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Nahost-Ticker: Italien geht gegen mutmassliches Hamas-Netzwerk vor

epaselect epa12533965 The sun sets behind the ruins of destroyed buildings in northern Gaza City, Gaza Strip, 18 November 2025, amid a ceasefire between Israel and Hamas. Around 1.9 million people in  ...
Die Sonne geht hinter den Ruinen zerstörter Gebäude im Norden von Gaza-Stadt im Gazastreifen unter, 18. November 2025. Bild: keystone
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Italien geht gegen mutmassliches Hamas-Netzwerk vor und beschlagnahmt Millionenvermögen

Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
23.12.2025, 12:0127.12.2025, 17:29
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16:07
Der Iran hat mit Unterstützung Russlands drei Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna brachte eine Sojus-Rakete die drei Satelliten «Kosar», «Paya» und «Zafar-2» von der Weltraumstation Wostochny aus in eine Umlaufbahn in einer Höhe von etwa 500 Kilometern. Nach offiziellen Angaben sollen die Satelliten Umweltdaten sammeln – darunter Informationen zu Wettersystemen, Naturkatastrophen und landwirtschaftlichen Entwicklungen – und damit zur wissenschaftlichen Forschung des Landes beitragen.

Teheran hat stets behauptet, dass die Raumfahrtprojekte des Landes ausschliesslich friedlichen Zwecken dienen und nicht für militärische Zwecke eingesetzt werden. «Der Iran treibt seine Technologie voran, und das Satellitenprogramm ist Teil dieses Bestrebens und eine rein wissenschaftliche Mission», erklärte Aussenminister Abbas Araghchi.

Im Westen, insbesondere in den USA und Israel, stösst das Programm jedoch auf Skepsis. Kritiker befürchten, dass die Islamische Republik ihre Weltraumtechnologie auch für militärische Zwecke einsetzen könnte. Zweifel richten sich vor allem auf die Beteiligung der Revolutionsgarden, die als wichtigste Streitkräfte des Landes massgeblich für militärische Operationen verantwortlich sind.

Aufgrund der westlichen Sanktionen unterhalten der Iran und Russland eine enge Zusammenarbeit. Gleichzeitig wird Teheran international beschuldigt, Moskau mit Drohnen für den Krieg gegen die Ukraine zu beliefern. Der Iran weist diese Vorwürfe zurück und erklärt, die Drohnenlieferungen seien Teil einer allgemeinen militärischen Kooperation mit Russland und nicht gegen Kiew gerichtet. (sda/dpa)
15:48
Tote bei Zusammenstössen in Syrien
Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern der syrischen Regierung sind am Sonntag Aktivisten und Sicherheitsbehörden zufolge mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London berichtete von mindestens zwei Toten in der Hafenstadt Latakia sowie Dutzenden Verletzten in den Provinzen Latakia und Tartus.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete ihrerseits, ein Mitglied der Sicherheitskräfte der Regierung sei in Latakia von Bewaffneten getötet worden, die mit dem im Dezember 2024 gestürzten Regime von Baschar al-Assad in Verbindung stehen sollen.

Die Proteste von Angehörigen der Minderheit der Alawiten, zu denen auch Assad gehört, seien eine Reaktion auf einen Aufruf des prominenten alawitischen Führers Ghasal Ghasal gewesen, das Recht auf Selbstbestimmung einzufordern, fügte die Beobachtungsstelle hinzu. Sie bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von in Syrien lebenden Aktivisten und sprach von «massiven» Demonstrationen. Die Menschen seien dabei von Regierungsanhängern und Sicherheitskräften angegriffen worden.

Die Provinz Latakia wird überwiegend von der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnt. Ähnliche Demonstrationen hätten auch in den syrischen Provinzen Tartus, Homs und Hama stattgefunden. Auf Fotos waren unter anderem Plakate mit der Aufschrift «Stoppt das Töten von Alawiten» zu lesen.

