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Erdloch Chile: In Atacama hat sich der Boden aufgerissen

Riesen-Erdloch in Chile – nicht nur der Bürgermeister hat jetzt Angst

Chile ist besorgt: In der Nähe einer Kupfermine hat sich ein grosses Erdloch gebildet. Bislang ist die Ursache unklar – doch die Angst vor einem weiteren Vorfall steigt.
04.08.2022, 11:4704.08.2022, 14:48
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In der Region Atacama, etwa 800 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago de Chile, hat sich ein Erdloch gebildet. Entdeckt hat dies der geologische Dienst von Chile, Sernageomin. Demnach habe sich das Loch über das Wochenende aufgetan.

Zunächst war die Öffnung im Boden 25 Meter breit und etwa 50 Meter tief. Mittlerweile scheint das Loch auf einen Durchmesser von 32 Metern angewachsen zu sein. Es befindet sich in der Nähe einer Kupfermine in der Atacamawüste.

Das Loch in Chile: Die Videobilder

Video: watson

Ob das Loch mit der Kupfermine in Verbindung steht, wird derzeit abgeklärt. Noch ist die Ursache unklar, in vielen Medien wird es als «mysteriös» bezeichnet. Der geologische Dienst von Chile hat Experten in das Gebiet geschickt, die nun die Ursache so rasch wie möglich aufklären sollen.

Chile gehört zu den grössten Kupferproduzenten der Welt. Die Mine in der Nähe des Lochs nennt sich Alcaparrosa, sie wird von dem schwedisch-kanadischen Bergbauunternehmen Lundin Mining betrieben.

Riesiges Erdloch in Chile: In der Region Atacama, 800 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago de Chile, hat sich in der Nähe einer Kupfermine ein Erdloch gebildet. Die Ursachen sind noch unklar.
Das Loch hat einen Durchmesser von 32 Metern. Bild: Johan GODOY / AFP

Die Öffnung scheint die Mine allerdings nicht zu tangieren, die Absenkung soll ungefähr 200 Meter oberhalb enden. Dennoch wurden die Arbeiten im Werk vorläufig eingestellt und das betroffene Gebiet abgesperrt.

Bürgermeister ist besorgt

Am Montag äusserte sich der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Tierra Amarilla, Cristóbal Zúñiga, zum Vorfall. In einem Radiointerview zeigte er sich besorgt nach den Ereignissen: «Tierra Amarilla ist eine Bergbaugemeinde mit vielen Vorkommen, die einen grossen Beitrag zum Land leistet, und wir haben immer befürchtet, dass so etwas passieren könnte.»

Aerial view taken on August 1, 2022, showing a large sinkhole that appeared over the weekend near the mining town of Tierra Amarilla, Copiapo Province, in the Atacama Desert in Chile. A 100-metre secu ...
Kreisrund und etwa 50 Meter tief: das Erdloch bei Tierra Amarilla in Chile. Bild: JOHAN GODOY / AFP

Man habe Angst vor weiteren Vorfällen: «Heute geschah es auf einer Landwirtschaftsfläche, aber unsere grösste Angst ist, dass es einmal an einem bewohnten Ort, auf einer Strasse, in einer Schule passieren könnte», so der Bürgermeister. Er forderte die Behörden zur raschen Aufklärung auf. Man solle so schnell wie möglich herausfinden, ob es mit der Bergbautätigkeit zusammenhänge oder ob es auf die Natur zurückzuführen sei. (lak)

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41 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hugo Schweizer
04.08.2022 12:24registriert Januar 2020
Wirklich äusserst mysteriös! Vor allem wenn man schon immer befürchtet hat, dass sowas passieren könnte. :P
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Habedi
04.08.2022 12:21registriert Januar 2016
Nein auf keinen Fall hat das mit den Bergbautätigkeiten zu tun das ist ganz natürlich. xD
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Ilovepies
04.08.2022 12:08registriert Februar 2015
Jesses. Man stelle sich vor, so etwas passiert wirklich in einer bevölkerungsdichten Gegend. Verschlucht ein Spital, eine Schule oder ein sonstwas. Ziemlich verstörend dieser Gedanke.
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