Der Raubüberfall auf die Villa von Robert und Carmen Geiss ist vorerst kein Fall für die Kölner Staatsanwaltschaft. «Die Staatsanwaltschaft Köln ist mit dem Fall in St. Tropez nicht befasst», sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf Anfrage von t-online. Zwar stammt das Unternehmerpaar ursprünglich aus Köln, die Ermittlungen liegen allerdings alleine bei den französischen Behörden.
Zuständig ist die Staatsanwaltschaft im südfranzösischen Draguignan im Département Var, zudem auch St. Tropez und die umliegenden Gemeinden gehören. Die Geissens waren in der Nacht von Samstag (14. Juni) auf Sonntag von Unbekannten in ihrer Villa in Ramatuelle südlich von St. Tropez überfallen und bedroht worden.
Die Staatsanwaltschaft in Draguignan ermittelt demnach wegen eines bewaffneten Raubüberfalls. Laut Angaben des zuständigen Ermittlers Pierre Couttenier hat Robert Geiss einen Schadenswert von 200'000 Euro bei den Behörden angegeben, wie die «FAZ» berichtet. Dem Paar sollen Uhren, Schmuck und auch teure Taschen gestohlen worden sein.
Robert Geiss hatte die Nachricht vom Überfall noch am frühen Sonntagmorgen über Videos auf seinem Instagram-Profil veröffentlicht. «Heute ist der Albtraum leider wahr geworden. Wir sind von vier bewaffneten Vollidioten überfallen worden. Wir mussten die Tresore aufmachen», sagte Geiss. Die Diebe hätten ihn und seine Frau dazu gedrängt, den Code herauszurücken.
Am Mittwoch postete er dann ein Video der Überwachungskamera:
Carmen Geiss soll von den Tätern gewürgt worden sein, dabei sei auch eine Operationsnarbe aufgeplatzt. Robert Geiss hatte diese zunächst für eine Schnittwunde gehalten. Der Kölner Unternehmer war von den Dieben laut eigenen Angaben in die Rippen getreten worden. Die Auswertung der Überwachungskameras dauert laut Polizeiangaben noch an.
Die gemeinsamen Töchter Shania und Davina Geiss hatten sich zum Zeitpunkt des Überfalls nicht in St. Tropez aufgehalten. Auch Robert und Carmen reisten kurz nach der Tat aus der Stadt ab. «St. Tropez ist leider Gottes nicht sicher», sagte Geiss auf Instagram weiter.
«Wir wurden Opfer eines brutalen, bewaffneten Überfalls und befinden uns aktuell noch dabei, das Geschehene zu verarbeiten», so die Familie in einer Pressemitteilung, die vom Sender «RTLzwei» veröffentlicht wurde. Die Geissens baten die Medien, von Anfragen abzusehen und die Privatsphäre zu respektieren.
Die Familie Geiss hat ihren Hauptwohnsitz in Monaco, besitzt neben der Villa in Ramatuelle allerdings auch eine Wohnung im Emirat Dubai. Geiss konnte die Einbrecher in die Flucht schlagen, indem er laut nach dem Hausmeister rief, der in der Einliegerwohnung auf dem Grundstück der Villa lebt.