Unterdessen beschuldigte ein hochrangiger Sicherheitsbeamter Anhänger von Assad, während der Proteste in Latakia Sicherheitskräfte angegriffen zu haben. Der Chef der Sicherheitskräfte in Latakia, Brigadegeneral Abdel-Asis al-Ahmad, sagte laut Sana, dass mehrere Sicherheitskräfte verletzt und Polizeifahrzeuge beschädigt worden seien.

Seit dem Sturz von Assad im Dezember vergangenen Jahres wurde Syrien von mehreren Fällen religiös motivierter Gewalt gegen Minderheiten mit teils Hunderten Toten erschüttert. In Syrien leben mehrheitlich Sunniten, aber auch Kurden, schiitische Alawiten und andere Minderheiten. Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa hatte versprochen, Minderheiten zu schützen.

Vor zwei Tagen war erstmals seit dem Sturz von Assad ein Anschlag auf eine Moschee verübt worden. Dabei wurden in der Stadt Homs Behörden zufolge acht Menschen getötet und 18 weitere verletzt. Das Gotteshaus wurde vor allem von der Minderheit der Alawiten besucht. Das Innenministerium sprach von einem Terroranschlag. (sda/dpa)
17:23
Italien geht gegen mutmassliches Hamas-Netzwerk vor
Sicherheitsbehörden haben in Italien neun mutmassliche Unterstützer der islamistischen Hamas festgenommen und ein Millionenvermögen beschlagnahmt. Bei der Operation «Domino» seien insgesamt Vermögenswerte in Höhe von acht Millionen Euro sichergestellt worden, teilte die Finanzpolizei mit und verwies auch auf die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Genua.

Die Beschuldigten sollen die Hamas über verschiedene angebliche Wohltätigkeitsorganisationen mit sieben Millionen Euro unterstützt haben.
Ermittelt werde auch gegen drei Vereinigungen, die massgeblich am Geldbeschaffungs- und Transfersystem beteiligt gewesen sein sollen.

Unter den Festgenommenen der vom Innenministerium koordinierten Aktion von Polizei und Finanzpolizei befinde sich der Präsident der Vereinigung der Palästinenser in Italien. Die Ermittler bezeichneten ihn als Spitze der italienischen Zelle der von der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas.

Er soll mehr als zwanzig Jahre lang ein System zur Sammlung von Geldern geleitet haben, die formal für humanitäre Zwecke bestimmt waren, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Ermittler. In Wirklichkeit seien die Gelder zum grössten Teil zur Finanzierung der Hamas oder mit ihr verbundener Organisationen verwendet worden. Ihm werde die Hauptverantwortung für Überweisungen in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro zugeschrieben, insbesondere nach dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Terrorangriffs der Hamas mit mehr als tausend israelischen Opfern.

Ein Teil der Gelder soll laut Ansa für den Unterhalt der Familienangehörigen von Selbstmordattentätern oder wegen Terrorismus verurteilten Häftlingen bestimmt gewesen sein.

Die Ermittlungen seien aufgrund einer Analyse von Meldungen über verdächtige Finanztransaktionen eingeleitet worden, unter anderem mit Abhörmassnahmen und der Überwachung von Geldflüssen. Es habe bei den Ermittlungen eine intensive internationale Zusammenarbeit gegeben, unter anderem mit den Niederlanden und der europäischen Justizbehörde Eurojust.

Die Untersuchungen hätten auch die Existenz eines strukturierten europäischen Netzwerks zur Geldbeschaffung ergeben, zu dem auch der italienische Zweig zählte. Die Strategie sei immer dieselbe: die Organisation durch formal karitative Aktivitäten finanziell zu unterstützen. (sda/dpa)
11:58
Israels Verteidigungsminister spricht über Besiedlung von Nord-Gaza
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat von einer Besiedlung des nördlichen Gazastreifens gesprochen.

