Gérard Depardieu soll sie am Set von «Der Bulle von Paris» gegen ihren Willen berührt und gedemütigt haben, als sie erst 18 Jahre alt war. Das sagt die französische Filmikone Sophie Marceau gegenüber der Zeitung «Le Monde».
Sophie Marceau erzählt weiter, dass der Regisseur Maurice Pialat damals gesagt habe, Depardieu solle sie schlagen, damit die Szene echter wirke – und so habe er sie geschlagen, bis sie in Tränen ausgebrochen sei. Regisseur Pialat habe sie als Schlampe beschimpft, erzählt die Französin weiter. Und damit nicht genug: Um sie zu demütigen, soll Depardieu vor dem Dreh jeweils Schnecken gegessen haben, da die für besonders schlimmen Mundgeruch sorgten. Bei einer Szene habe Depardieu die damals knapp volljährige Marceau unter der Decke berührt.
Bereits 2015 hat Sophie Marceau die Zusammenarbeit mit dem «Raubtier» Depardieu als gewalttätig beschrieben – woraufhin dieser sich entschuldigte und sagte:
Sophie Marceau ist nicht die erste Frau, die Vorwürfe gegen Depardieu erhebt. Seit 2020 läuft ein Verfahren gegen den Schauspieler: Charlotte Arnould, ebenfalls Schauspielerin, bezichtigt ihn der Vergewaltigung und des sexuellen Übergriffs. In seiner Pariser Wohnung soll der damals 69-Jährige die damals 22-Jährige vergewaltigt haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Gegenüber der Onlinezeitung «Mediapart» haben 13 Frauen Vorwürfe gegen den weltbekannten Schauspieler erhoben. Zwischen 2004 und 2022 soll es demnach beim Dreh von elf verschiedenen Filmen und Serien oder im Anschluss daran zu sexueller Gewalt gekommen sein. Die Frauen erzählen davon, dass sich Depardieu ihnen gegenüber obszön geäussert habe, und davon, wie er ihnen seine Hand in den Slip, in den Schritt, an den Po oder auf die Brust gelegt habe. Auf solche Situationen habe man am Set oftmals verharmlosend reagiert mit: «Oh, das ist Gérard!»
Keine der 13 Frauen hat Anzeige erstattet – drei von ihnen sollen ihre Aussagen aber der Justiz zur Verfügung gestellt haben. Die Anwaltskanzlei, die mit der Verteidigung Depardieus beauftragt ist, lässt ausrichten, dass Depardieu alle Anschuldigungen «formell dementiert, die unter das Strafrecht fallen könnten». Zu den neusten Anschuldigungen von Sophie Marceau hat er sich indessen noch nicht geäussert.
Der Verdacht auf sexuelle Übergriffe scheint seiner Schauspielkarriere bisher nichts anhaben zu können – erst im Mai kam der Kinofilm «Umami» heraus, bei welchem er eine Hauptrolle spielt. (anb)
Wieso tun sie das nicht, wenn es um vermuteten Raub oder Mord von Männern geht?
Da wundert mich nichts.
Ich den Aussagen der Frauen ohne zu zögern.