«Ich erfuhr es, als ich am Flughafen in Rom beim Boarding war», erzählt Alexa Frank. Den Flug nach Wien nahmen neben ihr auch zahlreiche weitere Fans der US-Sängerin Taylor Swift. Die hätte diese Woche drei Konzerte in Österreich spielen sollen. Wegen Terrorgefahr wurden sie alle abgesagt.
«Zuerst habe ich es gar nicht richtig geglaubt», sagt die Amerikanerin. Sie ist aus Orlando, Florida, nach Europa gereist, um ihr Idol zu sehen. In den USA hätte ein Ticket mit rund 5000 Dollar mehr gekostet als ihre gesamte Europa-Reise. «So kann ich mir für einen ähnlichen Betrag einen traumhaften Urlaub in Europa gönnen und Taylor an einem fantastischen Ort sehen - das war zumindest der Plan.»
Nachdem sie die Absage-Meldung selber gegoogelt hatte und herausfand, wieso die Konzerte abgesagt werden mussten, sei sie traurig und wütend zugleich gewesen. Am ersten oder zweiten der drei geplanten Taylor-Swift-Konzerte in Wien wollten Islamisten Behörden zufolge mit Stichwaffen und einer Bombe möglichst viele Menschen vor dem Stadion töten.
Am Freitag wurden insgesamt drei Teenager (17, 18 und 19 Jahre alt) festgenommen. Der Hauptverdächtige, der älteste unter ihnen, legte ein umfangreiches Geständnis ab. Darin sagte er, dass er sich im Internet radikalisierte und einen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gegenüber einen Treueschwur abgelegt hatte. Im Haus des 19-Jährigen fanden Ermittler zudem chemische Substanzen und technische Vorrichtungen.
«Als ich von meinem Handy aufschaute, weinten bereits viele von uns im Boarding-Bereich», sagt Frank zu CH Media. «Wir waren am Boden zerstört, weil wir aus der ganzen Welt angereist waren, um Taylor zu sehen. Wir waren wirklich wütend darüber, dass radikale, gewalttätige Männer uns etwas so Besonderes weggenommen hatten», so die 37-Jährige.
Nach dem ersten Schock habe sie aber vor allem eines verspürt: Dankbarkeit. «Ich werde der österreichischen Regierung für immer dankbar sein, dass sie diese Pläne rechtzeitig aufgedeckt hat, bevor etwas wirklich Schreckliches passiert ist», so Frank. In ihrer Heimat arbeitet sie als Krankenschwester auf der Intensivstation. Sie sei froh, dass alle in Sicherheit und am Leben sind und vor dem Trauma verschont blieben, das Opfer eines Terroranschlags erleben.
Trotz der Absage ist Frank ins Flugzeug gestiegen und nach Wien gereist. Viele seien in Rom geblieben, um von dort aus wieder nach Hause zurückzufliegen. Eigentlich habe sie in Wien einen Tag voll Touristen-Aktivitäten geplant. «Aber ich hatte plötzlich Angst davor, in grosse Menschenmengen zu gehen.» Die Versammlung von Hunderten singenden Swift-Fans im Stadtzentrum habe sie deshalb bewusst gemieden. An allen Konzertdaten, also noch bis Samstag, locken Burger-Läden die «Swifties» zudem mit Gratis-Hamburgern, Cafés schenken ihnen Gratis-Kaffee aus und sie im Stadionbad dürfen die Fans kostenlos schwimmen.
Dennoch setzte sich Alexa Frank, einmal in Wien angekommen, direkt in den Zug nach Salzburg, der nächsten Destination ihrer Europa-Reise. «Ich habe mich in Wien unwohl gefühlt und hätte nicht bleiben wollen», sagt sie. Das, obwohl sie eigentlich wisse, dass Wien eine sehr sichere Stadt sei. «Ich hoffe, eines Tages wiederkommen zu können», so Frank.
In Zukunft will die Krankenschwester wieder ein Konzert von Taylor Swift besuchen, wenn auch mit einem leicht mulmigen Gefühl. Seit die Tour gestartet ist, habe sie nichts anderes gehört, als wie sicher sich alle Frauen an den Konzerten des Megastars gefühlt hätten. «Ich bin mir nicht sicher, ob wir dieses Gefühl von Unantastbarkeit wieder zurückbekommen - leider.»
Frank reist alleine durch Europa. Nach der Konzert-Absage munterte sie neben Freunden und ihrer Familie vor allem die Swifty-Community auf, wie sie sagt. «Ich habe über die sozialen Medien Mädchen kennengelernt, die ich vorher noch nie getroffen hatte, und wir haben uns alle gegenseitig auf dem Laufenden gehalten und uns unterstützt. Die Gemeinschaft ist echt besonders.» (aargauerzeitung.ch)
Wenn ich das Alter der Täter betrachte, und genau diese Altersgruppe praktisch uneingeschränkt ins Land gelassen wird, viel Spass! Wenn Europa reagiert und handelt ist es zu spät, man hätte vor 20 Jahren reagieren müssen, aber da schwärmten viele von Multikulti und was das uns alles positives bringt...