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Attentat in Moskau: Drei neue Festnahmen

Drei neue Festnahmen nach Attentat in Moskau

04.04.2024, 17:4204.04.2024, 17:42
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FILE - Rosguardia (Russian National Guard) servicemen secure an area at the Crocus City Hall on the western edge of Moscow, Russia, on March 23, 2024. The attack on the concert hall, the bloodiest ass ...
Soldaten sichern nach dem Attentat das Gebiet rund um die Konzerthalle Crocus City Hall in Moskau.Bild: keystone

Nach dem Terroranschlag von Moskau mit mehr als 140 Toten hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB nach eigenen Angaben drei weitere mutmassliche Helfershelfer festgenommen. Zwei der Festgenommenen sollen Geld für den Kauf von Waffen und Autos überwiesen haben, teilte der FSB am Donnerstag mit.

Den Ermittlungen zufolge soll der dritte Mann in die Anwerbung von Komplizen und die Finanzierung der Terroristen verwickelt sein. Den Angaben nach stammten alle drei Festgenommenen aus Zentralasien, auch wenn einer einen russischen Pass habe. Als Orte der Festnahmen wurden Moskau, Jekaterinburg und Omsk genannt.

Am 22. März hatten vier Männer in der Konzerthalle Crocus City Hall am Stadtrand von Moskau um sich geschossen und einen Brand gelegt. Bei diesem schwersten Terroranschlag in Russland seit Jahren wurden mindestens 144 Menschen getötet und etwa 550 Menschen verletzt. Die vier mutmasslichen Schützen wurden am Tag darauf festgenommen. Später gab es über ein Dutzend weiterer Festnahmen mutmasslicher Unterstützer. Die Verdächtigen stammen laut Staatsmedien überwiegend aus Tadschikistan in Zentralasien.

Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) hat die Attacke in mehreren Botschaften für sich reklamiert. Die russischen Behörden beharren aber auf der Vermutung, dass hinter dem IS die Ukraine oder ihre westlichen Unterstützer als eigentliche Drahtzieher stünden. Den Terroristen sei es darum gegangen, das in Russland vorbildliche Zusammenleben verschiedener Völker und Religionen zu untergraben, sagte Präsident Wladimir Putin am Donnerstag. Putin legte für die Behauptungen keinerlei Belege vor.

«Russland kann nicht Ziel von terroristischen Angriffen islamistischer Fundamentalisten sein», sagte der Kremlchef. Dabei lässt er ausser Acht, dass es in Russland seit den 2000er-Jahren immer wieder Anschläge extremistischer Islamisten gab. Russische Truppen waren auch am Kampf gegen den IS in Syrien beteiligt. Experten weisen zudem darauf hin, dass Russland durch seine früheren Kriege in der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus weiter auch im Land selbst viele Feinde hat, die sich radikalisiert haben. (sda/dpa/lyn)

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6 Kommentare
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ingmarbergman
04.04.2024 17:57registriert August 2017
Wie viele Verhaftungen da noch kommen mögen? Es wäre wohl effizienter, wenn Putin einfach einen Stacheldrahtzaun um das ganze Land ziehen würde, und dann alle Einwohner als Gefangene bezeichnen würde..
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