Olga Charlan streckte Anna Smirnowa den Säbel entgegen, die Hand wollte sie der Russin nicht reichen. Dies, nachdem die vierfache Säbel-Weltmeisterin in der Runde der letzten 64 Smirnowa mit 15:7 besiegt hatte; die 23-jährige Russin durfte unter neutraler Flagge antreten.
Sitzstreik bei Fecht-WM: Die Russin Anna Smirnowa weigert sich nach der Niederlage gegen die ukrainische Fechterin Olha Charlan, die Planche zu verlassen. Charlan hatte Smirnowa den obligatorischen Handschlag verweigert und stattdessen nur den Säbel entgegen gehalten. @sportschau pic.twitter.com/uqZdXyQhaD
— Deutschlandfunk Sport (@DLF_Sport) July 27, 2023
Das Duell war nur zustande gekommen, weil am Vorabend das ukrainische Sportministerium die Erlaubnis für die Teilnahme an solchen Wettkämpfen erteilt hatte, wenn Russen oder Belarussen als Neutrale antreten.
Gut 20 Mitglieder der ukrainischen Delegation unterstützten Olga Charlan, riefen immer wieder «Slawa Ukrajini» («Ruhm der Ukraine»). Nach Ende des Gefechts weigerte sich Smirnowa, die Planche zu verlassen, da sie von ihrer Gegnerin nicht gebührend verabschiedet wurde. Als sie mit ausgestreckter Hand auf sie zugegangen war, hatte die Ukrainerin nur kurz den Kopf geschüttelt und der Russin den Säbel entgegengehalten. Smirnowa liess sich auf einem Stuhl nieder, ehe der ihr wieder weggenommen und ihr Sitzstreik beendet wurde.
Später nahm das Ganze nochmals eine Wende. Olga Charlan wurde disqualifiziert, weil sie sich geweigert hatte, ihrer russischen Gegnerin die Hand zu schütteln, nachdem sie diese besiegt hatte. Der ukrainische Verband legte daraufhin Protest gegen den Entscheid ein.
Am Vortag hatte der ukrainische Degenfechter Igor Reizlin den Kampf gegen den Russen Wadim Anochin boykottiert, der als neutraler Athlet antrat. Der Olympia-Dritte von Tokio ging in der Runde der letzten 64 nicht auf die Planche, auf der Anochin wartete. Der Kampf wurde deshalb als «nicht angetreten» zugunsten des Russen gewertet.
Derweil qualifizierte sich das Schweizer Degenteam der Frauen im Teamwettkampf mit Siegen gegen Mexiko (45:33) und China (45:44) für die Achtelfinals vom Freitag. (dab/sda/dpa/afp)
Die Ukrainerin hatte schon vorher angekündigt,daß sie den Handschlag verweigern wird.Gerade dann geht die RUS mit ausgerstreckter Hand auf sie zu.
Man hat den Eindruck,daß RUS Athleten jetzt erst recht hier Zeichen setzen wollen+den Krieg auf die sportliche Ebene übertragen wollen.
Wenn hier jemand was von Fairness fabuliert, ist es fair sich tmit der Niederlage nicht abzufinden??
Selbst Disqualifikationen nehmen sie dafür in in Kauf.
Meine Anerkennung haben sie dafür.
Allerdings bleibt jedoch die Frage offen, ob der Sport der richtige Platz für politische Statements ist.