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Bande habe es auf ihn abgesehen: Rechtspopulist Wilders sagt öffentliche Auftritte ab

Bande habe es auf ihn abgesehen: Rechtspopulist Wilders sagt öffentliche Auftritte ab

23.02.2017, 17:5223.02.2017, 18:19
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in this May 26, 2005 file photo Geert Wilders, second right, is surrounded by security agents in IJmuiden, Netherlands. Wilders said Thursday Feb. 23, 2017, that he will suspend his election campaigni ...
Nicht mehr sicher? Oder nur PR? Geert Wilders.Bild: Peter Dejong/AP/KEYSTONE

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders und seine Partei haben aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres alle öffentlichen Auftritte abgesagt. Wilders sprach am Donnerstag im Internetdienst Twitter von «sehr verstörenden Neuigkeiten».

Die Partei für die Freiheit (PVV) setze alle öffentlichen Aktivitäten wegen laufender Ermittlungen zu seiner Sicherheit aus, schrieb er. Das gelte auch für Aktionen wie Flyer verteilen.

Derzeit wird in den Niederlanden gegen einen Polizisten ermittelt, der Angaben zu Wilders an eine marokkanische Bande weitergegeben haben soll und damit möglicherweise die Sicherheit des islam- und ausländerfeindlichen Politikers gefährdete. Wilders hatte immer wieder gegen Marokkaner und auch Türken gehetzt und erst am Wochenende von einem «marokkanischen Abschaum» gesprochen, der die Strassen der Niederlande unsicher mache.

Die Tageszeitung «NRC» hatte am Mittwoch berichtet, dass der Polizist wegen der Weitergabe von Infos über Wilders festgenommen worden sei. Der niederländische Polizeichef Erik Akkerboom bestätigte, dass Ermittlungen eingeleitet wurden, Wilders' Sicherheit sei aber «niemals gefährdet» gewesen. Der Nachrichtenagentur ANP zufolge kam der Beamte am Donnerstag zunächst wieder auf freien Fuss, die Ermittlungen liefen aber weiter.

In den Niederlanden wird am 15. März ein neues Parlament gewählt. Derzeit liegt die PVV mit der liberalen VVD von Regierungschef Mark Rutte in Umfragen gleichauf.

Das Land gilt als tolerant, den Niederländern ist politisch motivierte Gewalt trotzdem nicht fremd. Kurz vor den Parlamentswahlen 2002 war etwa der Rechtspopulist Pim Fortyun ermordet worden. Er hatte den Islam als eine «rückwärtsgewandte Kultur» bezeichnet und wollte die Grenzen für Einwanderer schliessen. Sein politisches Erbe wird heute von Wilders' Partei vertreten. (sda/afp)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Makatitom
23.02.2017 19:18registriert Februar 2017
Ich vermute auch PR, aber was jetzt ganz sicher nicht passieren darf ist, dass die braune Föhnwelle umgebracht wird, er würde zum Märtyrer stilisiert werden und es gäbe den Rechtsnationalen europaweit mehr Auftrieb, als uns lieb sein kann
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Matthias Studer
23.02.2017 18:54registriert Februar 2014
Bitte bitte mit Sahnehäubchen, nennt die Einmann-Show nicht Partei.
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Gümpeli
23.02.2017 18:21registriert Juni 2016
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
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