Damit widersprach der Politiker von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud klar dem Friedensplan von US-Präsident Donald Trump, der einen stufenweisen Abzug der israelischen Truppen aus dem Küstenstreifen vorsieht.



Bei einer Veranstaltung im besetzten Westjordanland sagte Katz, man werde «mit Gottes Hilfe, wenn die Zeit gekommen ist», auch im Norden des Gazastreifens Siedlungskerne errichten, an den Orten der vor 20 Jahren geräumten israelischen Siedlungen. Man werde dies «auf die richtige Weise und zur richtigen Zeit» tun.

Katz sprach zudem von einer «grossen Revolution» im Westjordanland, wo Israel zuletzt die Schaffung weiterer Siedlungen beschlossen hatte. International werden die israelischen Siedlungen auf dem Gebiet, das die Palästinenser als Teil eines eigenen Staates beanspruchen, als illegal und als Hürde für eine Friedensregelung eingestuft.

Im August hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt, Israel habe nicht vor, den Gazastreifen zu besetzen und erneut zu besiedeln. «Das ist nicht meine Politik», hatte der 76-jährige Likud-Vorsitzende damals gesagt. (sda/dpa)
21:42: Zwei Tote bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland
Bei Einsätzen der israelischen Armee im Norden des palästinensischen Westjordanlands sind nach Militärangaben zwei Palästinenser getötet worden. Im Gebiet von Kabatija habe ein Mann einen Stein auf Soldaten geworfen. «Die Soldaten reagierten mit Feuer und schalteten den Terroristen aus», hiess es in der Mitteilung weiter. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah handelte es sich bei dem Toten um einen 16-Jährigen.

Bei einem weiteren Einsatz im Gebiet von Silat al-Harithija im nördlichen Westjordanland warf ein Palästinenser nach Armeeangaben einen Sprengkörper auf Soldaten. Diese hätten daraufhin das Feuer eröffnet und den «Terroristen ausgeschaltet». Der 22-Jährige sei durch Schüsse in die Brust getötet worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 hat die Gewalt im Westjordanland zugenommen. Die israelische Armee führt dort immer wieder Grosseinsätze gegen mutmassliche militante Palästinenser durch. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden in den vergangenen zwei Jahren 1030 Palästinenser im Westjordanland getötet – 235 davon allein in diesem Jahr.

Israel hatte das Westjordanland 1967 während des Sechstagekrieges erobert und hält es seitdem besetzt. Die Palästinenser beanspruchen das Gebiet sowie den Gazastreifen für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. (sda/dpa)
21:16
Witkoff: Fortschritte bei erster Phase von Gaza-Friedensplan
Bei der Umsetzung des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump geht es nach Darstellung des US-Sondergesandten Steve Witkoff voran. «Die erste Phase hat Fortschritte gebracht, darunter die Ausweitung der humanitären Hilfe, die Rückgabe der Leichen von Geiseln, den teilweisen Abzug von Truppen und eine Verringerung der Feindseligkeiten», schrieb er einen Tag nach Sondierungen mit Vertretern Ägyptens, Katars und der Türkei auf X. In den kommenden Wochen sollen weitere Gespräche folgen, «um die Umsetzung der zweiten Phase voranzutreiben».

In der zweiten Phase des Gaza-Friedensplans ist unter anderem der Wiederaufbau des verwüsteten Gebiets vorgesehen. Israel besteht darauf, dass zuvor die Leiche einer letzten Geisel überführt wird, die nach dem Hamas-Massaker 2023 noch im Gazastreifen festgehalten wird. Dies ist eine der Bedingungen der ersten Phase des Trump-Plans. Auch ist die Entwaffnung der Hamas vorgesehen – diese will aber nicht ihre Waffen nicht abgeben.

Bei den Gesprächen ging es Witkoff zufolge auch um Massnahmen, wie der Handel in der Region erleichtert und die Infrastruktur entwickelt werden können. In diesem Zusammenhang hätten die Vertreter sich für eine «zeitnahe Einrichtung des Friedensrates als Übergangsverwaltung» ausgesprochen.

