In Russland wurde von Freitag bis Sonntag das Parlament neu gewählt: Putins Partei Geeintes Russland wird erneut als klarer Sieger in die Staatsduma einziehen. Dieses Ergebnis kommt nicht überraschend, denn bereits im Vorfeld der Wahlen wurde Wahlbetrug befürchtet – zum ersten Mal seit 1993 waren keine OSZE-Wahlbeobachter bei russischen Wahlen zugelassen.
Auch die einzige unabhängige russische Wahlbeobachter-Organisation wurde im Vorfeld der Wahlen zu einem «ausländischen Agenten» erklärt – und hatte entsprechend Schwierigkeiten, Wahlbeobachter zu stellen:
I could spend every single second of today posting all the fraud happening across Russia today with sham elections and still wouldn’t be capture it all. In this video a poll worker takes the phone from an observer.#Выборыбезвыбора https://t.co/68hUPkRjhA
— Olga Lautman (@OlgaNYC1211) September 18, 2021
Nun sammelt u. a. der Twitter-Account des Nachrichtenportals MediaZona – gegründet von den Pussy-Riot-Mitgliedern Maria Alyokhina und Nadezhda Tolokonnikova – Videos von Überwachungskameras und unabhängigen Wahlbeobachtern, die den dreisten Betrug belegen:
Калмыкия, вброс на участке №120.
— Медиазона (@mediazzzona) September 19, 2021
Главное — засунуть пачку бюллетеней и не оборачиватьсяhttps://t.co/JjlEYsrF9r pic.twitter.com/QGaGihSJbp
КПРФ сообщает, что в поселке Клетня Брянской области вбросили около 300 бюллетеней
— Медиазона (@mediazzzona) September 17, 2021
Чтобы имитировать явку избирателей, члены УИК переодевались в подсобном помещении и заходили на участок в новой одежде.
Видео @civ_soc pic.twitter.com/11vNlmotps
🇷🇺 FLASH - Alors que les élections législatives sont en cours en #Russie, de multiples cas de fraude sont constatés. Comme sur ces images tournées à #Kemerovo, où une personne cachée derrière un drapeau bourre une urne. (Novaïa Gazeta) #Sibérie pic.twitter.com/FnUxubZ1hT
— Mediavenir (@Mediavenir) September 19, 2021
На записи из Петербурга видно, как мужчина в медицинской маске и кепке выходит из зашторенной кабинки и с трудом засовывают в урну для голосования пачку бюллетеней
— Медиазона (@mediazzzona) September 17, 2021
видео: Ирина Фатьяноваhttps://t.co/LGVvddx0AG pic.twitter.com/cUmafC3O1S
В Краснодарском крае член окружной комиссии нашел заявления на надомное голосование с одинаковыми подписями, сотрудницы УИК попытались их отобратьhttps://t.co/SW2ucAviT9 pic.twitter.com/INcwitNVKJ
— Медиазона (@mediazzzona) September 18, 2021
Комиссия одного из УИКов Пушкинского района Петербурга просто вынесла куда-то бюллетени. Делал это быдловатого вида парень, который в конце ещё и грубо толкнул наблюдательницу. Все с молчаливого согласия полицейского pic.twitter.com/65coKJ3htV
— Настя Кадетова (@kadetovaa_) September 17, 2021
В Кировском районе Петербурга члены комиссии сразу после завершения голосования порвали сейф-пакеты, сломали урну и раскидали бюллетени
— Медиазона (@mediazzzona) September 19, 2021
Ребят, понимаем, мы тоже устали
Видео: «Ротонда»https://t.co/3Cpm3aH2QS pic.twitter.com/WHx4Og6Ews
Nach Auszählung von mehr als 70% der Stimmen lag Geeintes Russland am Montagmorgen bei mehr als 48% der Stimmen, wie die Wahlkommission in Moskau mitteilte. Die anderen kremltreuen Parteien folgen wenig überraschend auf den nächsten Plätzen. So bekamen die Kommunisten etwas mehr als 20%, die Rechtspopulisten der LDPR des Ultranationalisten Wladimir Schirinowski knapp 8% und die Partei Gerechtes Russland etwas mehr als 7% der Stimmen.
Diese Ergebnisse sind nicht überraschend. Auch darum nicht, weil dieses Jahr von den unabhängigen Kandidatinnen und Kandidaten – also denjenigen, die nicht zu den kremltreuen Parteien gehören – nur 6% überhaupt zugelassen wurden. Seit dem Ende der Sowjetunion wurden nie mehr so viele Menschen systematisch von einer Kandidatur ausgeschlossen.
Unabhängigen Wahlbeobachtern der russischen Organisation Golos gelang es, Tausende Verstösse landesweit aufzulisten: So wurde berichtet, dass Wählern Stimmzettel ausgehändigt worden seien, auf denen bereits das Kreuzchen bei der Kremlpartei Geeintes Russland gesetzt wurde. In einem anderen Wahllokal soll angeblich der Kugelschreiber nicht funktioniert haben – es sei nur ein Bleistift griffbereit gewesen. In der Region Tscheljabinsk am Ural berichtete eine Frau, dass sie mit ihrem Mann wählen gehen wollte. Laut Protokoll hatte sie aber schon abgestimmt. Vermutlich hatte jemand anderes für sie abgestimmt. Eine in Israel lebende Russin sagte, sie habe zweimal abstimmen können – online und in einem Wahllokal.
Наблюдательница рассказала, что на участке 2554 на западе Москвы в сейфе обнаружили уже заполненные бюллетени — за разных кандидатов, но «чуть больше» за Евгения Попова от «Единой России»https://t.co/MIibnlDGPK
— Медиазона (@mediazzzona) September 19, 2021
Фото: Валентина Дехтяренко pic.twitter.com/cZo321Bq2f
Aber nicht nur das Fehlen von unabhängigen Wahlbeobachtern begünstigte Wahlmanipulationen: Zum ersten Mal wurde in Russland über einen Zeitraum von drei Tagen gewählt, so konnten z. B. während der Nacht Stimmzettel ausgetauscht werden.
(yam/sda/dpa)
cheko
Magnum
Zudem darf man davon ausgehen, dass die Videos in diesem Artikel NIE auf RT (Deutsch oder sonstwo) gezeigt werden. Aber RT ist laut Verpeilten ja voll vertrauenswürdig und kein Propaganda-Vehikel von Put(a)in.
Wentin