International
Österreich

Wien: Teenager sollen Lehrerin missbraucht und erpresst haben

Teenager sollen Lehrerin missbraucht und erpresst haben – Prozess beginnt

06.10.2025, 12:3606.10.2025, 15:53

Sieben Jugendliche stehen in Wien wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung und Erpressung einer Lehrerin vor Gericht. Ihnen wird auch vorgeworfen, die junge Frau mehrfach bestohlen und ihre Wohnung angezündet zu haben.

Das führte die Staatsanwältin zu Beginn des Prozesses am Wiener Landgericht aus. Die Mitglieder der Gruppe im Alter zwischen 14 und 17 Jahren sollen die Taten in wechselnden Zusammensetzungen begangen haben.

Der Prozess soll bis zum 20. Oktober dauern. Er findet vor dem Hintergrund einer politischen Debatte über eine mögliche Verschärfung des Sexual-Strafrechts in Österreich statt, nachdem Ende September zehn Jugendliche vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs an einer 12-Jährigen überraschend freigesprochen worden waren.

Vom einvernehmlichen Sex zur mutmasslichen Erpressung

Ausgangspunkt der Serie an mutmasslichen Straftaten war ein einvernehmliches sexuelles Verhältnis zwischen der knapp 30-jährigen Frau und einem ehemaligen Schüler, das im April 2024 begann, wie die Staatsanwältin berichtete. Da der Jugendliche damals bereits über 14 Jahre alt war, habe sich die Lehrerin damit nicht strafbar gemacht.

Ab Mai 2024 besuchte der Jugendliche seine Ex-Lehrerin mit Freunden, die sich nach Angaben der Frau als Mitglieder einer kriminellen Gang präsentierten und sie einschüchterten. Bei späteren Besuchen hätten einige der Angeklagten mit der Lehrerin Drogen konsumiert, wobei die Jugendlichen den Zustand der Frau ausgenutzt und sie sexuell missbraucht hätten, sagte die Staatsanwältin.

Nach Angaben der Anklägerin drohten die Jugendlichen der Frau, dem Direktor ihrer Schule von Sex- und Drogenpartys zu erzählen. So hätten sie die Lehrerin unter Druck gesetzt, damit sie ihnen Essen, Getränke, Taxifahrten und Tabak finanzierte. Es sei auch Geld gestohlen worden. Im vergangenen Januar wurde laut Brandermittlern Feuer in ihrer Wohnung gelegt, als die Frau im Ausland war.

Keine Schuldbekenntnisse zu sexuellen Vorwürfen

Die Verteidiger der Jugendlichen bestritten, dass es zu Missbrauch gekommen sei und sprachen von einvernehmlichen sexuellen Handlungen. Die Angeklagten bekannten sich nur teilweise in Bezug auf die Diebstähle, die Drogen und das Feuer schuldig. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
120 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
D.Enk-Zettel
06.10.2025 12:47registriert Oktober 2021
das scheinen ja schöne Früchtchen heranzuwachsen. Es wäre höchste Zeit vom derzeitigen Kuschelkurs der Justiz abzurücken um mal richtig durchzugreifen. In den meisten Fällen nützt der "Mei mei" Finger nichts und wirkt sich sogar negativ aus so a la : Uns kann ja nichts passieren
13719
Melden
Zum Kommentar
avatar
Bikemate
06.10.2025 13:21registriert Mai 2021
Die Strafen werden harmlos ausfallen, da die Täter noch Jugendlich sind. Was wiederum ein schwaches Signal für andere mögliche Täter ist.
11111
Melden
Zum Kommentar
avatar
Bakunin
06.10.2025 13:48registriert März 2021
"Ausgangspunkt [...] war ein einvernehmliches sexuelles Verhältnis zwischen der knapp 30-jährigen Frau und einem ehemaligen Schüler,[...] der Jugendliche damals bereits über 14 Jahre alt war"

So ganz normal ist die Frau aber auch nicht.
11030
Melden
Zum Kommentar
120
Chicago: Nationalgarde im Einsatz
Die von US-Präsident Donald Trump in den Grossraum Chicago beorderten Nationalgardisten sind nach Angaben mehrerer US-Medien bereits im Einsatz. Der TV-Sender CNN berichtete unter Berufung auf eigene Videoaufnahmen, dass auf dem Gelände einer Einrichtung der Migrationsbehörde ICE in der Nähe der Millionenstadt Nationalgardisten patrouilliert hätten. Bereits in der Nacht seien Soldaten aus Texas beobachtet worden, wie sie das Gelände betreten. Auch der TV-Sender CBS News berichtete unter Berufung auf Gemeindeangaben über die Ankunft.
Zur Story