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Russland

Luftalarm in der Nato: Militärs prüfen Verteidigungseinsatz

Luftalarm in der Nato: Militärs prüfen Verteidigungseinsatz

27.09.2025, 19:1327.09.2025, 19:25

Die Nato könnte die Überwachung ihres östlichen Luftraums nach dem wiederholten Eindringen russischer Drohnen und Jets in einen echten Verteidigungseinsatz umwandeln.

Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Was bedeutet das genau?

Nach Abschluss der laufenden Untersuchungen könne dies eine Option sein, sagte der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, Admiral Giuseppe Cavo Dragone, nach einem Treffen der Generalstabschefs in Riga. Jetzt sei es allerdings noch zu früh, um seriös zu bewerten, was bei den jüngsten Luftraumverletzungen wirklich vorgefallen sei.

Die Umwandlung der aktuellen Air Policing Mission in eine Air Defence Mission könnte beispielsweise dazu führen, dass die Nato-Flugabwehrkapazitäten an der Ostflanke noch einmal deutlich verstärkt werden. Zudem würden vermutlich neue Einsatzregeln für den Waffengebrauch das Abschiessen eindringender Flugobjekte erleichtern.

French service member sits in ambush during a multinational military Exercise Pikne ("Lightning") near Valkla, Estonia, Saturday, Sept. 27, 2025. (AP Photo/Sergei Grits)
Estonia NATO Militar ...
Ein Soldat während einer NATO-Übung in Estland.Bild: keystone

Wie geht es nun weiter?

Die Nato-Länder waren am Dienstag auf Antrag Estlands zusammengekommen, nachdem drei russische Kampfjets vom Typ MiG-31 rund zwölf Minuten über der Ostsee durch estnischen Luftraum geflogen waren. In der anschliessenden Erklärung warnte die Militärallianz unter Androhung von Gewalt vor weiteren Grenzverletzungen. Davor hatte schon Warschau festgestellt, dass russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen waren.

Militärausschuss-Chef Cavo Dragone warnte Russland erneut mit deutlichen Worten vor Wiederholungen. Man suche keine Konfrontation, aber man werde nicht zögern, jede als notwendig erachtete Massnahme zu ergreifen, um die kollektive Verteidigung sicherzustellen, sagte er.

So reagieren die Baltenstaaten

Lettlands Präsident Edgars Rinkevics hatte sich zum Auftakt des Treffens in Riga dafür ausgesprochen, die bisherige Nato-Mission zur Luftraumüberwachung über dem Baltikum in eine Luftverteidigungsmission mit entsprechend schärferen Einsatzregeln umzuwandeln. Ähnliche Forderungen erhob zuvor auch schon Litauen, das ebenso wie der dritte Baltenstaat Estland an Russland grenzt.

Die Nato-Mission Baltic Air Policing läuft bereits seit 2004 und ist darauf ausgerichtet, in Friedenszeiten die Sicherheit des Luftraums der Bündnispartner in Litauen, Estland und Lettland zu gewährleisten. Bündnisstaaten wie Deutschland stellen dafür rotierend Kampfjets zur Verfügung. Die baltischen Staaten verfügen nicht über geeignete Flugzeuge. (cst/sda/dpa)

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1949: In Washington wird am 4. April der Nordatlantikvertrag unterzeichnet. Das Bündnis hat anfangs zwölf Mitglieder: Belgien, Dänemark, Frankreich, Grossbritannien, Island, Italien, Kanada, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Portugal und die USA.
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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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giandalf the grey
27.09.2025 20:08registriert August 2015
Besser isses. Die Türkei hat die Russen auch einfach abgeschossen und hat seither Ruhe. Von mir aus kann man den Piloten vorher auch noch die Möglichkeit geben, sich zu ergeben, dann hat man noch etwas Verhandlungsmasse. Aber es ist jetzt einfach gnueg Heu dunne.
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Der Lette
27.09.2025 22:15registriert Juni 2024
„Jetzt sei es allerdings noch zu früh, um seriös zu bewerten, was bei den jüngsten Luftraumverletzungen wirklich vorgefallen sei.“
Herrgott am Waldrand, wie viel muss Putin noch provozieren, damit die NATO Puin in die Schranken weisst?
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