Nach der Explosion in einer Wohnanlage in Rotterdam mit drei Toten Anfang der Woche prüft die Polizei, ob die Herstellung von Drogen in dem Gebäude die Katastrophe ausgelöst hat. Spurenermittler seien in den Trümmern auf verschiedene Gegenstände gestossen, die mit einer Produktion von Drogen zusammenhängen könnten, teilte die Polizei in der Hafenstadt am Samstagabend mit.
In Zusammenhang damit sei ein 34 Jahre alter Mann aus Rotterdam festgenommen worden. Welche Rolle er genau spielt, werde von den Fahndern ebenso untersucht wie die Frage, ob die sichergestellten Gegenstände die Explosion ausgelöst haben.
Die Explosion und ein nachfolgender Brand hatten Anfang der Woche in einer Wohnanlage im Süden der Hafenstadt grossen Schaden angerichtet. Dutzende Wohnungen sind unbewohnbar. Die meisten Bewohner konnten zwar rechtzeitig evakuiert werden. Doch später wurde deutlich, dass drei Menschen vermisst wurden. Nachdem der Brand gelöscht worden war, konnte die Unglücksstelle aber nach Angaben der Polizei wegen Einsturzgefahr zunächst nicht durchsucht werden. Später wurden dann die Toten entdeckt und geborgen.
Regelmässig stösst die Polizei in den Niederlanden in Wohnungen und Gebäuden auf illegale Anlagen zur Herstellung von synthetischen Drogen, wobei auch grosse Mengen von Chemikalien zum Einsatz kommen.
Wie die Polizei am Samstag betonte, stellten diese Drogenlabore und -lager ein grosses Risiko in Wohngebieten und auf Industriegebieten dar. Nicht nur der Herstellungsprozess, sondern auch die Lagerung von Chemikalien sei gefährlich. Abfälle dieser Drogenproduktion werden in den Niederlanden ausserdem fässerweise in der Natur entsorgt und stellen dort eine erhebliche Umweltbelastung dar.
(dsc/sda/dpa)