Eko Fresh äusserte sich im Interview mit «TV Strassensound» ganz offen zu seiner Ghostwriting-Karriere. Erst kürzlich kam das Thema auch in einem Twitch-Stream von Fler und Rooz auf, die zusammen mit Arafat Abou-Chaker momentan öfter über die Zeit mit Bushido sprechen. Dabei kommt der Rapper meist nicht gut weg, was wiederum in der Szene hohe Wellen schlägt.
Unter der Hand war schon lange bekannt, dass unter anderem Eko Fresh auch für Bushido Songs geschrieben hat. Arafat erinnerte sich in einem Stream nun vor Kurzem daran, dass Eko auch den legendären Diss «Leben und Tod des Kenneth Glöckler» für ihn verfasst hat. Dafür habe er ihm eine lächerliche Summe von 600 Euro versprochen, die er aber erst auf Nachfrage überhaupt überwiesen habe.
Auf die Frage von Burak von «TV Strassensound», ob sich Eko damals durch Bushido erniedrigt gefühlt habe, antwortete der Rapper bescheiden: «Ich würde sagen, es kann sein, dass der Nerd in der Klasse manchmal hinten sitzen muss. Aber wenn's drauf ankommt, wird er dann halt gebraucht.» Aber auch einen motivierenden Rat hat der Rapper an andere Writer auf Lager. So empfiehlt er ihnen, auf das ihnen zustehende Geld zu bestehen:
Dass Fler, Rooz und Arafat überhaupt über ihn und die gemeinsame Zeit geredet haben, akzeptiert Eko: «Die Jungs arbeiten ihre Vergangenheit auf, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem sie es öffentlich machen. Finde ich auch okay, weil vielleicht gehört das dazu, Sachen zu bewältigen», erklärte er im Interview.
Sein Ding sind solche Rückblicke aber zumindest nicht. Von dem «Quotentürke»-Interpreten wird man in naher Zukunft zumindest keinen Livestream finden, obwohl er genügend Insights in die besagte und die jetzige Zeit und das Rap-Game habe.
Nicht mal in einem Buch hat er bislang alles verarbeitet. Bezüglich Bushido und Arafat erklärte er schliesslich: «Das ist gerade nicht mein Fokus, diese Zeit aufzuarbeiten. Damit habe ich schon innerlich abgeschlossen. Ich habe für jeden von denen einen Platz in meinem Herzen, weil wir auch sehr schöne Zeiten gehabt haben.»
Statt Altes zu thematisieren, habe Eko einen anderen Schwerpunkt: «Ich will nicht jeden Tag in eurem Leben vorkommen. Warum? Ich habe eine Entscheidung in meinem Leben getroffen: Ich komme vielleicht fünf-, sechsmal im Jahr vor, mit konstruktiven Sachen. Ich möchte meine Taten sprechen lassen und nicht die ganze Zeit mitmischen.» Ihm gehe es damit besser als je zuvor in seinem Leben.
Burak sprach den gebürtigen Kölner aber auch auf seine Ghostwriting-Anfänge an. Wie er überhaupt zum Schreiben gekommen ist, schilderte er so: «Weil ich ein Nerd war, so wie Big Pun, und Leute studiert habe. Ich war ein Rap-Fan, ich lebe und liebe das immer noch, aber damals noch mehr, und habe mir das irgendwie angeeignet, da eine fortschrittliche Technik zu haben und zu wissen, wie das geht.»
Texten sei ihm schon immer sehr leicht gefallen und er glaubt heute, dass es sogar «manche beleidigt» habe, wie gut er darin war. Zugute sei ihm dabei gekommen, dass er bestimmte Dinge wie Reimschemata einfach verstanden und verinnerlicht hat: «Ich hab die Sachen damals so rausgehauen und irgendwie hatte ich eine Idee davon: So muss ein Song sein, so ist das aufgebaut, das Konzept von Doppelreim, das ist wie ein Trick, der mein Leben verändert hat. Weil, wenn du das gut machst, hört sich das jedes Mal fresh an.»
Auch im Pop-Bereich hat Eko Fresh viel für andere Interpreten geschrieben, unter anderem den Nummer-eins-Hit «Du hast mein Herz gebrochen» für Yvonne Catterfeld, aber auch bei Liedern von Pietro Lombardi war er involviert. Dafür bekam er seinerseits auch viel Hate aus der Hip-Hop-Szene, was er damals und heute nicht recht nachvollziehen kann:
Im Rap-Bereich wollten die wenigsten Artists darüber sprechen, ob Eko für sie geschrieben hat. Nachvollziehbar, immerhin nagt das auch an der Glaubwürdigkeit in dem Genre. Name-Dropping wollte er deswegen auch jetzt nicht betreiben: «Ich respektiere so was, weil, das ist letztendlich eine Dienstleistung, die du gemacht hast.» Klar ist jedoch, dass Eko bereits 2016 verriet, dass er «um die 100 Songs» für andere verfasst hat.
Aber auch für etliche Werbedeals, die als nicht gerade «real» in der Szene galten, bekam Eko Gegenwind. So arbeitete er beispielsweise schon mit der Deutschen Bahn zusammen, hatte Verträge mit der Telekom und hat einen eigenen Ayran mit der Firma Müller herausgebracht.
Kritik daran prallt an dem 38-Jährigen aber bis heute ab: «Rapper können auch für mehr stehen. Ich kann nichts dafür, dass das, wofür viele Kollegen stehen, Bullshit ist. Wir müssen für einen Fortschritt stehen, für das Gute im Menschen», stellte er selbstsicher im Gespräch fest.
Und zweitens: "Deine Augenbrauen werden zum M von McDonalds" ist keine Line von Eko, wie es die Bildunterschrift suggeriert, sondern ein Diss gegen ihn von Kool Savas aus "Das Urteil". Notabene der Blaupause für jeden deutschen Disstrack danach insbesondere für das von Eko geschriebene "Leben und Tod des Kenneth Glöckler".
Ein krasser Gegensatz zu den rappenden Eisteeverkäufern bei denen gefühlt die Hälfte der Texte daraus besteht sich selbst zu verherrlichen und die dann angepisst sind wenn rauskommt dass sie sich selbst dabei noch unter die anabolika-geschwellten Arme greifen lassen.