Die bekannte russische Popsängerin Alla Pugatschowa hat Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf kritisiert. Da das Justizministerium ihren Ehemann Maxim Galkin als «Auslandsagent» auf eine Schwarze Liste gesetzt habe, bitte sie darum, ebenfalls zu den Auslandsagenten gezählt zu werden, schrieb die 73-Jährige am Sonntag auf ihrem Instagram-Account.
Sie schreibt, sie sei solidarisch mit ihrem Mann, «einem ehrlichen, anständigen und aufrichtigen Menschen, einem wirklichen und unkäuflichen Patrioten Russlands, der seiner Heimat Wohlstand wünscht, ein friedliches Leben, Redefreiheit und ein Ende des Sterbens unserer Jungs für illusorische Ziele, die unser Land zum Paria machen und das Leben unserer Bürger erschweren.»
In den sozialen Medien stösst der Beitrag auf viel Zustimmung. Nach knapp 24 Stunden hat der Beitrag über 670'000 Likes gesammelt.
Pugatschowa gilt als Superstar in ihrer Heimat. Seit den 70er Jahren hat sie die Rock- und Popmusik in Russland geprägt. Ihr Erfolg hat den Untergang der Sowjetunion überdauert – sie war mit ihrer ständigen TV-Präsenz eine der schillerndsten Showgrössen Russlands und ihre Ehe mit dem 27 Jahre jüngeren Moderator und Komiker Maxim Galkin ist ein Dauerthema für die Boulevardmedien.
Nach Beginn des Kriegs gegen die Ukraine reiste das Paar aus Russland nach Israel aus. Im Gegensatz zu Galkin, der in Israel Kritik an der russischen Führung übte, hat sich Pugatschowa allerdings mit politischen Äusserungen bislang zurückgehalten.
Umso grösser ist das Echo, das nun auf ihre harte Kriegskritik folgen könnte. Der Politologe Abbas Galljamow, einst Redenschreiber von Präsident Wladimir Putin, sprach von einer «kräftigen Ohrfeige» für den Kreml. «Wenn es im Land noch bedeutende Menschen gibt, über die Konsens herrscht, dann ist das natürlich Pugatschowa», schrieb er auf seinem Telegram-Kanal. Sie habe Politik stets aussen vor gelassen. «Ihre plötzliche Politisierung kann in der Gesellschaft das für die Obrigkeit so gefährliche Gefühl »Jetzt reichts« erzeugen», meinte er.
Das Büro des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sieht in den Äusserungen Pugatschewas gar das «Anfang vom Ende dieses Regimes». Berater Oleksij Arestowytsch erklärt in einem Facebook-Beitrag, dass die Wortmeldung die Legitimität der «Mythologie» des Putin-Regimes untergrabe.
In der russischen Öffentlichkeit schliessen sich einige der Einschätzung an. Maxim Reznik, Mitglied im Regionalparlament von St. Petersburg schreibt auf Twitter: «Der Aufstand von Pugatschewa wird zum Sturz des Regimes führen». Der renommierte Politologe Stanislaw Belkowski bezeichnete Pugatschewa in seinem Telegram-Kanal als «Anführerin des »Antikriegsteils der russischen Gesellschaft".
Kremlsprecher Dmitri Peskow liess die Affäre um die Pop-Ikone auf Nachfrage von Journalisten unkommentiert. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax am Montag. Auf die Frage, ob die russische Regierung auf Pugatschewas Bitte reagieren müsse, antwortete Peskow: «Ich glaube nicht, dass dies eine Angelegenheit ist, die den Kreml betrifft.»
(dpa,t-online,jro)
Doch haben wir zumindest bei den Amis gesehen, was Statements von Stars ausmachen. Wiederwahl von Bush, Wahl von Trump, Forderung Impeachement etc.. haben viele Stars reklamiert. Gebracht hat es leider gar nichts... ich hoffe die Russen zeigen mehr Biss und kapieren das sie ganz sicher keinen neuen Zar mehr brauchen...