Der Axel-Springer-Verlag teilt sich auf. Die Medienmarken soll von den Job- und Immobilienportalen getrennt werden.
Der Konzern Axel Springer plant eine Aufspaltung seiner Geschäfte. Das Mediengeschäft («Bild», «Welt», «Politico») des 1946 gegründeten Verlags bleibt künftig unter voller Kontrolle von Springer-Chef und Grossaktionär Mathias Döpfner und der Springer-Familie, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Mehrheit am weitaus gewinnträchtigeren Geschäft mit Kleinanzeigen wie Jobportalen (Stepstone) und Immobilien (Aviv) halten dann aber der US-Finanzinvestor KKR und der kanadische Pensionsfonds CPP Investments.
Bei diesen «Classifieds» bleiben Döpfner und die Verlegerwitwe Friede Springer mit einem – nicht bezifferten – Minderheitsanteil investiert. Es sei klarer Plan gewesen, «dass Axel Springer eines Tages wieder ein Familienunternehmen sein würde», sagte die 82-jährige Friede Springer.
Der Deal soll in den kommenden Monaten finalisiert werden und die gesamte Transaktion bei grünem Licht der Kartellbehörden dann im Frühjahrsquartal 2025 abgeschlossen sein. Axel Springer werde künftig schuldenfrei sein, hiess es.
KKR war 2019 bei Springer eingestiegen und hat den Konzern 2020 nach 35 Jahren von der Börse genommen. Die Bewertung von Springer war vor fünf Jahren bei 6,8 Milliarden Euro und ist nach aktuellem Stand nun doppelt so hoch bei rund 13,5 Milliarden Euro, wie Insider jüngst erklärten. Der Löwenanteil entfällt demnach mit etwa zehn Milliarden Euro auf das Geschäft mit Job- und Immobilienportalen. «Nach einer langen und erfolgreichen Partnerschaft ist dieser natürliche nächste Schritt für die Axel-Springer-Gruppe ein grossartiges Ergebnis für alle beteiligten Stakeholder», sagte Investoren-Legende Henry Kravis, der Co-Gründer von KKR.
(rbu/sda/awp/dpa/t-online)