Die USA haben gegen die mutmassliche Geliebte von Russlands Präsident Wladimir Putin Sanktionen verhängt. Die 39-jährige frühere Sportgymnastin Alina Kabajewa habe eine «enge Beziehung zu Putin» und sei die derzeitige Chefin des Kreml-freundlichen Medienimperiums National Media Group, teilte das US-Finanzministerium mit.
Das «Wall Street Journal» hatte schon im April gemutmasst, dass dieser Schritt gegen Kabajewa in Erwägung gezogen werde. Damals sei jedoch befürchtet worden, dass dies wegen ihrer besonderen Nähe zu Putin zu einer Eskalation zwischen den USA und Russland führen könne.
Die EU und Grossbritannien hatten bereits im Mai Sanktionen gegen die einstige Olympiasiegerin verhängt, die Gerüchten zufolge mit Putin liiert ist. Unabhängig davon kündigte US-Aussenminister Antony Blinken Sanktionen gegen drei Oligarchen, ein russisches Staatsunternehmen, das vom Verkehrsministerium beaufsichtigt wird, «vier Einzelpersonen und eine Einrichtung, die in Zusammenarbeit mit Russland unrechtmässig auf ukrainischem Hoheitsgebiet tätig sind», sowie 24 russische Unternehmen aus den Bereichen Verteidigung und Technologie an.
Die USA verhängen ausserdem Visabeschränkungen für 893 Beamte der Russischen Föderation und «31 ausländische Regierungsvertreter, die Russlands angebliche Annexion der ukrainischen Region Krim unterstützt und damit die Souveränität der Ukraine bedroht oder verletzt haben», so Blinken.
Viele der von den USA angekündigten Ernennungen zielen auf Oligarchen ab, die zuvor von Verbündeten wie dem Vereinigten Königreich, Australien, Kanada und der Europäischen Union sanktioniert worden waren. Der Krieg in der Ukraine geht nun schon in den sechsten Monat.
«Während unschuldige Menschen unter dem illegalen Angriffskrieg Russlands leiden, haben sich Putins Verbündete bereichert und einen opulenten Lebensstil finanziert», sagte Finanzministerin Janet Yellen in einer Erklärung. «Das Finanzministerium wird alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um sicherzustellen, dass die russischen Eliten und die Ermöglicher des Kremls für ihre Mitschuld an einem Krieg, der unzählige Menschenleben gekostet hat, zur Rechenschaft gezogen werden.»
Auch eine Reihe von weiteren russischen Persönlichkeiten, Unternehmen und Instituten wird sanktioniert. Darunter der Milliardär Andrej Gurjew, Chef des Dünger-Riesen PhosAgro, und sein Sohn.
Gurjew gehört in Grossbritannien das Anwesen Witanhurst, nach Angaben des US-Finanzministeriums das zweitgrösste Anwesen in London nach dem Buckingham Palace. Er ist auch Besitzer der mehr als 80 Meter langen Luxusyacht «Alfa Nero», die vom US-Finanzministerium jetzt auf eine schwarze Liste gesetzt wurde.
((AFP,joh ))