Er gibt sich farbenfroh, der Afrika-Russland-Gipfel, der diese Woche in St. Petersburg stattfindet. Am Donnerstag empfing der russische Machthaber Wladimir Putin afrikanische Wirtschaftsführer und Politiker in der Metropole an der Ostsee.
Doch das fröhlich wirkende Logo der Veranstaltung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es beim Gipfel um knallharte Machtpolitik geht: Russlands Hauptziel ist, die afrikanischen Länder dazu zu bringen, mehr Weizen aus Russland zu importieren.
Nachdem der Kreml das Getreideabkommen mit der Ukraine nicht verlängert und angekündigt hatte, ukrainische Getreideexporte im Schwarzen Meer zu beschiessen, beschiesst er nun seit über einer Woche die ukrainische Getreideinfrastruktur am Schwarzen Meer.
Besonders in den armen Ländern des globalen Südens wächst seither die Angst vor steigenden Getreidepreisen. Und auch Unmut ist zu vernehmen: «Russland fällt uns damit in den Rücken», liess sich Korir Sing'Oei, ein hoher Beamter im kenianischen Aussenministerium, zitieren.
Nun gibt Wladimir Putin den barmherzigen Retter der Armen in der Welt. Im Vorfeld des Gipfels liess er in afrikanischen Zeitungen einen Artikel publizieren. Darin versicherte er, dass Russland das fehlende ukrainische Getreide ohne weiteres ersetzen könne - das Land erwarte in diesem Jahr eine Rekordernte. Am Donnerstag wurde er schliesslich konkret: 50'000 Tonnen Getreide werde Russland kostenlos an verschiedene afrikanische Staaten liefern.
In der Verantwortung für das Getreideproblem der Ärmsten sieht Putin den Westen, der mit seinen Sanktionen die Exporte aus Russland verunmögliche. Dass es das Problem ohne seine Aggression gegen die Ukraine gar nicht gäbe, erwähnt er nicht.
Russland will seine Wirtschaftsbeziehungen mit Afrika schon seit Jahren ausbauen. Und laut Alex Vines, dem Chef des Afrika-Programms bei der britischen Denkfabrik Chatham House, nimmt Afrikas Bedeutung als Partner für Russland dadurch noch zu, wie der Analyst gegenüber der BBC sagt.
Auf dem Gipfel geht es aber nicht nur um wirtschaftliche Interessen. Er soll zeigen, dass Russland nicht isoliert ist. Um Einfluss auf dem Kontinent, der viele Bodenschätze und ein grosses Wachstumspotenzial besitzt, buhlt nämlich nicht nur Russland. An den Besuchen westlicher Spitzenpolitiker zeigte sich das in der jüngsten Vergangenheit einmal mehr.
Deutschlands Kanzler Olaf Scholz hat seit seinem Amtsantritt bereits zwei grössere Afrika-Reisen unternommen, die letzte im Mai. Und auch die USA richteten ihren Blick jüngst auf Afrika. Zu Beginn des Jahres hat Finanzministerin Janet Yellen eine ausgedehnte Afrika-Reise unternommen. Das Ziel: Den Kontinent nicht ganz an China zu verlieren, das seinen Einfluss in Afrika in den vergangenen Jahren enorm ausgebaut hat.
Der langjährige russische Aussenminister Lawrow war ebenfalls schon oft in Afrika. Das Vorhaben Russlands, den Kontinent für sich zu gewinnen, scheint allerdings mehr schlecht als recht zu gelingen. Waren bei der ersten Ausgabe des Gipfels im Jahr 2019 noch 43 afrikanische Staats- und Regierungschefs anwesend, sind es heute deren 17. Auch daran sei, wie der Kreml behauptet, der Westen Schuld.
Dieser Rückgang ist bemerkenswert, denn Russland pflegt traditionell gute Beziehungen zum afrikanischen Kontinent. Unvergessen bleibt dort, dass sich Russlands Vorgängerstaat, die Sowjetunion, gegen den Kolonialismus des Westens und für die Emanzipation der Schwarzen einsetzte.
Dass die Beziehungen zwischen Russland und Afrika komplizierter geworden sind, zeigt sich besonders am Beispiel Südafrikas. Im August wurde Präsident Putin für die Teilnahme an einem Gipfel der Brics-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika erwartet.
Südafrika anerkennt den Internationalen Strafgerichtshof, der Putin wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine per Haftbefehl sucht. Es wäre darum verpflichtet gewesen, ihn zu verhaften. Angesichts seines Interesses an guten Beziehungen zum Kreml ein Ding der Unmöglichkeit. Monatelang ringte das Land mit diesem Dilemma, bis Putin kürzlich ankündigte, auf eine Teilnahme zu verzichten. (aargauerzeitung.ch)
Das Getreide, dass er in der Ukraine geklaut hat. Zynischer geht nimmer.
Und wann distanzieren sich die SVPler endlich von Putin?
RU schliesst bei solchen "Afrika-Gipfeln" ja üblicherweise gerne Rüstungsgeschäfte ab. Aber Putin ist derzeit klamm, denn er benötigt die milit. Güter für sein eigenes Land.
Um die Sympathien nicht zu gefährden, kommt er nun mit Geschenken:
RU liefert das in der UA gestohlene Getreide "gratis" – an Zynismus kaum zu überbieten.
Zudem: Er löst mit den Getreidelieferungen ein Problem, das es ohne RU gar nicht geben würde...
Putin ist einfach nur zum 🤮!!