Alkoholverbot in Sölden soll Après-Ski-Exzesse eindämmen
Die Skisaison geht gerade erst los, aber in Sölden ist schon Schluss mit lustig: In dem österreichischen Wintersportort im Hinteren Ötztal gelten ab dem 1. Dezember 2025 neue Regeln für feierwütige Snowboarder und Skiläufer. Der grösste Abschnitt der Dorfstrasse wird zur alkoholfreien Zone erklärt, wie jetzt mehrere österreichische Medien berichten. So soll eine klare Linie gegen problematische Après-Ski-Eskapaden gezogen werden, heisst es.
Betroffen sei der Bereich zwischen der Giggijoch- und der Gaislachkogelbahn sowie das Umfeld des Wohn- und Pflegeheims und des Schülerhorts. In diesem Bereich drängten sich nachts ansonsten die Partygäste. Laut der neuen Verordnung soll in diesem Abschnitt das Trinken von Alkohol sowie das Mitführen offener Flaschen oder Becher verboten sein. Der Beschluss des Gemeinderates sei aufgrund «ausufernder Szenen» getroffen worden.
Fussball mit Biergläsern
«Immer mehr Gäste sind zum Rauchen vor die Lokale gegangen und haben dort auf dem Gehsteig mit Alkohol weitergefeiert», sagte der Söldner Vizebürgermeister Maximilian Riml im Gespräch mit der Tageszeitung «Krone». Andere hätten sich alkoholische Getränke in Geschäften gekauft und sie dann draussen mitten auf der Strasse oder dem Gehsteig getrunken, so Riml weiter. Es sei «eine wahre Saufmeile» entstanden. Riml schildert auch eine Szene, in der Betrunkene mit Biergläsern mitten auf der Strasse Fussball spielten.
Die Lärmbelästigung, zerbrochene Flaschen oder Biergläser und andere Verunreinigungen seien für die Anwohner unzumutbar geworden. Man habe die Wirte mit ins Boot geholt, um die neue Verordnung sinnvoll zu gestalten und durchzusetzen. Herbergsbetriebe seien vorab informiert worden, damit sie ihre Gäste rechtzeitig aufklären können.
Bei Verstössen gegen das Alkoholverbot auf der Dorfstrasse drohen ab 1. Dezember Geldstrafen von bis zu 2'000 Euro, heisst es. Es werde Kontrollen geben. «Wir hoffen, dass mit der Massnahme die Aufenthalts- beziehungsweise Lebensqualität für Gäste und Einheimische weiter steigt», so Riml.

