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Thomas Gottschalk hat Krebs: Das ist das epitheloide Angiosarkom

Das steckt hinter der Krebsart von Thomas Gottschalk

Ein Leben auf der Bühne und plötzlich eine Krebsdiagnose, die alles verändert: Thomas Gottschalk hat seine Erkrankung öffentlich gemacht. Was hinter der seltenen Tumorart steckt.
01.12.2025, 22:32
Melanie Rannow / t-online
Ein Artikel von
t-online

Als Thomas Gottschalk bei der Bambi-Verleihung die Bühne betrat, ahnte niemand, dass hinter ihm bereits ein monatelanger Kampf gegen eine lebensbedrohliche Krankheit stand. Nun hat der 75-jährige Entertainer öffentlich gemacht, dass er an Krebs erkrankt ist – an einer besonders seltenen und aggressiven Form.

Die Diagnose erhielt Gottschalk im Sommer. In einem Interview spricht er offen über das epitheloide Angiosarkom – einen Tumor, von dem die meisten Menschen noch nie gehört haben und der seinen Körper befallen hat. Zwei Operationen hat er bereits hinter sich, der Heilungsweg ist noch nicht abgeschlossen. Sein öffentlicher Umgang mit der Erkrankung lenkt den Blick auf eine Krebsart, die kaum bekannt ist, aber besonders tückisch verlaufen kann.

Was ist ein epitheloides Angiosarkom?

Das sogenannte epitheloide Angiosarkom ist ein bösartiger Tumor, der von den Zellen der Blut- oder Lymphgefässe ausgeht. Es gehört zur grossen Gruppe der sogenannten Sarkome, die insgesamt sehr selten sind. Innerhalb dieser Gruppe ist das Angiosarkom noch einmal eine Ausnahmeerscheinung.

Was ist ein Sarkom?
Sarkome sind Tumore, die aus dem Stütz- und Bindegewebe des Körpers hervorgehen – im Gegensatz zu den häufigeren Karzinomen, die sich aus Deckgewebe wie Haut oder Schleimhäuten entwickeln. Ein Angiosarkom betrifft die Gefässwände und kann prinzipiell überall im Körper auftreten.

Epitheloide Angiosarkome gelten als besonders aggressiv. Sie «wachsen» schnell, streuen früh in andere Organe (Metastasierung) und sprechen oft nur begrenzt auf gängige Therapien an. Da sie tief im Gewebe liegen können, bleiben sie lange unentdeckt.​

Welche Symptome können auftreten?

Die Beschwerden sind meist unspezifisch – und genau das macht die Erkrankung so tückisch. Frühzeichen werden leicht übersehen oder falsch gedeutet. Häufig treten auf:

  • Rötlich-bläuliche Flecken auf der Haut (bei oberflächlichen Tumoren)
  • Blutende Knoten oder Geschwüre
  • Schmerzen oder Druckgefühl im betroffenen Körperbereich
  • Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, Gewichtsverlust oder Fieber

Besonders bei tief liegenden Tumoren sind die Symptome häufig diffus. Oft werden sie erst bemerkt, wenn die Tumoren bereits fortgeschritten sind.

Wie wird ein Angiosarkom behandelt?

Die Therapie eines epitheloiden Angiosarkoms ist komplex und erfolgt meist in spezialisierten Zentren. Im Vordergrund steht die vollständige Entfernung des Tumors durch eine Operation, was bei Gottschalk bereits zweimal notwendig war. Zusätzlich kommen Strahlentherapie und/oder Chemotherapie zum Einsatz, um verbleibende Krebszellen zu zerstören oder ein Wiederauftreten zu verhindern.

Da Angiosarkome früh metastasieren können, ist es besonders wichtig, sie mit einem sogenannten «multimodalen Therapiekonzept» zu behandeln, also durch die Kombination verschiedener medizinischer Verfahren. Dabei wird auch auf neue Medikamente wie zielgerichtete Therapien oder Immuntherapien gesetzt.

Wie ist die Prognose bei einem epitheloiden Angiosarkom?

Die Prognose hängt von mehreren Faktoren ab: dem Ort und Ausmass des Tumors, dem Zeitpunkt der Diagnose, dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten – und auch vom Therapieansprechen. Generell gilt das epitheloide Angiosarkom als schwer behandelbar. Nach aktuellen Erkenntnissen überleben fünf Jahre nach der Diagnose nur etwa 27 bis 35 Prozent der Betroffenen.

(Mit Material der dpa)

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