Nach dem Start eines 20-stündigen Warnstreiks hat die Bahn ihre Fahrgäste gebeten, an diesem Donnerstag auf nicht unbedingt notwendige Reisen zu verzichten oder Fahrten zu verschieben. «Im gesamten Fern- und Regionalverkehr kommt es zu massiven Beeinträchtigungen durch den GDL-Streik», teilte die Bahn am frühen Donnerstagmorgen mit. Wer dennoch fahren müsse, sollte sich kurz vor Antritt der Reise in den Auskunftsmedien der Bahn informieren. Der Notfahrplan für den Personenverkehr sei angelaufen.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) legt den Bahnverkehr mit einem 20-stündigen Warnstreik seit Mittwochabend bundesweit weitgehend lahm. Das offizielle Ende des Warnstreiks hat die GDL für 18.00 Uhr am Donnerstag angekündigt. Die Bahn geht davon aus, dass in manchen Regionen kein Regionalzug unterwegs sein wird. Auch der S-Bahn-Verkehr in grösseren Städten ist betroffen. Im Fernverkehr rechnet der Konzern mit dem Ausfall von mehr als 80 Prozent aller ICE- und IC-Züge. Im Güterverkehr dürften die Folgen ebenfalls weitreichend sein.
Wie die SBB meldet, sind auch die grenzüberschreitenden Züge zwischen der Schweiz und Deutschland vom Streik betroffen. Alle Fahrgäste, die eine für Donnerstag, 16.11.2023 geplante Reise aufgrund des Streiks der GDL verschieben möchten, könnten ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, schreibt die SBB. Die Zugbindung ist damit aufgehoben. Das Ticket gelte dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung.
Es ist der erste Arbeitskampf der GDL im laufenden Tarifkonflikt. Sie fordert 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Als Kernforderung will sie zudem eine Absenkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich durchsetzen. Die Bahn bezeichnet das als unerfüllbar. (lak/sda/awp/dpa)