Die Einrichtung des Friedensrats ist einer von 20 Punkten im Gaza-Friedensplan, den Trump Ende September vorgestellt hatte. Darin ist vorgesehen, dass der Gazastreifen künftig erst einmal von einem Komitee aus unpolitischen Fachleuten als Übergangsregierung verwaltet wird. Beaufsichtigt werden soll sie von einem neuen internationalen Übergangsgremium, dem «Board of Peace», dessen Vorsitz Trump selbst übernehmen will. (sda/dpa)
15:31
Israel tötet hochrangigen Hamas-Kommandeur im Gazastreifen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben den hochrangigen Hamas-Kommandeur Raed Saad im Gazastreifen getötet. Saad soll ein Drahtzieher des Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023 im Süden Israels gewesen sein, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt wurden.

Nach Angaben der israelischen Armee arbeitete Saad in den vergangenen Monaten daran, die militärischen Fähigkeiten der Hamas sowie deren Waffenproduktion wiederherzustellen. Er galt als einer der letzten verbliebenen hochrangigen Hamas-Kommandeure im Gazastreifen.

Die «Times of Israel» berichtete, dass Saad hinter Izz al-Din al-Haddad, dem Kommandeur der Kassam-Brigaden, die Nummer zwei im militärischen Arm der Hamas gewesen sei. Er habe mehrere Attentatsversuche überlebt. Saad soll Berichten zufolge 53 Jahre alt gewesen sein.

Laut der israelischen Armee war Saad für den Tod vieler Soldaten durch Sprengkörper verantwortlich. Diese seien während des Krieges vom Hauptquartier für Waffenproduktion hergestellt worden.

In den vergangenen Wochen habe die Hamas wiederholt versucht, Terroranschläge gegen israelische Soldaten zu verüben, hiess es weiter. Dies sei ein eklatanter Verstoss gegen das Abkommen über eine Waffenruhe.

Palästinensische Medien berichteten, dass es bei dem Drohnenangriff auf ein Auto in der Stadt Gaza insgesamt vier Todesopfer gegeben habe.

Zum Zeitpunkt des Angriffs hielt sich Saad in einem Gebiet auf, das gemäss einer Waffenruhe-Vereinbarung von der Hamas kontrolliert wird. Der gewöhnlich gut informierte Journalist Barak Ravid schrieb unter Berufung auf israelische Offizielle, dass die Regierung von US-Präsident Donald Trump nicht vorab über den Angriff informiert worden sei. (sda/dpa)
9:46
Hamas-Anführer: Entwaffnung wäre «Entzug der Seele»
Die islamistische Terrororganisation Hamas bietet nach Aussagen eines ranghohen Anführers eine «Einlagerung» ihrer Waffen im Gazastreifen an, will sie aber entgegen dem Friedensplan von US-Präsident Donald Trump nicht abgeben.

Eine Entwaffnung sei für einen Palästinenser gleichbedeutend mit dem «Entzug der Seele», sagte der Auslandschef der Hamas, Chalid Maschal, in einer Sendung des arabischen TV-Senders Al-Dschasira. Der mit einer UN-Resolution abgesicherte Friedensplan sieht die Entwaffnung der Hamas in einer zweiten Phase vor, die nach Trumps Worten «ziemlich bald passieren» werde.

Nach der kürzlichen Übergabe einer weiteren Leiche durch die Hamas an Israel befindet sich nur noch eine tote Geisel im Gazastreifen. Sollte auch sie bald übergeben werden und Israel im Gegenzug 15 palästinensische Leichen aushändigen, wären die Verpflichtungen beider Seiten im Rahmen der ersten Phase von Trumps Friedensplan erfüllt. Ob der Übergang zur zweiten Phase jedoch gelingt, bleibt abzuwarten. Diese sieht neben der Hamas-Entwaffnung die Einsetzung einer internationalen Stabilisierungstruppe (ISF) in Gaza vor.

