International
Mexiko

Zweiter Journalist binnen acht Tagen in Mexiko getötet

Zweiter Journalist binnen acht Tagen in Mexiko getötet

18.01.2022, 04:25
Mehr «International»

Bereits zum zweiten Mal im neuen Jahr ist in Mexiko ein Journalist getötet worden. Der Fotojournalist Margarito Martínez wurde nach ersten Informationen am Montag beim Verlassen seines Zuhauses in Tijuana erschossen, wie seine Ehefrau und Medien, für die er arbeitete, berichteten. Der 49-Jährige hatte in der nordwestmexikanischen Stadt an der Grenze mit den USA für mehrere lokale und auch internationale Medien Fotos gemacht, vor allem für Berichte über Kriminalität. In Tijuana sind kriminelle Banden aktiv, die Drogen und Migranten in die USA schmuggeln und Menschen entführen.

Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Nach Angaben von Kollegen hatte Martínez mit einer Person Ärger gehabt, die in den Drogenhandel verwickelt sein soll. Einer der Arbeitgeber von Martínez, das Magazin «Zeta», berichtete von einem Streit mit einem Nachbarn. Erst eine Woche zuvor war José Luis Gamboa, der Direktor eines Online-Portals, in der ostmexikanischen Stadt Veracruz getötet worden – Berichten zufolge mit einer Stichwaffe. Auch in dem Fall sind die genauen Hintergründe nach wie vor unbekannt.

epa09692003 A forensic expert checks the house of slain photojournalist Margarito Martinez, in Camino Verde, Tijuana, state of Baja California, Mexico, 17 January 2022. The Mexican photojournalist who ...
Ein Forensik-Experte vor dem Haus des ermordeten Margarito Martinez.Bild: keystone

Mexiko war im vergangenen Jahr nach einem Bericht der Organisation Reporter ohne Grenzen das dritte Jahr in Folge das gefährlichste Land für Journalisten. Demnach wurden in dem nordamerikanischen Staat im Jahr 2021 sieben Journalisten im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet – an zweiter Stelle lag Afghanistan mit sechs solcher Fälle. Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador verunglimpft kritische Journalisten immer wieder öffentlich als Lügner.

In dem lateinamerikanischen Land, in dem etwa 126 Millionen Menschen leben, gibt es allgemein sehr viel Gewalt - vor allem im Zusammenhang mit Drogenkriminalität. Zuletzt wurden fast 100 Morde pro Tag registriert, die meisten Taten werden nie aufgeklärt. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
22 mexikanische Gerichte to #MakeMexicoGreatAgain
1 / 24
22 mexikanische Gerichte to #MakeMexicoGreatAgain
Cemita poblana con milanesa

Bild: shutterstock
quelle: shutterstock / shutterstock
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Ein Blitz schlug nur wenige Meter entfernt ein»: Ich war im Sturm in Dubai
Am Dienstag, dem 16. April, regnete es in Dubai sehr stark. So etwas hat es in 75 Jahren noch nie gegeben. Ich erzähle euch, wie sich dieser apokalyptische Tag abgespielt hat.

Gestern Morgen wachte ich auf und dachte: «Toll! Es regnet!» Im April kann es in Dubai durchaus regnen, aber nur ein paar Millimeter. Ich ging also mit meinem Hund joggen, naiv und selbstbewusst. Nach nur 20 Minuten bereute ich es. Der Wind war so stark, dass ich fast meine AirPods verloren hätte, und der Regen war so dicht, dass man kaum sehen konnte.

Zur Story