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Weinstein engagierte Spione, um die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs zu vertuschen

FILE - In this Feb. 9, 2015 file photo, Harvey Weinstein speaks during a press conference for the film "Woman in Gold" at the 2015 Berlinale Film Festival in Berlin. Leadership of the Televi ...
Bild: AP/AP

Weinstein engagierte Spione, um die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs zu vertuschen 

07.11.2017, 12:5107.11.2017, 14:29
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Der US-Filmproduzent Harvey Weinstein hat nach Informationen des Magazins «The New Yorker» Journalisten, Ex-Agenten und Militärpersonal engagiert, um die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen ihn zu vereiteln.

Das US-Magazin berichtete am Montag, unter den privaten Sicherheitsdiensten, die Weinstein im Herbst 2016 engagiert habe, seien die Agenturen Black Cube und Kroll. Black Cube wird hauptsächlich durch ehemalige Offiziere israelischer Geheimdienste geführt, darunter auch Vertreter des Auslandsgeheimdienstes Mossad.

Bei ihrer Arbeit hätten die Auftragnehmer unter anderem auch falsche Identitäten verwendet. Dem Bericht zufolge sollen sich zwei Privatdetektive von Black Cube mit der US-Schauspielerin Rose McGowan getroffen haben, bevor diese den Vorwurf der Vergewaltigung gegen Weinstein öffentlich machte.

Als Frauenrechtler ausgegeben

Ziel dieser «Armee von Spionen» sei es gewesen, Informationen zu sammeln, um die Vorwürfe gegen Weinstein abzuwehren. Einer der Männer habe sich als Anwalt für Frauenrechte ausgegeben und heimlich mindestens vier Gespräche mit McGowan mitgeschnitten.

Das US-Magazin beruft sich bei seinen Enthüllungen auf mehrere Dutzend Seiten Dokumente sowie mindestens sieben Personen, die mit den Vorgängen vertraut sein sollen.

Unter einem anderen Namen habe sich der vermeintliche Frauenrechtler mit Journalisten getroffen, um herauszufinden, welche Frauen mit den Medien gesprochen hatten. Dabei habe er behauptet, auch er wolle Vorwürfe gegen Weinstein öffentlich machen.

Weinstein und seine Leute sollen ausserdem Informationen über die Journalisten gesammelt haben, darunter Details über deren Privat- und Sexualleben, um diese in Misskredit bringen oder einschüchtern zu können.

Der lange Zeit mächtige Hollywood-Produzent Weinstein soll über drei Jahrzehnte hinweg zahlreiche Frauen sexuell belästigt haben. Mehrere Frauen werfen ihm überdies Vergewaltigung vor. In den USA und in Grossbritannien wurden Ermittlungen gegen ihn eingeleitet. (sda/afp)

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