Dazu sagte Maschal, die Hamas lehne jede Form der Besatzung ab, habe aber keinen Einwand dagegen, wenn es eine internationale Stabilisierungstruppe an den Grenzen Gazas gebe. Laut dem Friedensplan soll eine Übergangsregierung aus unpolitischen palästinensischen Fachleuten eingerichtet werden. Zudem soll es für eine Übergangszeit einen «Friedensrat» geben, dem US-Präsident Trump vorsteht. Maschal sagte, die Palästinenser sollten selbst entscheiden, wer sie regiert. (sda/dpa)
16:38
Treffen zwischen Trump und Netanjahu Ende Dezember
US-Präsident Donald Trump und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu treffen sich israelischen Angaben zufolge Ende des Monats, um über die nächsten Schritte des von den USA vorangetriebenen Plans zur Beendigung des Gaza-Kriegs zu sprechen.

Das Treffen sei für den 29. Dezember geplant, teilte eine israelische Regierungssprecherin mit. Israelische Medien meldeten, Netanjahu werde zwischen dem 28. Dezember und 4. Januar für einen Besuch in die USA reisen. Die Sprecherin wollte diese Angaben auf Anfrage zunächst nicht bestätigen.

Netanjahus Büro hatte vor rund einer Woche mitgeteilt, dass Trump den israelischen Regierungschef «in naher Zukunft» ins Weisse Haus eingeladen habe.

Sobald die Hamas die letzte tote israelische Geisel übergibt und Israel im Gegenzug die Leichen von 15 Palästinensern übermittelt, kann die nächste Phase des Friedensplans beginnen. (sda/dpa)

20:50
Bundeskanzler Merz auf Besuch in Israel
Zum Auftakt seines ersten Israel-Besuchs als Bundeskanzler hat Friedrich Merz Deutschlands fortwährende Verpflichtung gegenüber dem jüdischen Staat bekräftigt. «Ich komme zu einem Zeitpunkt nach Israel, der komplizierter kaum sein könnte», sagte Merz in Jerusalem bei einem Treffen mit dem israelischen Staatspräsident Izchak Herzog. Deutschland stehe bis heute fest an der Seite Israels, «insbesondere nach dem schrecklichen Massaker (der Hamas) am 7. Oktober 2023.» Deutschland werde «immer an der Seite dieses Landes stehen».

Gleichzeitig sagte Merz, das Vorgehen der israelischen Armee im Gaza-Krieg habe Deutschland «vor einige Dilemmata gestellt». Darauf habe man reagiert, sagte er offenbar mit Blick auf die vorübergehende Einschränkung von Waffenlieferungen nach Israel. «Wir haben aber auch gesehen, dass wir bis heute im Grundsatz keinerlei Differenzen haben», sagte Merz. «Israel hat das Recht, sich selbst zu verteidigen

Mit Blick auf den Gaza-Plan des US-Präsidenten Donald Trump sagte Merz: «Wir hoffen nun, dass dieser Friedensprozess in die nächste Phase eintreten kann und insbesondere, dass es gelingt, die Hamas zu entwaffnen, denn dieser Krieg geht ausschliesslich von der Hamas aus.» Wenn die islamistische Terrororganisation Hamas ihre Waffen niederlege, «dann gibt es eine Zukunft für die Region, gibt es eine Zukunft auch für Gaza». Er bekräftigte das Ziel einer Zweistaatenlösung in Nahost. Damit ist gemeint, dass Israel und ein unabhängiger Palästinenserstaat friedlich Seite an Seite existieren.

