International
Migration

3000 Tote auf Fluchtroute nach Europa – in einem Jahr

3000 Tote auf Fluchtroute nach Europa – in einem Jahr

29.04.2022, 15:46
Mehr «International»

Mehr als 3000 Flüchtlinge und andere Migranten sind im vergangenen Jahr auf den Seerouten in Richtung Europa ums Leben gekommen. 1924 Tote oder Vermisste wurden auf den Routen von Nordafrika über das Mittelmeer gemeldet, 1153 zwischen der westafrikanischen Küste und den zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln.

Das berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR). Das waren insgesamt doppelt so viele Tote und Vermisste wie im Jahr davor, sagte eine UNHCR-Sprecherin am Freitag in Genf. In diesem Jahr seien bislang 478 Menschen auf den Fluchtrouten umgekommen.

FILE - In this May 25, 2016 file photo made available by the Italian Navy, people try to jump in the water right before their boat overturns off the Libyan coast. Over 700 migrants are feared dead in  ...
Flüchtlinge kentern mit einem überfüllten Boot vor Italien, Mai 2016. Bild: AP/Italian Navy

Unzählige Menschen dürften bereits auf der Flucht aus ihren Ländern Richtung Mittelmeer- und Atlantikküste umgekommen sein, sagte die Sprecherin. Dort seien sie Risiken der Ausbeutung, Misshandlung, Versklavung und anderen schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Politische Instabilität und Konflikte in den Heimatländern der Menschen, immer schwierigere Lebensbedingungen und die Folgen des Klimawandels könnten zu mehr Vertreibungen und Migration führen, berichtete das UNHCR.

Die Organisation will die Flüchtlinge und andere Migranten entlang der Fluchtrouten vor Ausbeutung und Menschenschmugglern schützen. Sie bittet Regierungen für Programme in 25 Ländern um Spenden um Umfang von 163.5 Millionen Dollar (rund 155 Millionen Euro).

(yam/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Flüchtlinge aufs Festland transportiert
1 / 8
Flüchtlinge aufs Festland transportiert
Die Flüchtlingslager im Osten der Agäis in Griechenland sind hoffnungslos überfüllt.
quelle: epa / stratis balaskas
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Sommaruga auf der griechischen Flüchtlingsinsel Lesbos
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Auftakt missglückt: Fünf-Euro-Gebühr in Venedig sorgt für Chaos
Als weltweit erste Stadt verlangt Venedig von Tagesbesuchern seit Donnerstag Eintritt. Der Auftakt verlief nicht wirklich reibungslos.

Es kam, wie es kommen musste: Der Fünf-Euro-Eintritt in Venedig sorgt für reichlich Verwirrung. Rund um den Bahnhof irrten Touristen nach der Ankunft vom Festland mit Rucksack und Rollkoffer umher, ohne zu wissen, ob sie die fünf Euro nun zahlen müssen oder nicht. Dass die Eintrittsgebühr nur für Tagestouristen gilt, scheinen viele nicht verstanden zu haben.

Zur Story