Beim jüngsten Erdbeben in der Türkei sind 34 Menschen verletzt worden. Tote gab es den Angaben zufolge nicht. Dutzende Personen hätten ihre Häuser verlassen müssen, 14 Schulen in Istanbul seien aus Sicherheitsgründen geschlossen worden, sagte der türkische Vizepräsident Fuat Oktay am Freitag.
Hunderte Gebäude wurden demnach beschädigt. Seit dem Beben am Vortag habe es fast 200 Nachbeben gegeben. Das Erdbeben der Stärke 5.8 hatte am Donnerstag die Marmararegion vor Istanbul erschüttert und Panik in der Millionenmetropole ausgelöst.
Nun wolle die Regierung eine Kommission einsetzen, um das Land künftig besser auf Erdbeben vorzubereiten, kündigte Oktay an. In den vergangenen 20 Jahren sei die Türkei nicht ausreichend auf Beben vorbereitet gewesen, sagte Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu.
Istanbul gilt als besonders erdbebengefährdet. Unter dem Marmarameer liegt ein Abschnitt der sogenannten Nordanatolischen Störung, die die Grenze zwischen der eurasischen und der anatolischen Erdplatte markiert.
Eines der tödlichsten Beben war eines der Stärke 7.6 im Jahr 1999 in der Nähe Istanbuls. Das Epizentrum lag damals in Gölcük südöstlich Istanbuls. Mehr als 17 000 Menschen kamen ums Leben.
Bereits am Dienstag hatte ein Beben der Stärke 4.6 die Region um Istanbul erschüttert. Die Behörden riefen die Einwohner auf, beschädigten Gebäuden fernzubleiben. (dfr/sda/dpa)