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Ukraine setzt angeblich hunderte Russen ausser Gefecht – das Nachtupdate

Ukraine setzt angeblich hunderte Russen ausser Gefecht – das Nachtupdate ohne Bilder

Wolodymyr Selenskyj hat die russischen Drohnenattacken auf Städte seines Landes mit scharfen Worten verurteilt. Das russische Militär startete derweil eine neue Angriffswelle mit den Kamikaze-Drohnen – das Nachtupdate.
02.01.2023, 05:4602.01.2023, 05:46
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Selenskyj spricht von «erbärmlichen russischen Terroristen»

«Die russischen Terroristen waren bereits erbärmlich, und sind auch so ins neue Jahr gestartet», sagte Selenskyj am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. Doch diese Angriffe könnten den Ukrainern nichts anhaben. «Unser Zusammengehörigkeitsgefühl, unsere Authentizität, das Leben selbst – all das steht so sehr im Kontrast zu der Angst, die in Russland vorherrscht.»

Das russische Militär habe spürbar Angst, behauptete Selenskyj. «Und sie haben zu Recht Angst, denn sie werden verlieren.» Selbst mit Drohnen und Raketen kämen die russischen Militärs nicht weit. «Weil wir zusammenhalten.» Die russische Seite dagegen werde nur von Angst zusammengehalten, argumentierte er.

Das russische Militär hatte in der Neujahrsnacht eine Welle sogenannter Kamikazedrohnen gegen ukrainische Städte losgeschickt. Die unter anderem auf die Hauptstadt Kiew und die ostukrainische Grossstadt Charkiw zufliegenden Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion wurden nach Angaben aus Kiew von der ukrainischen Flugabwehr noch vor Erreichen ihrer Ziele abgeschossen. Die unbemannten Flugroboter sind meist mit Sprengladungen versehen und darauf ausgerichtet, ähnlich wie Raketen auf ihre Ziele hinabzustürzen. Insgesamt seien 45 Drohnen zerstört worden, teilte Selenskyj mit.

Russland greift seit Wochen mit Marschflugkörpern, Raketen und Drohnen gezielt das ukrainische Energienetz an. Die bisher angerichteten schweren Schäden haben zu massiven Ausfällen in der Wasser- und Stromversorgung geführt. Russland will mit dieser Taktik offenkundig die Zivilbevölkerung der Ukraine im Winter zermürben.

Neuer russischer Drohnenangriff am Sonntagabend

Am Sonntagabend flogen Russlands Streitkräfte dann abermals Angriffe mit «Kamikaze-Drohnen» gegen Ziele in der Ukraine. Bei Mykolajiw in der südlichen Ukraine seien zwei Gruppen von Schahed-Drohnen gesichtet worden, berichtete die Staatsagentur Ukrinform. «Luftalarm, zwei Gruppen von Mopeds», schrieb der regionale Militärverwaltungschef Vitali Kim auf Telegram. Wegen ihres Motorgeräuschs werden die Drohnen in der ukrainischen Bevölkerung inzwischen «Mopeds» genannt. Im gesamten Süden des Landes wurde Luftalarm ausgelöst.

Kiew: Russland führt jetzt «Krieg des Tötens wegen»

Mit den massiven Luftangriffen gegen eine Reihe von ukrainischen Städten ist Russland nach Meinung des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak zu einer neuen Strategie übergegangen. «Russland hat keine militärischen Ziele mehr», twitterte Podoljak am Sonntag. «Es versucht, so viele Zivilisten wie möglich zu töten und so viele zivile Objekte wie möglich zu zerstören. Ein Krieg des Tötens wegen.»

Die aktuellen Entwicklungen rund um den Krieg gibt es auch im Liveticker:

Ukrainische Armee setzt angeblich hunderte Russen ausser Gefecht

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung in der Region Donezk im Osten des Landes mehrere hundert russische Soldaten ausser Gefecht gesetzt. In Makijiwka sei bei einem nicht näher beschriebenen Angriff in der Neujahrsnacht ein Gebäude zerstört worden, das russischen Truppen als Unterkunft diente. Dabei seien rund 400 russische Soldaten getötet und 300 weitere verwundet worden, teilte die ukrainische Militärführung mit. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Das wird am Montag wichtig

Nach dem neuesten russischen Drohnen-Angriff wird eine Bilanz möglicher Schäden und Opfer oder auch nur eine Abschuss-Bilanz der ukrainischen Luftabwehr erwartet. (sda/dpa)

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10 Kommentare
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Martin Baumgartner
02.01.2023 07:46registriert Juni 2022
Während Zar Putin in seiner Neujahrsrede betonte, dass er keine andere Wahl gehabt habe, als Truppen in die Ukraine zu schicken, weil das Land die Sicherheit Russlands bedrohte!
Mit einer solchen Aussage lehnt er sich doch sehr weit aus dem Fenster und das kann, wie wir alle ja wissen, in russischen Gebäuden sehr gefährlich sein.
Ein Tip von mir: In Den Haag gibt es ein Gebäude, bei dem sehr darauf geachtet wurde, dass man nicht aus dem Fenster fällt!
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