Trotz Kritik aus den USA will der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die militärische Zusammenarbeit mit Russland ausbauen.
Er habe mit Kremlchef Wladimir Putin bei dem Treffen in Sotschi am Vortag über mögliche gemeinsame Projekte in der Rüstungsindustrie gesprochen, sagte Erdogan nach Angaben türkischer Medien vom Donnerstag auf seiner Rückreise. Als Beispiel nannte Erdogan Kooperationen beim Bau von Flugzeugtriebwerken und in Bezug auf Kampfflugzeuge.
Erdogan betonte zudem, dass es kein Zurück vom Kauf des russischen Abwehrsystems S-400 gebe, den die USA scharf kritisiert hatten. Die USA hatten im vergangenen Jahr noch unter dem früheren US-Präsidenten Donald Trump wegen des S-400-Kaufs Sanktionen gegen den Nato-Bündnispartner Türkei verhängt. Die USA sehen die russische Raketenabwehr als Gefahr für die Nato.
Erdogan kritisierte zudem erneut die Unterstützung der USA für die Kurdenmiliz YPG in Syrien, die die Türkei als Terrororganisation listet. Dass Washington gemeinsame Sache mit «Terroristen» mache, «beunruhigt mich ernsthaft», sagte Erdogan.
Früher oder später müssten die USA Syrien verlassen. Er hoffe US-Präsident Joe Biden Ende Oktober beim G-20 Gipfel in Rom treffen zu können. Erdogan hatte erst vergangene Woche die Verschlechterung der Beziehungen zu den USA beklagt und gesagt, er habe mit Biden keinen guten Start gehabt. (yam/sda/dpa)