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Gaza-Hilfsflotte laut Aktivisten von Drohne getroffen

Video: watson/Emanuella Kälin

Gaza-Hilfsflotte laut Aktivisten von Drohne getroffen

09.09.2025, 09:2509.09.2025, 14:07
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Eines der Boote der neuen Gaza-Hilfsflotte ist den Organisatoren zufolge in tunesischen Gewässern von einer Drohne getroffen worden. Es handele sich um eines der Hauptboote, auf dem sich die Mitglieder des Lenkungsausschusses der Bewegung Global Sumud Flotilla befunden hätten.

Die tunesischen Behörden wiesen die Darstellung zurück und sprachen von einem Feuer an Bord, das von einer brennenden Rettungsweste ausgegangen sei.

Video soll Vorfall belegen

Die Global Sumud Flotilla veröffentlichte auf Instagram Videos, die die Geschehnisse dokumentieren sollen: Zu sehen ist, wie eine Art Feuerball auf ein Boot herabrast und dort mit grellem Licht einschlägt. Es sei ein Brandschaden auf dem Hauptdeck und im Lagerraum unter Deck entstanden, hiess es. Alle sechs Passagiere und Besatzungsmitglieder seien in Sicherheit.

Video: watson/Emanuella Kälin

Die Echtheit der Videos lässt sich nicht verifizieren. Die Organisatoren wollen heute bei einer Pressekonferenz über den berichteten Vorfall informieren. «Aggressionen, die darauf abzielen, uns einzuschüchtern und unsere Mission zu behindern, werden uns nicht abschrecken.» Das Boot segelt demnach unter portugiesischer Flagge.

Bei einer Pressekonferenz in der tunesischen Hauptstadt Tunis berichtete einer der Aktivisten, wie er und andere Crewmitglieder eine Drohne etwa drei oder vier Meter über ihren Köpfen schweben sahen. Sie hätten gesehen, wie die Drohne einen Sprengsatz auf einen Haufen Rettungswesten abgeworfen habe. Dieser sei explodiert und habe den Brand ausgelöst.

Tunesische Behörden: Mehrere Rettungswesten verbrannt

Die staatliche tunesische Nachrichtenagentur Tap berichtete unter Berufung auf das Innenministerium, dass spezialisierte Sicherheitseinheiten den Brand an Bord untersucht hätten. Demnach sei das Feuer von einer brennenden Rettungsweste ausgegangen. Es habe weder Opfer noch Sachschäden gegeben, abgesehen von mehreren verbrannten Rettungswesten.

Den Organisatoren zufolge untersuchen die tunesischen Behörden den Fall weiter. Die Ermittlungen seien jedoch vertraulich.

Thunberg Teil der Flotte

Im Mai hatten Aktivisten der Bewegung Freedom Flotilla Coalition, die ebenfalls mit einem Hilfsschiff unterwegs waren, von einem Drohnenangriff nahe der Mittelmeerinsel Malta berichtet.

Die Global Sumud Flotilla will die israelische Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen und Hilfsgüter in den Küstenstreifen bringen. Sie ist nach Angaben der Organisatoren die bisher grösste Aktion ihrer Art. Die Boote waren Anfang September von Barcelona aus gestartet. An Bord ist auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie war zuletzt mit einer Solidaritätsaktion an Bord der «Madleen» gescheitert. Israel hat in der Vergangenheit Versuche von Aktivisten, die Seeblockade vor dem Gazastreifen zu durchbrechen, stets verhindert.

Die Boote waren Anfang September von Barcelona aus gestartet. An Bord ist auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie war zuletzt mit einer Solidaritätsaktion an Bord der «Madleen» gescheitert. Israel hat Versuche von Aktivisten, die Seeblockade zu durchbrechen, stets verhindert.

Albanese: Vorfall muss verifiziert werden

Auch die unabhängige UN-Berichterstatterin für die von Israel besetzten palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, kommt in einem Video auf Instagram zu Wort. Sie spricht darin von einem grossen Schock und sagt zugleich, der Vorfall müsse zunächst verifiziert werden. Es gebe aber unter anderem Drohungen gegen die Flotte, die von Israel ausgingen.

Albanese hatte Israel vergangenes Jahr in einem Bericht «Völkermord» an den Palästinensern vorgeworfen. Israel wiederum spricht ihr Fairness und Unparteilichkeit ab. Die Trump-Regierung hatte im Juli Sanktionen gegen Albanese verhängt und ihr ebenfalls Voreingenommenheit und Antisemitismus vorgeworfen. (rbu/sda/dpa)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Radio Eriwan - mit Echtheitszertifikat
09.09.2025 10:07registriert November 2020
Ohne die Situation in Gaza zu beschönigen:
Wieso ist ausgerechnet eine Kamera auf einem weiteren Boot auf das Spektakel gerichtet?
Ich habe Fragen...
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Amarillo
09.09.2025 10:03registriert Mai 2020
Wenn es gefilmt oder fotografiert worden ist, muss es auch wahr sein. Weiss doch heutzutage jeder. Die Drohnenteile werden sicher bald präsentiert.
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Helvetiavia Philipp
09.09.2025 10:46registriert Februar 2018
Ich verstehe die Aufruhr nicht. Warum sollte man, namentlich Israel, Greta daran hindern, nach Gaza zu reisen? Sie wird dort bestimmt mit offenen Armen empfangen.

Wenn sie dann noch für Gleichstellung und Homo-Ehen kämpft, werden wir sehr lange nichts mehr von ihr hören.
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