Russische Schiffe haben offenbar immer grössere Probleme, Angriffen der Ukraine im Schwarzen Meer zu entgehen. Das geht aus einem Bericht des US-Nachrichtenmagazins «Newsweek» hervor. Demnach sei es zuletzt häufiger vorgekommen, dass russische Schiffe bei ihrer Fahrt vom Bosporus in Richtung der völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Halbinsel Krim plötzlich umgekehrt seien.
Dmytro Pletenschuk, Sprecher der ukrainischen Marine, sagte laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Unian:
Er fügte hinzu:
Dabei handelt es sich offenbar nicht um einen Einzelfall: Im Netz kursieren digitale Daten von mehreren russischen Frachtschiffen, die ebenfalls auf dem Weg Richtung Krim plötzlich wieder umgekehrt waren.
Die Einschätzung, dass Russland offensichtlich Probleme im Schwarzen Meer hat, teilte jüngst auch das britische Verteidigungsministerium: Zwar sei die Schwarzmeerflotte noch in der Lage, vom östlichen Teil des Meeres die Ukraine anzugreifen, aber es sei mittlerweile deutlich geworden, dass die russische Strategie nicht wie gewünscht funktioniere, teilte das Ministerium im Februar mit.
Auch das amerikanische Institute for the Study of War (ISW) schrieb in einem Briefing im Dezember, dass einige Schiffe der Schwarzmeerflotte in Sewastopol bereits abgezogen wurden. Die Stadt auf der Krim gilt als wichtigste Knotenpunkt der russischen Marine in der Region, war allerdings auch in den vergangenen Monaten Ziel verschiedener ukrainischer Angriffe.
Im Vergleich zu Russland verfügt die Ukraine über eine eher kleine Marine: Allerdings hat sich das Land im Verlauf des Krieges immer wieder erfinderisch gezeigt und unter anderem viele Erfolge durch den Einsatz von Unterwasserdrohnen verbuchen können. Das Zentrum für strategische Kommunikation der ukrainischen Streitkräfte (StratCom) sagte, bis zum 6. Februar seien etwa 33 Prozent der Kriegsschiffe der Schwarzmeerflotte «deaktiviert» worden. Bereits 2022 wurde etwa mit dem Lenkwaffenkreuzer «Moskwa» eines der Flagschiffe der Flotte zerstört.
Die Folgen für zukünftige Konflikte werden gross sein.
Günstige (Unterwasser-) Drohnen und DoItYourself-Raketen à la Hamas, die in kurzer Zeit in grosser Zahl hergestellt werden können, zerstören oder beschädigen millionen- oder milliardenteure Ausrüstung (z.B. Flugzeugträger, Flugzeuge), deren Bau Jahre dauert.