Indien ist auf dem Mond – «Chandrayaan-3» ist erfolgreich gelandet
Nach den USA, der Sowjetunion und China ist Indien nun das vierte Land, dem eine erfolgreiche Landung auf dem Mond gelungen ist. Am Mittwoch um 14.33 Uhr Schweizer Zeit ist die Sonde «Chandrayaan-3» erfolgreich auf dem Mond gelandet.
Die Mission «Chandrayaan-3» ist bereits der zweite Versuch Indiens, nachdem der erste 2019 misslungen war – diesmal hat es aber geklappt. Es sei ein grosser Sprung, sagte der vom BRICS-Gipfel in Südafrika zugeschaltete Premierminister Narendra Modi.
Chandrayaan-3 Mission:
— ISRO (@isro) August 21, 2023
Here are the images of
Lunar far side area
captured by the
Lander Hazard Detection and Avoidance Camera (LHDAC).
This camera that assists in locating a safe landing area -- without boulders or deep trenches -- during the descent is developed by ISRO… pic.twitter.com/rwWhrNFhHB
Indien in Aufregung
«Chandrayaan-3» war Mitte Juli gestartet. «Chandrayaan» bedeutet «Mondfahrzeug» auf Sanskrit. Sie hatte zunächst die Erde umkreist und war dann in eine Mondumlaufbahn gewechselt.
Die Freude über die Landung:
Mit der unbemannten Mission will Indien die kaum untersuchte Südseite des Mondes rund zwei Wochen lang erforschen. Ein erster Versuch war 2019 misslungen. Bei der Mission krachte das Landemodul auf die Oberfläche des Erdtrabanten. Später teilte die Weltraumbehörde dem Parlament in Neu-Delhi mit, während der Annäherung an den Mond habe es Probleme mit dem Bremsen gegeben.
Indien ist stolz
Russland war am vergangenen Sonntag bei einer Mondmission gescheitert: Die Raumsonde «Luna-25» sei nach einer «ausserplanmässigen Situation» auf der Mondoberfläche aufgeschlagen und habe aufgehört zu existieren, hatte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos in Moskau mitgeteilt. Auch «Luna-25» sollte in der Nähe des Südpols landen.
Indiens erster Landeversuch auf dem Mond war ebenfalls misslungen: Vor vier Jahren krachte das Landemodul bei der Mission «Chandrayaan-2», die wie die jetzige aus einem Orbiter, einem Lander und einem Rover bestand, auf die Oberfläche des Erdtrabanten. Später teilte die Weltraumbehörde mit, dass es während der Annäherung an den Mond Probleme mit dem Bremsen gab. Der Orbiter umkreist aber bis heute den Mond.
Für die jetzige Mission seien Anpassungen vorgenommen worden, um die Probleme der Vorgängermission zu beheben, hiess es von der ISRO. Die erste Sonde «Chandrayaan-1» war 2008 gestartet und hatte den Mond umkreist, ohne auf ihm zu landen.
Mit der Mission «Chandrayaan-3» will Indien unter anderem mehr über gefrorenes Wasser auf dem Mond herausfinden, das auf und unter der Mondoberfläche nachgewiesen wurde. Solches Eis könnte unter anderem bei künftigen bemannten Mondmissionen von Nutzen sein.
(yam/cpf/lak/cpf/sda)