International
Nordkorea

Nordkorea unternimmt einen neuen Raketentest

Nordkorea unternimmt einen Raketentest – schon wieder

11.01.2022, 04:2011.01.2022, 04:20
Mehr «International»

Die selbsterklärte Atommacht Nordkorea hat nach Angaben seiner Nachbarländer Südkorea und Japan offenbar erneut eine potenziell atomwaffenfähige Rakete getestet. Nordkorea habe am Dienstagmorgen (Ortszeit) im Landesinneren eine Rakete in Richtung offenes Meer abgefeuert, teilte der Generalstab des südkoreanischen Militärs mit. Dabei habe es sich möglicherweise um eine ballistische Rakete gehandelt. Wie weit der Flugkörper flog, war zunächst unklar. UN-Resolution untersagen Nordkorea Tests mit ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können.

People watch a TV showing a file image of North Korea's missile launch during a news program at the Seoul Railway Station in Seoul, South Korea, Tuesday, Jan. 11, 2022. North Korea on Tuesday fir ...
Eine südkoreanische Fernsehsendung zeigt den Start einer nordkoreanischen Rakete.Bild: keystone

Auch Japan bestätigte den neuen Waffentest durch Nordkorea. Regierungsbeamte hätten von einer mutmasslichen ballistischen Rakete gesprochen, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Die Rakete stürzte demnach ausserhalb Japans «exklusiver Wirtschaftszone» ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer). Nach Angaben des südkoreanischen Militärs sollte der jüngste Raketentest zusammen mit Behörden der USA noch genauer analysiert werden.

Das politisch weitgehend isolierte Nordkorea hatte bereits in der vergangenen Wochen einen erneuten Raketentest unternommen und später von einem erfolgreichen zweiten Test einer Hyperschall-Rakete innerhalb von vier Monaten gesprochen. Südkoreas Verteidigungsministerium bezweifelte jedoch die Angaben Nordkoreas, wonach die Rakete 700 Kilometer weit flog. Im Vergleich zum Raketenstart im September stelle der Test keinen technologischen Fortschritt dar. Mit Hyperschall werden Geschwindigkeiten oberhalb der fünffachen Schallgeschwindigkeit bezeichnet, also rund 6180 Kilometer pro Stunde. Auch Hyperschall-Raketen können potenziell eine Nuklearwaffe befördern.

Die USA und andere Länder des UN-Sicherheitsrats sahen den Raketentest Nordkoreas von vergangener Woche als Gefahr für die regionale Stabilität. Die Schritte der Autokratie in Pjöngjang «erhöhen das Risiko von Fehleinschätzungen und Eskalationen», hiess es am Montag in einer gemeinsamen Stellungnahme der USA, Grossbritanniens, Frankreichs, Irlands und Albaniens zusammen mit Japan.

Pjöngjang treibt seit Jahren die Entwicklung von Raketen voran, die nicht nur Südkorea und Japan treffen, sondern auch Atomsprengköpfe bis in die USA tragen können. Das Land hat sich selbst zu einer Atommacht erklärt. Sein Status wird aber vor dem Hintergrund der Verhandlungen über sein umstrittenes Atomwaffenprogramm eher offen gehalten. Die Verhandlungen der USA mit Nordkorea kommen jedoch seit fast drei Jahren nicht mehr voran. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
11 Memes aus deinem Alltag – heute mit Donald und Kim
1 / 13
11 Memes aus deinem Alltag – heute mit Donald und Kim
Bild: ap / watson
quelle: ap / evan vucci
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
    Sondervermögen und Kauflaune: Deutsche Talfahrt bald vorbei?

    Die deutsche Wirtschaft kommt wegen teurer Energie und dem Zollstreit mit US-Präsident Donald Trump auch in diesem Jahr nicht richtig vom Fleck – doch Besserung ist in Sicht. Während schwelende Zollkonflikte Unternehmen am Investieren hindern, greifen Verbraucher nach den Jahren der Inflation wieder tiefer in die Tasche. Und kurbeln so bald die Wirtschaft an.

    Zur Story