Kerem Schalom und weitere Übergänge erreicht», hiess es aus Sicherheitskreisen. Wie viele Übergänge tatsächlich wieder für Hilfslieferungen geöffnet sind, blieb offen.

Der israelischen Armee zufolge waren Soldaten am Sonntag im Süden des Gazastreifens unter anderem mit einer Panzerfaust angegriffen worden, zwei Soldaten wurden demnach getötet. Israel flog daraufhin die schwersten Luftangriffe seit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober. Dabei wurden Krankenhausangaben zufolge 44 Palästinenser getötet. Die Hamas dementiert die Vorwürfe und beteuert, sie stehe nicht hinter den Angriffen.

Aus israelischen Sicherheitskreisen hiess es zudem, der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten bleibe bis auf weiteres für den Personenverkehr geschlossen.

Nach Inkrafttreten der Waffenruhe waren die Hilfslieferungen als Teil der Vereinbarung ausgeweitet worden, mit einem Ziel von 600 Lkw am Tag. (sda/dpa)
07:55
Botschafterin fordert von Schweiz Anerkennung Palästinas
Die Vertreterin der palästinensischen Interessen in der Europäischen Union, Amal Jadou Shakaa, hat in einem Interview mit Tamedia von der Schweiz die Anerkennung Palästinas gefordert. «Sie muss zu ihrem Wort stehen», sagte die Botschafterin in dem am Montag veröffentlichten Interview.

Die Schweiz unterstützte die Zweistaatenlösung, wolle Frieden, beherberge in Genf den Uno-Menschenrechtsrat und sei Depositarstaat der Genfer Konventionen, fügte Jadou Shakaa ihrer Forderung an.

«Ich hoffe, dass sie die Uno-Hilfsorganisation für Palästina weiterhin stützt und ihren politischen Einfluss nutzt, um die USA in Richtung Zweistaatenlösung zu bewegen», sagte die Botschafterin. Dies erwarte sie von allen europäischen Partnern.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die Palästinensische Autonomiebehörde die Schweiz dazu aufgefordert, bei der Anerkennung eines palästinensischen Staates «voranzuschreiten». Auch solle Bern darauf hinwirken, dass die innerhalb eines Jahres geplanten palästinensischen Wahlen in allen Gebieten, einschliesslich Ostjerusalems, stattfinden können.

Initiative soll Bundesrat zum Handeln zwingen

Etwa drei Viertel aller Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen erkennen einen Staat Palästina bereits an. Die Schweiz zählt, ebenso wie der nördliche Nachbar Deutschland, bisher nicht dazu.

Eine Anerkennung könne in Betracht gezogen werden, wenn konkrete Massnahmen zu deren Umsetzung in Angriff genommen würden, teilte das Schweizer Aussendepartement (EDA) diesen Sommer mit. Dabei müssten sowohl die Sicherheit Israels als auch das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes gewährleistet werden.

Ein Komitee von Bürgerinnen und Bürgern will den Bundesrat mit einer Volksinitiative daher dazu bewegen, die Anerkennung vorzunehmen. Für die eidgenössische Volksinitiative «Für die Anerkennung des Staates Palästina» werden seit der vergangenen Woche Unterschriften gesammelt.

Auch mehrere Parlamentsmitglieder der SP und der Grünen stehen hinter dem Begehren. Das Komitee sieht den Bundesrat und das Parlament bei der Anerkennung Palästinas in einer Verweigerungshaltung.

Die Initiative verlangt deshalb einen Zusatz in der Verfassung. Demnach soll die Schweiz Palästina als souveränen und unabhängigen Staat anerkennen. Nach einem Ja müsste der Bundesrat innerhalb von drei Monaten der Uno eine entsprechende Erklärung übermitteln. Angaben zum Gebiet Palästinas werden im Initiativtext nicht gemacht. (sda)

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hamas hat vergangene Woche alle 20 noch lebenden Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Dieses wiederum gab diese in die Obhut der israelischen Armee.
  • Für die letzten 20 Geiseln ging ein zweijähriges Martyrium zu Ende. Sie wurden nach ihrer Rückkehr umgehend in Spitäler gebracht.
  • Im Gegenzug entlässt Israel über 1700 gefangene Palästinenser. Auch hier wurde mit ersten Freilassungen begonnen. Weiter nicht übergeben wurden 19 in Hamas-Gefangenschaft gestorbene israelische Geiseln.
  • Nach dem Einsetzen der ersten Phase des Friedensplans kam es in Gaza zu Scharmützeln zwischen Hamas-Vertretern und lokalen Clans. Es gab Berichte über öffentliche Exekutionen durch Hamas-Mitglieder.
  • Derweil wird in Ägypten über weitere Phasen des Friedensplans verhandelt. Die aktuelle Lage bleibt fragil.
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