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Putin droht dem Westen – an einem Tisch voller Pilotinnen

epa09803745 Russian President Vladimir Putin (R) poses for pictures with women flight crew of Russian airlines during his visit to the aviation training center of PJSC Aeroflot on the eve of Internati ...
Wladimir Putin besuchte Flugbegleiterinnen anlässlich des Frauentages.Bild: keystone

Putin droht dem Westen – an einem Tisch voller Pilotinnen und Flugbegleiterinnen

05.03.2022, 19:2305.03.2022, 19:24
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Russlands Präsident Wladimir Putin hat vor der Durchsetzung einer Flugverbotszone über der Ukraine gewarnt. «Jede Bewegung in diese Richtung wird von uns als Teilnahme des jeweiligen Landes an einem bewaffneten Konflikt betrachtet», sagte Putin am Samstag bei einem Treffen mit Pilotinnen der Staatsfluggesellschaft Aeroflot, das im Staatsfernsehen übertragen wurde. Es spiele dann auch keine Rolle, welcher Organisation diese Länder angehörten.

Die Nato hatte eine entsprechende Forderung der Ukraine bereits zurückgewiesen. Die Alliierten seien sich einig, dass Nato-Flugzeuge nicht im ukrainischen Luftraum operieren sollten, hatte der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, am Freitag gesagt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Nato-Staaten zuvor eindringlich aufgefordert zu verhindern, dass Russland weiter Luftangriffe auf sein Land starten könne.

Russian President Vladimir Putin, center right, speaks to representatives of the flight crew of Russian airlines as he visits to Aeroflot Aviation School outside Moscow, Russia, Saturday, March 5, 202 ...
Wladimir Putin zeigte sich bisher an langen Tischen mit viel Abstand zu den Gesprächspartnern. Jetzt sprach er an einem Tisch mit zahlreichen Flugbegleiterinnen und Pilotinnen.Bild: keystone

Putin übte auch erneut scharfe Kritik an den westlichen Sanktionen. Diese glichen einer Kriegserklärung, sagte der russische Präsident inmitten Flugbegleiterinnen und Pilotinnen, die er anlässlich des Internationalen Frauentags am Dienstag besuchte.

Der russische Präsident sieht trotz der angespannten Lage derzeit keine Voraussetzungen für die Ausrufung des Kriegsrechts in Russland. Für eine solche Lage seien eine Aggression von aussen oder Kämpfe in konkreten Regionen erforderlich, sagte Putin am Samstag nach Angaben russischer Agenturen in Moskau. «Aber wir haben eine solche Situation nicht, und ich hoffe, sie kommt auch nicht.» Auch den Ausnahmezustand plane er nicht. Er trat damit Befürchtungen vieler Russen entgegen. Viele haben deshalb das Land schon verlassen.

Einmal mehr wiederholte Putin seine Bedingungen für ein Ende des russischen Kriegs gegen die Ukraine. «Unsere Vorschläge liegen bei einer Gruppe von Unterhändlern aus Kiew auf dem Tisch. Wir hoffen, dass sie positiv darauf reagieren werden.» Die wichtigste Forderung sei die Entmilitarisierung der Ukraine. «Wir müssen klar und deutlich wissen, welche Waffen wo sind und unter welcher Kontrolle sie stehen.» Dazu würden verschiedene Optionen derzeit mit der ukrainischen Delegation diskutiert.

Nach Putins Angaben ist die «Zerstörung der militärischen Infrastruktur» in der Ukraine «als Teil der Operation (...) praktisch abgeschlossen». Er nannte etwa Waffen- und Munitionslager. (cma/sda/dpa)

Tausende demonstrieren in Zürich gegen den Krieg in der Ukraine

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157 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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cheko
05.03.2022 19:28registriert Dezember 2015
Glaubt er überhaupt das Zeug, was er rauslässt? Ein verblendeter Kriegsverbrächer der Typ...
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Juliet Bravo
05.03.2022 20:25registriert November 2016
Keine Propaganda-Show ist ihm zu blöd. Die Aeroflot hat am selben Tag angekündigt, all ihre Auslandsflüge (ausser die nach Belarus) einzustellen. Die Flugzeuge könnten von den Leasinggebern konfisziert werden. Dazu kommt, dass die Flotte bald gar nicht mehr gewartet werden kann, weil keine Ersatzteile mehr importiert werden dürfen. Das führt zwangsläufig zum schleichenden Grounding der ganzen Flotte. Ich weiss nicht, was er hier mit meinen Kolleg:innen von der Aeroflot genau inszenieren will. Auf jeden Fall ist es nicht nur absurd, sondern auch äusserst zynisch.
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Dani S
05.03.2022 19:41registriert September 2017
Die Show muss weitergehen. Aber lange hält Putin und die russische Wirtschaft die Sanktionen nicht mehr durch ohne bohrende Fragen vom russischen Volk nach den wahren Ursachen.
Und warum die russische Wirtschaft bereits Ramsch-Status hat, muss sich niemand fragen, die Wirtschaft weiss es. Die wollen diesen Status auch nicht und wer dafür verantwortlich ist, weiss die russische Wirtschaft ganz genau. Die fangen auch an zu murren.
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