Menschenrechtler haben den Umgang Australiens mit Flüchtlingen scharf kritisiert. Die 1200 in ein Internierungslager auf der Pazifikinsel Nauru gebrachten Flüchtlinge würden vernachlässigt und attackiert, berichteten Amnesty International und Human Rights Watch am Mittwoch.
Sie hatten verdeckte Berichterstatter auf die Insel entsandt, wie sie mitteilten. Die Berichterstatter hätten mit 80 im Lager festgehaltenen Flüchtlingen gesprochen.
Den Menschen werde oft auch in Notlagen ärztliche Hilfe verwehrt, sie erhielten wenig Informationen und seien ständigen Attacken von Einheimischen ausgesetzt. Viele seien der Verzweiflung nahe, Selbstmordversuche stünden an der Tagesordnung.
«Wir weisen die Vorwürfe auf das schärfste zurück», sagte ein Sprecher der Einwanderungsbehörde. Australien bezahlt den Pazifikstaat Nauru dafür, dass er das Internierungslager unterhält. Die Regierung habe keine Kontrolle über die Rechtsstaatlichkeit von Nauru, unterstütze die dortigen Behörden aber.
Australien unterhält dort und auf der Insel Manus in Papua-Neuguinea Lager für Asylsuchende, die versuchen, per Boot nach Australien zu gelangen und auf offenem Meer abgefangen werden. Die Regierung betont, dass niemand auf diesem Wege in Australien Asyl erhalte. Vielmehr versuchen die Behörden, die Menschen gegen Bezahlung etwa in Kambodscha unterzubringen. (sda/dpa)