Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Bewaffneten und der Polizei hat es in Westmexiko mindestens 43 Tote gegeben.
Nach Angaben aus Regierungskreisen kamen bei Zusammenstössen in Tanhuato in der von Drogenkriminalität gezeichneten Region im Bundesstaat Michoacán bewaffnete Zivilisten und zwei Bundespolizisten ums Leben. Ein Polizist soll schwer verletzt worden sein.
Regierungsvertreter, die anonym bleiben wollten, sagten, zwei Polizisten seien bei einem Feuergefecht an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Michoacán und Jalisco getötet worden.
Die anderen Toten seien mutmassliche Mitglieder des Drogenkartells Neue Generation aus Jalisco gewesen. Sie seien bei einem Schusswechsel auf einer Ranch in der Nähe des Orts Tanhuato erschossen worden.
Ein Regierungsvertreter sagte, die Sicherheitskräfte seien einem anonymen Hinweis gefolgt. Sie hätten die Drogenbande am Boden und auch aus der Luft angegriffen.
Dem Gouverneur des Bundesstaates Michoacán, Salvador Jara, zufolge begannen die Auseinandersetzungen, nachdem Sicherheitskräfte ein verdächtiges Fahrzeug gestoppt hatten und die Insassen daraufhin Schüsse abgaben.
Anschliessend hätten sich die Bewaffneten auf einem Bauernhof an der Grenze zum Bundesstaat Jalisco verschanzt, wo es weitere Schusswechsel mit den Einsatzkräften gegeben habe. Rund 500 Soldaten und Bundespolizisten bewachten das Gelände am Freitagabend.
Die Bundespolizisten waren vor einer Woche in der Region eingesetzt worden, nachdem dort ein Kandidat für das Stadtpräsidium während einer Wahlkampfveranstaltung erschossen worden war.
Der Mann war früher führendes Mitglied einer der Bürgerwehren gewesen, die Bauern in Michoacán im Jahr 2013 gegründet hatten, um das Drogenkartell der Tempelritter zu vertreiben.
Dieses gilt nach der Festnahme zweier Anführer als geschwächt. Tanhuato liegt auch nahe der Grenze zum Bundesstaat Jalisco, wo sich das Drogenkartell Neue Generation einen Kampf mit den Sicherheitskräften liefert.
Bei Zusammenstössen zwischen Sicherheitskräften und Bandenmitgliedern in Mexiko sind seit Anfang 2007 mehr als 100'000 Menschen getötet worden.
Jalisco hat grosse wirtschaftliche Bedeutung für Mexiko. Das Drogenkartell Neue Generation hat dort seit März mindestens 20 Polizisten erschossen. Am 1. Mai schoss das Kartell einen Helikopter ab. Dabei starben sechs Soldaten. (sda/afp/reu)