International
Schweiz

Swatch-Chef Hayek fordert Massnahmen gegen USA wegen Trump-Zöllen

epa11973288 CEO Swatch Group AG, Nick Hayek, smokes a cigar during a press conference to present Swatch's annual results for 2024, in Biel, Switzerland, 19 March 2025. EPA/PETER KLAUNZER
Exzentrischer Uhrenboss: Nick Hayek raucht während einer Pressekonferenz an der Swatch-Generalversammlung 2024 eine Zigarre.Bild: keystone

Swatch-Chef Hayek fordert Konfrontationskurs mit Donald Trump

Der Chef der Schweizer Uhrenmarke Swatch, Nick Hayek, fordert den Bundesrat auf, mit Donald Trump auf Konfrontationskurs zu gehen. Unter anderem schlägt er 39 Prozent Exportsteuer auf Goldbarren vor.
13.08.2025, 04:0913.08.2025, 15:16

Nick Hayek will, dass die Schweiz von der Beschwichtigungsstrategie, die der Bundesrat gegenüber US-Präsident Donald Trump aktuell fährt, wegkommt. So fordert der 70-Jährige, dass künftig eine Exportsteuer von 39 Prozent – entsprechend dem Zollsatz, den die USA gegen die Schweizer Wirtschaft verhängt haben – auf Goldbarren eingeführt wird. Gegenüber dem «Blick» sagt Hayek:

«Wir Schweizer sollen jetzt nicht einfach nur Danke sagen. Jetzt ist der Moment, in die Offensive zu gehen.»

Trump hatte kürzlich angekündigt, dass auf den Goldhandel, bei dem die Schweiz führend ist, keine Zölle erhoben werden. Für Hayek ist deshalb klar, dass der Verzicht darauf bedeute, dass «ihm das offenbar sehr wehtut». Darum sollte die Schweiz genau dort ansetzen.

«Dort müssen wir ihn packen. Das ist seine Achillesferse.»

Die Schweiz müsse sich trauen, den Spiess umzudrehen. Es sei zwar klar, dass der US-Präsident wütend werden würde. Doch das mache nichts. Stattdessen käme die Schweiz in eine bessere Verhandlungsposition.

Hayek fordert vom Bundesrat und den Schweizer Unterhändlern mehr Mut. Die bisherige diplomatische, defensive Strategie habe offensichtlich nicht funktioniert. Man sei am Schluss in kurzen Hosen dagestanden, so Hayek.

Für sein Unternehmen sieht Hayek indes keine grosse Gefahr durch die US-Zölle. Dies, obwohl die hiesige Uhrenindustrie einer der grössten Exportzweige der Schweiz in die USA darstellt. Laut Hayek würden die US-amerikanischen Konsumenten mit Uhren «etwas Exklusives» kaufen wollen – dafür würden sie andere Mittel und Wege finden, um die US-Zölle und womöglich höhere Preise im Inland zu vermeiden. Beispielsweise werde der zollfreie Verkauf auf Karibikschiffen, der auch heute schon besteht, «wohl noch mehr zunehmen».

Swatch-Chef Nick Hayek ist für seine exzentrische und unkonventionelle Art bekannt. In der Vergangenheit zoffte er sich öffentlich mit eigenen Aktionären und machte teils kontrovers aufgenommene Aussagen zu gesellschaftlichen und politischen Themen. (con)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
167 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
butlerparker
13.08.2025 04:29registriert März 2022
Recht hat er!!
Noch besser wäre, es ganz viele andere Länder würden da mitmachen. Denn DT kann eine Inflation oder gar Stagflation, innenpolitisch wohl kaum überleben. Denn viele US Bürger sind nicht so wohlhabend und wenn das für sie existenzbedrohend wird, dann können sie ganz schön ungnädig daher kommen, um es fein auszudrücken.
4399
Melden
Zum Kommentar
avatar
Eidi
13.08.2025 05:43registriert Oktober 2018
Genau so! Das Katzbuckeln des BR wieder mich an!
Konfrontation ist das einzige was Donnie versteht.
3787
Melden
Zum Kommentar
avatar
Squawk 7700
13.08.2025 06:22registriert Mai 2025
Meine Rede. Das habe ich hier schon vor Wochen geschrieben. Wir können Trump paroli bieten. Mit schwächlingen verhandelt er eh nicht, das haben wir jetzt ja gesehen. Gebt ihm 10 Tage Zeit und sonst kommen die Zölle.
2697
Melden
Zum Kommentar
167
Holt die Sonnenbrillen raus: Der goldene Herbst ist zurück
Genug von Regen und Wolken? Es geht mit dem Wetter bergauf. Die Sonne zeigt sich diese Woche wieder mehr. Auch die Temperaturen steigen wieder etwas an.
Bisher fühlte sich der Herbst eher winterlich an. Das wird in den Bergen sogar sichtbar. Erste Pässe sind wegen Schneefalls gesperrt, so wird etwa für die Überquerung des Gotthardpasses Winterausrüstung empfohlen. Auf Höhe Furkapass ist die Hauptstrasse zwischen Andermatt und Brig laut TCS gesperrt. Auch über den Nufenen kann man nicht mehr fahren. Zwischen Davos und Susch sowie zwischen Bergün und La Punt liegt ebenfalls Schnee auf der Fahrbahn. Laut Meteonews bewegte sich die Schneefallgrenze am Montagmorgen zwischen 1300 und 1500 Metern.
Zur Story