Die Todeszahl aufgrund heftiger Regenfälle und daraus resultierenden Sturzfluten stieg auf 1033, darunter 348 Kinder. Dies teilte die nationale Katastrophenbehörde am Sonntag mit.
Am vergangenen Donnerstag hatte Pakistans Regierung den Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe zur Bewältigung der Katastrophe gebeten.
Insgesamt seien mehr als 33 Millionen Menschen von den Überschwemmungen betroffen, also mehr als jeder siebte Einwohner Pakistans. Fast eine Million Häuser seien zerstört oder schwer beschädigt worden.
Zehntausende Menschen hätten ihr Zuhause verloren und seien nun in abgelegenen Dörfern von ihrer Umwelt abgeschnitten, hiess es. Es könne Tage dauern, bis die Rettungskräfte sie erreichten.
Überlaufende Flüsse beschädigten in dem südasiatischen Land fast eine Million Gebäude und über 3400 Kilometer Strassen, wie die Behörde mitteilte. In den sozialen Netzwerken war in zahlreichen Videos zu sehen, wie Sturzfluten im Swat-Tal im Norden des Landes mehrstöckige Gebäude mit sich rissen.
Die Situation verschlechtere sich zunehmend, da weitere starke Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche verursachten, teilte die Hilfsorganisation CARE mit.
Experten machen den Klimawandel für die Zunahme von Naturkatastrophen in dem südasiatischen Land verantwortlich. So auch die pakistanische Ministerin für Klimawandel, Sherry Rehman, bezeichnete die momentane Situation in ihrem Land als «Beweis für die Klimakrise».
Sie macht auf die extremen Wetterbedienungen aufmerksam, die Pakistan in diesem Jahr heimgesucht haben. «Das begann buchstäblich Anfang März, Ende Februar, als wir direkt vom Winter in den Frühling übergingen. Pakistan wurde zu einem der heissesten Orte der Welt, mit über 53 Grad Celsius im Süden», so Rehman.
Die schlimmsten Überschwemmungen in der jüngeren Geschichte ereigneten sich im Jahr 2010. Damals war rund ein Fünftel des Landes überflutet, fast 2000 Menschen kamen ums Leben. Rund 20 Millionen wurden obdachlos. Nach Angaben der Behörde ist das Ausmass der diesjährigen Fluten vergleichbar mit jenen im Jahr 2010.
Pakistan leidet seit Mitte Juni unter ungewöhnlich starkem Monsunregen. Betroffen ist besonders die Region Belutschistan im Südwesten des Landes. Doch auch der Nordwesten Pakistans hat aufgrund heftiger Regenfälle inzwischen mit zerstörten Häusern, Brücken und Strassen zu kämpfen.
Im Grunde wird Pakistan gerade fortgespült. pic.twitter.com/D7AIMJsKL3
— Peter Jelinek (@Peter_Jelinek) August 27, 2022
Hochwasser Katastrophe! #Pakistan #Klimakatastrophe
— Muhammad Farhan (@farhantifa) August 26, 2022
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(cst/sda/dpa)