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Prozess wegen sexueller Übergriffe: Freispruch für Kevin Spacey

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Prozess wegen sexueller Übergriffe: Kevin Spacey in allen Anklagepunkten freigesprochen

26.07.2023, 16:0026.07.2023, 17:54
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US-Schauspieler Kevin Spacey («American Beauty», «House of Cards») ist in einem Londoner Strafprozess wegen angeblicher sexueller Übergriffe auf mehrere Männer in allen Anklagepunkten freigesprochen worden. Das teilte die Jury am Mittwoch mit.

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Kevin Spacey nach dem Freispruch vor Gericht an seinem Geburtstag.Bild: keystone

Spacey, der am Mittwoch 64 Jahre alt wurde, zeigte sich nach der Urteilsverkündung sichtlich gerührt. Mit einem Taschentuch wischte er sich übers Gesicht.

In dem etwa vierwöchigen Prozess am Southwark Crown Court hatten vier Männer dem Hollywoodstar vorgeworfen, dass er ihnen in mehreren Fällen in den Schritt gegriffen habe. In einem Fall ging es um oralen Geschlechtsverkehr.

Die Anklage hatte den Oscarpreisträger als «sexuellen Bully» bezeichnet, der seine Macht ausgenutzt habe. Spacey stritt die Vorwürfe ab, beziehungsweise gab an, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt. Die zwölf Geschworenen befanden ihn am Mittwoch nach dreitägigen Beratungen in allen Anklagepunkten für nicht schuldig.

This image released by Netflix shows Kevin Spacey in a scene from "House Of Cards." Netflix says it's suspending production on "House of Cards" following harassment allegation ...
Kevin Spacey als Francis Underwood in der Netflix-Serie «House of Cards» – nach den Vorwürfen verlor er seine Rolle.Bild: AP/Netflix

Die Vorwürfe hatten sich auf den Zeitraum zwischen 2001 und 2013 in London und der Grafschaft Gloucestershire bezogen. Spacey war von 2004 bis 2015 künstlerischer Direktor am Londoner Theater Old Vic und lebte zeitweilig in der britischen Hauptstadt.

Vorwürfe bremsten Spaceys Karriere aus

Die Karriere des bis dahin erfolgreichen Schauspielers wurde durch die im Zuge der #MeToo-Debatte aufgebrachten Vorwürfe abrupt unterbrochen. Netflix beendete die Zusammenarbeit zu «House of Cards» und verklagte Spacey auf Schadenersatz, nachdem Beschwerden von Mitarbeitern am Set über ihn aufgekommen waren. Das Theater Old Vic distanzierte sich ebenfalls. Szenen mit Spacey in dem Thriller «All The Money in the World» («Alles Geld der Welt») wurden nachträglich entfernt.

Noch vor Prozessbeginn in London hatte Spacey die Hoffnung geäussert, im Falle eines Freispruchs wieder an seine Erfolge anknüpfen zu können.

(dab/sda/dpa)

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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Natsu Dragneel
26.07.2023 16:12registriert Mai 2015
Wieder mal ein Beispiel dass man sich mit Vorverurteilungen zurückhalten sollte. Die haltlosen Anschuldigungen eines Twittermobs die ganze Karrieren zerstören können während das Prinzip in dubio pro reo nicht beachtet wird, sind einer zivilisierten Gesellschaft unwürdig. Für mehr Rechtsstaat!
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ändu aus B (weder Bärn noch Basel)
26.07.2023 16:22registriert Februar 2016
An Spacys Stelle würde ich nun die Produzenten von "Haus of Cards" auf entgangene Löhne verklagen!
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James R
26.07.2023 16:46registriert Februar 2014
Ich hoffe, dass es Kevin Spacey irgendwann schaffen wird, dass man bei seinem Namen nicht mehr automatisch an diese Vorwürfe denken wird. Leider befürchte ich aber, dass auch in Zukunft die Filmindustrie einen weiten Bogen um ihn machen wird.
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