Beim Krieg in der Ukraine setzt die russische Armee offenbar auch Militärtechnik ein, die westlichen Fachleuten bislang unbekannt war. Dazu gehören auch die etwa 30 Zentimeter langen, weiss-orangen Geschosse, die zuletzt in der Nähe von Einschlagsorten russischer Kurzstreckenraketen vom Typ «Iskander-M» gefunden wurden.
So we have gone for this for now: CAT-UXO adds the Russian 9B899 (9Б899), a new submunition believed to be delivered by the short-range ballistic SS-26 Iskander missile possibly the 9M723 submunition carrier version:https://t.co/nIR016Mell pic.twitter.com/A5cbXvYZ47— CAT-UXO (@CAT_UXO) March 5, 2022
«Iskander-M» ist ein wichtiges Waffensystem der russischen Armee und hat auf Seiten der Nato kein vergleichbares Gegenstück. Die mobile Abschussbasis mit dem Nato-Code SS-26 kann sowohl ballistische Kurzstreckenraketen als auch Marschflugkörper abfeuern.
Die Raketen können nuklear bestückt werden, erreichen eine Geschwindigkeit von 2'100 Metern pro Sekunde und können ihre Flugbahn so anpassen, dass sie kaum abzufangen sind. Die Marschflugkörper fliegen mit 250 Metern pro Sekunde zwar deutlich langsamer, können dafür aber unterm Radar fliegen. Aus Nato-Sicht scheint «Iskander-M» also bedrohlich genug, doch die nun entdeckten Mini-Raketen in der Ukraine alarmieren Fachleute zusätzlich.
Offenbar handelt es sich bei den Objekten um Täuschkörper, die das feindliche Radar stören und anfliegende Abfangraketen mithilfe einer Hitzequelle verwirren sollen – solche Abfangraketen nutzen Infrarotsensoren, um den heissen Abgasstrahl einer Rakete zu erkennen. «Ich habe schon eine Menge russischer und chinesischer Munition gesehen, aber so etwas noch nicht», sagte der britische Sprengstoffexperte Richard Stevens der «New York Times».
So what does a transponder do and is it better described as a decoy: https://t.co/nIR016Mell pic.twitter.com/SS6VNIbO6Q— CAT-UXO (@CAT_UXO) March 13, 2022
Stevens arbeitete 22 Jahre lang für die britische Armee und zehn Jahre lang als ziviler Bombenräumer im Irak und mehreren Ländern Afrikas. Auf seiner Homepage und auf Twitter sammelt Stevens jetzt Informationen über Waffensysteme und ihre Gefahren. Hinweise auf die Täuschkörper der «Iskander-M» hat Stevens aber auch dort nicht bekommen.
Grundsätzlich sind Täuschkörper an Raketen keine neue Erfindung, an Interkontinentalraketen werden sie schon seit den 1970er-Jahren eingesetzt. Täuschkörper an Kurzstreckenraketen wurden dagegen laut «New York Times» noch nicht dokumentiert. Dass Russland sie jetzt im grossen Stil anwendet, könnte auch ein Zeichen der militärischen Not sein, glaubt der US-Militärexperte Jeffrey Lewis.
Bislang habe Russland die Technik verheimlicht und auch nicht an andere Länder verkauft. «Das zeigt mir, dass der Krieg in der Ukraine für die russische Armee wichtig genug ist, um dieses Militärgeheimnis preiszugeben», sagte Lewis der «New York Times». «Sie ziehen dort alles zusammen und scheren sich vielleicht nicht mehr um Geheimhaltung. Das sollten sie aber tun, denn die US-Geheimdienste stürzen sich jetzt auf diese Technologie».
((t-online,mk))
Wie im Twitter zu lesen wäre, ist die verwendete Technologie 50 bis 60 Jahre alt und überhaupt nix neues oder „geheimes“.
Ein Raketli um Raketenabwehrsysteme abzulenken von den richtigen Raketen.
That‘s all.
Aber man kann natürlich zuerst von hochgefährlichen Raketen schreiben und dann das mickrige Raketli anfügen, damit alle Leser bereits im Alarmismus angekommen mit Alarmierung vom Raketli lesen.
Ich sage da bloss, die Russen sind nicht so modern wie sie uns gerne glauben machen möchten.
Das ist doch krank!