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Russland

«Unfähig»: Moskau distanziert sich von Assad

In this photo released by Russian Foreign Ministry Press Service, Russian Foreign Minister Sergey Lavrov speaks during his interview with Russian and foreign journalists in Moscow, Russia, Thursday, D ...
Laut Sergej Lawrow ist Assad selbst schuld an seiner Absetzung als Diktator von Syrien.Bild: keystone

«Unfähig»: Moskau distanziert sich von Assad

Die russische Regierung hat sich vom gestürzten syrischen Machthaber Baschar al-Assad distanziert. Er habe die Bedürfnisse der syrischen Bevölkerung vernachlässigt.
30.12.2024, 02:4430.12.2024, 02:44
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Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, der schnelle Umsturz in Syrien vor gut drei Wochen sei auch auf die Unfähigkeit von Ex-Präsident Assad zurückzuführen, die sozialen Probleme im Land zu beheben.

«Wir können bereits jetzt sagen, dass einer der Gründe für die Verschlechterung der Lage die Unfähigkeit der damaligen Regierung war, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung im sich hinziehenden Bürgerkrieg zu befriedigen.»

Bis zu dem Umsturz am 8. Dezember war Russland neben dem Iran Schutzmacht des Gewaltherrschers Assad gewesen. Der Kreml wurde aber ebenso wie Assad vom raschen Vordringen der islamistischen Rebellen überrascht und flog ihn ins Exil nach Moskau aus, als die Hauptstadt Damaskus erobert wurde. Kremlchef Wladimir Putin hatte danach deutlich gemacht, die Entmachtung des syrischen Präsidenten nicht als eine Niederlage für Russlands dort seit 2015 stationiertem Militär anzusehen.

Lawrow sagte weiter, nach den Erfolgen im Kampf gegen den den internationalen Terrorismus, an dem auch die russische Luftwaffe beteiligt gewesen sei, hätten sich die Erwartungen der Syrer, dass sich ihr Leben verbessern würde, nicht erfüllt. Daran trügen auch die USA einen grossen Teil der Schuld, denn sie hätten eine rohstoffreiche Region im Nordosten Syriens besetzt und durch Sanktionen zudem erheblichen Druck auf die syrische Regierung ausgeübt. (sda/dpa)

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101 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Maya Eldorado
30.12.2024 03:58registriert Januar 2014
Russland bräuchte auch so Rebellen, wie in Syrien.
Gutes Gelingen beim Befrieden in Syrien!
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Allkreis
30.12.2024 05:56registriert Januar 2020
Die Begründung tönt erstaunlich menschlich für einen Vertreter eines brutalen Terrorregimes. Ich denke, dieselbe Begründung wird dereinst auch Putins Untergang besiegeln. Was Lawrow, sollte er bis dahin nicht aus dem Fenster gestolpert sein, sicher dem bösartigen Westen in die Schuhe schieben wird.
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Helvetiavia Philipp
30.12.2024 07:28registriert Februar 2018
Zum Glück droht dieses Schicksal Russland nicht, denn seine Regierung kümmert sich ja so gut um sein Volk.
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    Was will Donald Trump eigentlich von China?
    Die Aussenpolitik des US-Präsidenten steckt voller Widersprüche.

    Der Handelskrieg zwischen den beiden Supermächten nimmt Fahrt auf. Das war absehbar. Aber was für Ziele verfolgt dabei der amerikanische Präsident? «Foreign Affairs», das wohl bedeutendste Magazin für geopolitische Themen, versucht, Antworten auf diese Fragen zu geben. Sie sind sehr widersprüchlich ausgefallen.

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