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Russland schickt Truppen Richtung Türkei

DARAA, SYRIA - SEPTEMBER 01: A photo shows Russian troops entering in the Syrian district of Daraa al-Balad in Syria's southern province of Daraa, Syria on September 01, 2021. A cease-fire agreem ...
Russland kämpft seit 2015 auf Seite des Assad-Regimes im syrischen Konflikt.Bild: Anadolu

Russland schickt Truppen Richtung Türkei

Im Konflikt in Nordsyrien schickt Russland offenbar militärische Verstärkung. Dies könnte als Signal an die Türkei gesehen werden, von einer Offensive besser abzusehen.
01.12.2022, 07:3201.12.2022, 07:36
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Ein Artikel von
t-online

Russland verlegt offenbar Truppen nach Nordsyrien, wo die Türkei gerade kurdische Kämpfer angegriffen hat. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seien Soldaten in der Grenzstadt Kobane gesehen worden. Ausserdem werde ein nahegelegener Luftstützpunkt verstärkt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat eine Bodenoffensive in der Region nicht ausgeschlossen. Nach Meinung der Beobachtungsstelle könnten die russischen Truppenverlegungen eine Warnung an Ankara sein. Die umkämpfte Region ist nur knapp 15 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt und wird von kurdischen Kämpfern kontrolliert. Nach unbestätigten Berichten von Bewohnern seien bereits russische Soldaten gesichtet worden, die Strassensperren errichtet haben sollen.

Warnung von Baerbock

Russland ist ein Verbündeter des syrischen Regimes und kämpft seit 2015 an seiner Seite. Im gleichen Jahr war ein russischer Jet von der Türkei abgeschossen worden. Ein Abkommen mit der Türkei sicherte Moskau eine Präsenz im Nordosten Syriens zu. Dennoch kam es immer wieder zu Spannungen, unter anderem weil durch den Krieg in Syrien Tausende Flüchtlinge in die Türkei kamen. Die Türkei unterstützt syrische Rebellen, die gegen das Regime in Damaskus kämpfen. In jüngster Zeit kam es aber zu ersten Gesprächen zwischen den beiden Ländern.

Aussenministerin Annalena Baerbock hatte am Mittwoch die Türkei zu Zurückhaltung beim Vorgehen gegen kurdische Milizen in Syrien und im Irak aufgerufen. Sie habe in Gesprächen deutlich gemacht, dass beim Schutz vor Terrorismus natürlich das Völkerrecht gelte, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch am Rande eines NATO-Treffens in Bukarest. Dabei habe sie auch appelliert, von Massnahmen abzusehen, "die die Gewaltspirale weiter vorantreiben würden". Als Beispiel nannte sie "eine mögliche Bodenoffensive in Nordsyrien" und die Militäraktionen im Nordirak. (cpf)

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67 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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nichtMc
01.12.2022 08:55registriert Juli 2019
Mein Feind-Radar ist langsam gestört… Rücken die Russen jetzt wieder ein bisschen mehr in Richtung „Gut“? Oder ist die Türkei noch mehr auf „Böse“ abgerutscht?

Oder sollte ich einfach mein Schwarz-Weiss-Denken abschalten? 🤔
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Grobianismus
01.12.2022 08:03registriert Februar 2022
Es brodelt überall. Finde ich eigentlich nicht schlecht, wenn die russische Präsenz die Türken abschreckt, und so kurdische Leben gerettet werden können.
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chnobli1896
01.12.2022 10:13registriert April 2017
Haha. Die Türken solidarisieren sich mit den Rebellen.

Nein, die Türken schlachten Kurden. Die Rebellen und das Regime ist Erdi dabei relativ egal.
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