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Flüchtlingsboot treibt steuerlos im Mittelmeer – Kleinkind stirbt

Flüchtlingsboot treibt steuerlos im Mittelmeer – Kleinkind stirbt

07.09.2022, 11:4707.09.2022, 11:47
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Bei einer dramatischen Rettungsaktion auf dem Mittelmeer ist ein vierjähriges Mädchen am Dienstag völlig entkräftet von einem Schiff mit Migranten geborgen worden und kurz darauf gestorben.

Das Kind sei bereits bewusstlos gewesen, als es mit seiner Mutter von einem Marinehubschrauber in ein Krankenhaus auf Kreta gebracht wurde, teilte die griechische Küstenwache mit. Das Mädchen wurde im Krankenhaus für tot erklärt.

Migrants with life jackets provided by volunteers of the Ocean Viking, a migrant search and rescue ship run by NGOs SOS Mediterranee and the International Federation of Red Cross (IFCR), sit in a wood ...
Symbolbild: Migranten sitzen in einem Holzboot vor Lampedusa. Die Rettungswesten wurden ihnen vom Roten Kreuz zur Verfügung, 27. August 2022.Bild: keystone

Das Kind, die Mutter und 61 weitere Menschen trieben auf einem steuerlosen Schiff rund 50 Seemeilen westlich von Kreta. An Bord des Flüchtlingsschiffs soll es nach Medienangaben keine Lebensmittel und kein Wasser mehr gegeben haben. Ein vorbeifahrendes Frachtschiff konnte die Gruppe retten und bracht sie nach Kreta.

Die Nationalität der Migranten ist nicht bekannt. Das Schiff soll von der Türkei oder einem Land des Nahen Ostens abgelegt haben und auf dem Weg nach Italien gewesen sein. Diese Route ist lang und gefährlich, zumal die Menschen oft auf alten Kuttern und Kähnen unterwegs sind. Immer wieder kommt es zu Havarien und Unglücken.

Wie viele Menschen dabei in diesem Jahr ums Leben gekommen sind, ist nicht bekannt. Schleuser nutzen die Passage dennoch immer häufiger. Denn Griechenland schützt seine Seegrenzen zur Türkei scharf, sodass die Überfahrt etwa von der türkischen Westküste zu den griechischen Inseln der Ostägäis für die Schleuser und Migranten schwierig ist.

(yam/sda/dpa)

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Sommaruga auf der griechischen Flüchtlingsinsel Lesbos
Video: srf
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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bernhard Kuenzi
07.09.2022 12:35registriert Januar 2014
Waren die Hilfsschlepper nicht schnell genug da? Konnten sie ja nicht, weil sie die geretteten nach Europa gebracht werden statt auf dem kürzester Weg zurück an Land, auf afrikanischer Seite...
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Urs Kipfert
07.09.2022 15:13registriert Februar 2019
Und gleichzeitig landeten in weniger als 1 Stunde um die 200 tunesische MigrantInnen in 11 verschiedenen Booten auf Lampedusa. Für das 4-jährige Mädchen tut es mir sehr leid. Es scheint aber, dass diese Routen selbst für Frauen und Kinder (wie so oft ohne ihre Männer unterwegs) immer noch ein ausreichend sicherer Weg für ihr zu erreichendes Ziel sind. Meiner Meinung nach würde nur eine sehr schnelle Rückführung diese "Migration" stoppen. Solange sich Länder dagegen wehren und wir in der Schweiz z.B. solche Länder noch mit Entwicklungshilfe belohnen, ändert sich gar nichts.
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