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Palästina

Israels Marine stoppt Gaza-Hilfsflotte

epa12410663 A flotilla of boats leaves the port of San Giovanni Li Cuti in Catania, Sicily, southern Italy, 27 September 2025. The Freedom Flotilla Coalition (FFC) and Thousand Madleens to Gaza (TMTG) ...
Bild: keystone

Israels Marine stoppt Gaza-Hilfsflotte

01.10.2025, 22:3801.10.2025, 22:40

Israels Kriegsmarine hat Aktivisten-Berichten zufolge die private Flotte von Schiffen mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen gestoppt. «Die Global Sumud Flotilla wurde von israelischen Seestreitkräften angehalten», teilte die Trägerorganisation in ihrem Telegram-Kanal mit. Zuvor hatten Aktivisten auf Instagram geschrieben, dass Soldaten die ersten Schiffe geentert hätten.

Die Gruppe von mehr als 40 Motor- und Segelbooten hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt nach eigenen Angaben auf 70 bis 80 Seemeilen dem Gazastreifen genähert. Sie war Ende August von Barcelona aus in See gestochen. Ihre Teilnehmer, unter ihnen die Schwedin Greta Thunberg, wollen nach eigener Darstellung Hilfslieferungen für die Bevölkerung des von Israel und Ägypten seit Jahren abgeriegelten Gazastreifens an Land bringen. Auch wollen sie damit gegen Israels militärisches Vorgehen in dem Küstenstreifen protestieren.

Israel: Flotte will «nicht helfen, sondern provozieren»

Das israelische Aussenministerium teilte auf X mit, die israelische Kriegsmarine habe die Flottille aufgefordert, ihren Kurs zu ändern. Ihre Hilfslieferungen könnten sie in Häfen ausserhalb des Gazastreifens an Land bringen, sie würden in das palästinensische Küstengebiet weitertransportiert. Die Besatzungen seien informiert worden, dass sie sich einer aktiven Kampfzone näherten.

«Die Flottille hat (das Angebot) abgelehnt, weil sie nicht an Hilfeleistung interessiert ist, sondern an Provokation», hiess es in der Stellungnahme des Aussenministeriums weiter. Live übertragene Bilder von Kameras an Bord einiger Boote zeigten Aktivisten in Schwimmwesten, die offenbar auf ein Entern ihrer Boote durch israelische Marinesoldaten warteten.

Flotte: Besatzer ist «kein legitimer Akteur» für Hilfeleistung

Der Sprecher der Flotte, Thiago Ávila, begründete die Ablehnung des Angebots, die Hilfslieferungen über Israel ausliefern zu lassen, damit, dass die humanitäre Hilfe nicht der Besatzungsmacht im Gazastreifen überlassen werden dürfe. Die Palästinenser im Gazastreifen hätten das Recht, ihre eigenen Grenzen zu kontrollieren. «Deshalb anerkennen wir euch nicht als legitimen Akteur, um humanitäre Hilfe zum palästinensischen Volk im Gazastreifen zu bringen», teilte er an Israel gerichtet über X mit. Die Seeblockade, die Israel vor dem Küstengebiet aufrechterhält, bezeichnete er als «völkerrechtswidrig». (sda/dpa)

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10 Kommentare
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AngelitosHE
01.10.2025 22:41registriert September 2018
Ist hier jetzt irgend etwas anderes passiert als von allen erwartet wurde?
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Reto Schnurrenberger-Stämpfler
01.10.2025 23:10registriert Dezember 2019
Sie waren auf der Suche nach mehr Nichts und fanden nur Nichts.
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foggwulf
01.10.2025 23:26registriert November 2024
Natürlich wollen die nur provozieren. 500t Güter sind 20 Lastwagen, oder anders gesagt: Nichts. Da kommt täglich ein Vielfaches nach Gaza, trotz des z.T. massiven Widerstandes durch Israel. Zum Vergleich: Rin Containerschiff kann heute über 280000t laden. EINES! Diese Flotte ist so effizient in der Beförderung von Waren wie Velosolex mit Gepäckträger, eine reine CO2-Verschwendung.
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