Israels Präsident Herzog drückte die Hoffnung aus, dass der Gaza-Plan einen neuen Horizont für die Menschen in Gaza und Israel bedeute sowie für die arabischen Nachbarstaaten. Deutschland könne dabei eine wichtige Rolle spielen.
(sda/dpa)

7:13
Nach Hamas-Übergabe: Leiche als Thailänder identifiziert
Die von der islamistischen Terrororganisation Hamas zuletzt an Israel übergebene Leiche ist als die eines thailändischen Staatsbürgers identifiziert worden. Es handele sich um Sudthisak Rinthalak, gab die israelische Armee am frühen Morgen bekannt. Der Arbeiter sei am 7. Oktober 2023 in der Nähe des Kibbuzes Beeri ermordet worden, seine Leiche in den Gazastreifen gebracht und dort von der Terrororganisation Islamischer Dschihad festgehalten worden. Damals sei er 42 Jahre alt gewesen.

Nach der Übergabe dieser Leiche befindet sich jetzt nur noch eine tote Geisel im Gazastreifen. Dabei handelt es sich um einen israelischen Polizisten, der ebenfalls am 7. Oktober 2023 getötet und dessen Leiche dann in den Gazastreifen verschleppt wurde. Die Hamas hatte am 13. Oktober im Rahmen des von den USA vorangetriebenen Friedensplans alle noch lebenden Geiseln im Austausch gegen Hunderte palästinensische Häftlinge freigelassen.

Sudthisak Rinthalak hinterlässt seine Eltern und einen Bruder. Die Hamas und der Islamische Dschihad hatten die sterblichen Überreste des Entführten am Mittwoch Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben, woraufhin sie zur Identifizierung nach Israel gebracht wurden.

Anders als im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump vereinbart, übergibt die Terrororganisation die Leichen jedoch nur schleppend. Sie begründet das damit, dass es für sie schwierig sei, die Toten zu finden, weil diese unter den Trümmern bombardierter Gebäude und Tunnel verschüttet seien. Israel bezeichnet dies als Lüge der Hamas.

In der Vergangenheit hatte die Hamas bereits Leichen übergeben, bei denen sich später herausstellte, dass es sich nicht um Geiseln handelte. Die Hamas sei verpflichtet, ihren Teil der Vereinbarung zu erfüllen und die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um alle Geiseln zu ihren Familien zurückzubringen und würdige Begräbnisse zu ermöglichen, betonte die Armee.

Auslöser des Kriegs war das Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt worden waren. (sda/dpa)
20:59
Israel lobt «gute Stimmung» bei Treffen mit Libanon und USA
Ein Treffen zwischen Vertretern aus den verfeindeten Nachbarländern Israel und Libanon sind offiziellen israelischen Angaben zufolge «in guter Stimmung» verlaufen. «Es wurde vereinbart, Ideen zu formulieren, um eine mögliche wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Libanon voranzutreiben», teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.

Israel habe zudem klargestellt, dass die Hisbollah unabhängig von möglichen Fortschritten bei einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit entwaffnet werden müsse, hiess es weiter.

Laut der US-Botschaft im Libanon ging es bei dem Treffen in Nakura, das in der Nähe der Grenze zu Israel liegt, darum, einen dauerhaften Frieden sowie Wohlstand für beide Länder zu erreichen. Erstmals nahmen zivile Vertreter an einem Gespräch, das die Vereinbarung zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah stabilisieren soll, teil.

Libanon entsandte den früheren Botschafter in den USA, Simon Karam. Für Israel nahm Uri Resnick vom israelischen Nationalen Sicherheitsrat teil. An dem Treffen war zudem die US-Sondergesandte für den Libanon, Morgan Ortagus, beteiligt.

Der Libanon und Israel befinden sich im Kriegszustand und unterhalten keine offiziellen Beziehungen zueinander. Die USA setzen sich intensiv für eine Annäherung der beiden Länder ein.

Seit einem Jahr gilt zwischen Israel und der Hisbollah eine Waffenruhe. Beide Seiten werfen sich Verstösse gegen die Vereinbarung vor. Israel greift nahezu täglich weiter an. Bemühungen im Libanon um eine Entwaffnung der Hisbollah waren bislang nicht erfolgreich. (sda/dpa)
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