Die Aktivistin Greta Thunberg hat bei der Eröffnung eines Jugend-Klimagipfels in Mailand die internationale Umweltpolitik der vergangenen Jahrzehnte als substanzlos kritisiert. «Von unseren sogenannten Anführern hören wir nur Worte», sagte die Schwedin am Dienstag zum Auftakt des dreitägigen Events.
«Die Worte klingen gut, aber haben bislang noch zu keinen Taten geführt», sagte sie. Stattdessen, so Thunberg, würden sich die Regierungen «schamlos» selbst zu unzureichenden Zusagen zur Reduzierung von Emissionen und Finanzierungsversprechen «beglückwünschen».
«Sie laden ausgewählte junge Menschen ein, um so zu tun, als würden sie uns zuhören», sagte Thunberg. «Aber das tun sie nicht. Sie hören uns eindeutig nicht zu. Schauen Sie sich nur die Zahlen an. Die Emissionen steigen weiter an. Die Wissenschaft lügt nicht.»
Die Träume und Hoffnungen künftiger Generationen seien «mit leeren Worten und Versprechen ertränkt» worden. Der «bewusste Mangel an Taten» sei ein «Verrat an allen gegenwärtigen und künftigen Generationen», so Thunberg weiter. «Natürlich brauchen wir konstruktiven Dialog», räumte sie ein, «aber bislang gab es 30 Jahre lang nur Bla Bla Bla, und wo hat uns das hingeführt?»
Bei dem Treffen in Italien, das als Vorbereitung auf den Klima-Gipfel COP26 in gut einem Monat in Glasgow dient, wurden etwa 400 junge Aktivisten aus 186 Ländern erwartet. Die Zusammenkunft wurde von der italienischen Regierung in Zusammenarbeit mit Grossbritannien organisiert. Ziel ist eine gemeinsame Deklaration, wie man sich künftig dem Klimawandel effizienter entgegenstellen kann.
«Wenn ich an den Klimawandel denke, dann denke ich auch an Jobs, grüne Jobs», sagte Thunberg. Es müsse ein Übergang gefunden werden zu einer umweltfreundlicheren Wirtschaft, forderte sie in Mailand. «Es gibt keinen Planeten B, es gibt keinen Planeten bla, bla, bla, grüne Wirtschaft bla bla, CO2-Neutralität bis 2050 bla bla, Build back better, bla bla bla», sagte die 18-jährige Aktivistin. (t-online.de)
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