Für Russland ist das ein herber Schlag: Die Brücke zwischen der besetzten ukrainischen Halbinsel Krim und dem russischen Festland ist nach einer Explosion schwer beschädigt. Sie ist nicht nur ein Symbol für die 2014 erfolgte Annexion der Krim durch Russland. Sie hat zudem eine hohe strategische Bedeutung.
Denn über diese Brücke versorgt Russland seine Truppen im Süden der Ukraine mit Nachschub. Nun scheinen Teile der Strasse und Teile der Bahnschienen erheblich beschädigt zu sein. Mehr dazu hier.
Nach Einschätzung des australischen Militärexperten Mick Ryan stellt Russland das nun vor ein grosses Problem. «Die Versorgung der Krim wird dadurch nicht gestoppt (es gibt Boote und eine Route führt durch Melitopol), aber es macht den Erhalt von Melitopol für die Russen noch wichtiger», schreibt der Ex-General auf Twitter.
5/ Either way, it presents the Russians with a significant problem. It doesn’t stop resupply to Crimea (there are boats and the route through Melitopol), but it makes holding Melitopol even more important for the Russians. (Image: @TheStudyofWar) pic.twitter.com/zaBVDvtcUy— Mick Ryan, AM (@WarintheFuture) October 8, 2022
Ryan schreibt weiter: «Dies wäre der Punkt in einer Vorlesung, an dem der Dozent fragen würde: 'Was glauben wir, was das nächste operative Ziel der Ukrainer sein könnte?'» Er prognostiziert, dass die russischen Truppen nun im Süden umgruppiert werden könnten. Das könnte andere Schwächen Russlands und neue Möglichkeiten für die Ukraine offenlegen. «Dies ist ein massiver Gewinn an Einflussoperationen für die Ukraine.»
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die russischen Soldaten in den Regionen Mykolajiw, Kryvyj Rih und Saporischschja im Süden der Ukraine würden nun mit dem Wichtigsten über den Land- und Seeweg versorgt.
Die Hintergründe sind derzeit noch unklar. Laut russischen Angaben ist ein Lastwagen beim Überqueren der Brücke explodiert, daraufhin find ein Güterzug, der sich auf dem Weg auf die Krim befand, Feuer. Das russische Anti-Terror-Komitee machte zunächst keine Angaben dazu, wer hinter der Explosion stecken könnte. Der Präsident des von Russland auf der Krim eingesetzten Regionalparlaments, Wladimir Konstantinow, sprach von einem Schlag durch «ukrainische Vandalen». Der russische Präsident Wladimir Putin will eine Untersuchungskommission einsetzen.
Dem Militärexperten Ryan zufolge braucht es eine Menge Sprengstoff, um eine solche Brücke aus Stahlbeton zu sprengen: «Mehr als ein paar Spezialeinheiten der Ukraine tragen könnten.» Er schreibt weiter: «Ein paar Lastwagen oder Raketen/Bomben würden ausreichen, wenn sie auf die richtigen Stellen der Brücke gerichtet sind.»
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak schrieb auf Twitter, dies sei «der Anfang». Er reklamiert keine direkte Verantwortung der Ukraine für den Vorfall, schreibt aber auch: «Alles Illegale muss zerstört werden, alles Gestohlene muss an die Ukraine zurückgegeben werden, alles, was von Russland besetzt ist, muss vertrieben werden.»
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Wird die Versorgung der Russen auf irgendeine Art und Weise an der Front aber schon erschweren👍🏻.
Bleibt zu hoffen, dass der Irre im Kreml dies nicht wie gedroht als Angriff auf Russland sieht und komplett durchdreht.
Russland hat niemals genügend Kapazitäten, die ganze Logistik über hunderte von Kilometern mit Lastwagen zu bewältigen. Der Entscheidende Faktor wird also sein, wie schnell die Russen die Eisenbahn wieder in Betrieb nehmen können. Ich hoffe die Ukraine wird die Probleme Ausnutzen, sobald der Mangel in den nächsten Tagen an der Front spürbar wird.