Die Präsidentschaftskandidatur von Immobilientycoon Donald Trump ist bedauerlich. Dies nicht nur, weil man seinen schier unglaublichen Beleidigungs-Rundumschlägen ausgesetzt ist, sondern auch wegen seiner noch unglaublicheren Frisur:
In den USA ist die Haarpracht so berüchtigt wie der Träger selbst. Sie hat gar einen eigenen Namen: «The Donald».
Ein Graus, gewiss – doch für Kritiker der Republikaner ein Segen, denn nicht nur Trumps beleidigende Amok-Reden diskreditieren ihn als Staatsmann in Spe, sondern auch die Tatsache, dass seit der TV-Ära ausschliesslich Kandidaten mit vollem Haar die Präsidentschaftswahlen gewonnen haben. Gerald Ford, das nebenbei, hat keine Volkswahl für sich entschieden.
Item – Fakt ist, dass mit Trumps aufwändigem Follikulitis-Konstrukt eine Männerfrisur im Medienmittelpunkt steht, die beinahe vom Aussterben bedroht war: Der «Comb-Over».
Auf Deutsch gibt es nicht einmal eine gängige Übersetzung dafür. «Die Sardelle» hiess sowas früher – gewiss ein Bezug auf die öligen Haarstränen, die auf der Glatze liegen. Anno dazumal war sie allgegenwärtig. 1975 es gab sogar einen Patentantrag für die «korrekte Methode, eine Teilglatze zu kaschieren»:
Getragen wurde die Sardelle weltweit. Darunter waren (und sind) etliche Berühmtheiten aus Politik und Showbusiness:
Allerdings geriet der klassische Comb-Over immer mehr in Bedrängnis. Von Haarausfall bedrohte Männer griffen vermehrt zum Rasierer um sich eine virile Glatze zu mähen. Zudem gibt es heutzutage Medikamente gegen Haarausfall, die irgendwie zu funktionieren scheinen. Auch Transplantationen sind im Trend (ja, Wayne Rooney, wir meinen dich).
Doch in Zeiten von fortgeschrittenem Hipstertum, wäre es doch an der Zeit für ein Comb-Over-Comeback. Nach den lustigen Schnäuzen und den urchigen Bärten – so 'ne Sardelle, das wär doch was!
«Comb back the comb-over!», sagen wir da nur!