International
Migration

Migration: Niederlande will ab November seine Grenzen kontrollieren

Niederlande will ab November seine Grenzen kontrollieren

23.10.2024, 19:4723.10.2024, 19:47
Mehr «International»
Anti-Islam lawmaker Geert Wilders, is seated at the high security court at Schiphol, near Amsterdam, Netherlands, Monday, Sept. 2, 2024, where two Pakistani men go on trial, likely in their absence, o ...
Geert Wilders wollte ein Asyl-Notstand ausrufen. So weit kommt es nicht.Bild: keystone

Die Niederlande steuern auf eine deutliche Verschärfung des Asylrechts zu und planen auch Grenzkontrollen noch im November. Doch der vor allem vom radikal-rechten Populisten Geert Wilders vorangetriebene Asyl-Notstand wird nicht ausgerufen. Das teilte Wilders am Abend auf der Plattform X mit. Zuvor hatten sich die Vorsitzenden der vier Regierungsfraktionen in Den Haag positiv zu dem Paket geäussert. Damit ist eine Regierungskrise abgewendet.

Monatelang hatten die Regierungspartner über die Verschärfung des Asylrechts gestritten. Wilders wollte den Notstand ausrufen lassen, um ohne parlamentarische Zustimmung strenge Massnahmen durchzusetzen. Dagegen gab es bei seinen Partnern Widerstand, da es für einen Notstand keine rechtliche Grundlage gibt.

Weniger Rechte

Nach den vorgelegten Massnahmen soll der Asylstatus nur noch maximal drei Jahre gelten. Die Koalition will auch syrische Flüchtlinge zurückschicken und zumindest Teile von Syrien als sicher erklären. Anerkannte Flüchtlinge sollen weniger Einspruchsrechte bei Verfahren und kein Recht mehr auf Wohnraum haben.

Die Verschärfung des Asylrechts ist ein zentrales Ziel der rechten Koalition. Vor etwa einem Jahr hatte die radikal-rechte Partei für die Freiheit (PVV) von Wilders die Parlamentswahl gewonnen. Seine PVV regiert nun seit gut drei Monaten gemeinsam mit der rechts-liberalen VVD, der Zentrums-Partei NSC sowie der rechts-populistischen Bauernpartei BBB.

Die Zahl der Asylsuchenden liegt stabil bei etwa 40'000 pro Jahr. Die Niederlande haben aber seit Jahren grosse Probleme bei der Unterbringung der Menschen. Experten und Behörden nennen als Gründe unter anderem Sparmassnahmen und allgemeine Wohnungsnot. (sda/dpa/lyn)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
15 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Bernhard Kuenzi
23.10.2024 20:39registriert Januar 2014
Jedes einigermassen normale Land sollte das tun!
464
Melden
Zum Kommentar
avatar
Max der Denker
23.10.2024 20:39registriert Dezember 2022
Immer mehr EU-Länder sehen die Notwendigkeit, bloss das Nicht-EU-Land Schweiz sieht keinen Handlungsbedarf.
369
Melden
Zum Kommentar
15
Syrische Ex-Warlords begehen Kriegsverbrechen – Trump hebt Sanktionen gegen sie auf
Die USA haben die Sanktionen gegen zwei ehemalige syrische Warlords, deren Einheiten mittlerweile in die neue, offizielle syrische Armee eingegliedert wurden, aufgehoben. Die EU verhängte indes wegen Kriegsverbrechen erst vor zwei Wochen Sanktionen gegen die beiden.

166 sogenannte «Executive Orders» hat Donald Trump bereits erlassen, seit er wieder im Amt ist. Der jüngste dieser Präsidialerlasse vom 30. Juni, Nummer 14312, verfügt, dass verschiedene US-Sanktionen gegen Syrien aufgehoben werden. Davon profitieren auch zwei ehemalige syrische Milizkommandanten, die in der Vergangenheit mit Kriegsverbrechen gegen Minderheiten in Verbindung gebracht wurden.

Zur Story