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Russland

Hunderte Porsches in Russland lahmgelegt – und niemand weiss, weshalb

Porsche black Macan S and Porsche white 911 Carrera 4s. Russia, Saint-Petersburg. 02 March 2018
Versagen reihenweise den Dienst: abgestellte Porsches in der russischen Stadt St. Petersburg. (Symbolbild)Bild: www.imago-images.de

Hunderte Porsches in Russland springen nicht mehr an – und niemand weiss, weshalb

Hunderte Porsche-Fahrer in Russland stehen seit Ende November vor einem Rätsel: Ihre Sportwagen wollen plötzlich nicht mehr anspringen. Was oder wer dahinter steckt, ist nicht klar.
09.12.2025, 07:5609.12.2025, 07:56

Reihenweise Porsches stehen in Russland seit Ende November still. Die deutschen Sportwagen lassen sich nicht mehr starten, was mit einem Satelliten-Sicherungssystem zusammenhängen soll. Das Problem tritt in mehreren Städten wie Moskau, Krasnodar oder St. Petersburg auf, wie russische Medien wie die Moscow Times berichten.

Die russische Autohändlergruppe Rolf bestätigte einen sprunghaften Anstieg von Defektmeldungen und Reparaturanfragen. Laut einer Sprecherin handelt es sich bei dem problematischen Satellitensystem um eine Anti-Diebstahl-Vorrichtung, die von Porsche bei der Autoherstellung direkt eingebaut wird. Es sollen sämtliche Modelle betroffen sein.

Das besagte System trackt den Standort der Autos und interveniert, wenn diese ohne eingeschaltete Zündung oder durch Abklemmen der Batterie bewegt werden. Dann wird neben der Auslösung eines Alarms auch die Treibstoffzufuhr gekappt – wodurch der Motor nicht mehr läuft und die Sportwagen nicht mehr fahrtüchtig sind. Einige Porsche-Fahrer erklärten den Berichten zufolge, dass sie das Problem kurzzeitig umgehen konnten, indem sie die Autobatterie stundenlang abgeklemmt hätten.

Unklar ist, weshalb genau es zu den Ausfällen kommt. Laut Porsche hat das Problem nichts mit der Technik zu tun. Eine Sprecherin sagte gegenüber dem deutschen Automagazin Auto-Motor-Sport, dass die Probleme «nicht in der Verantwortung der Porsche AG» lägen, weil es sich «um länderspezifische Ausführungen handelt». Andere Märkte seien nicht von der Problematik betroffen.

Porsche hatte die Geschäfte in Russland nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 eingestellt. Tochterfirmen, welche das Unternehmen noch hält, sollen verkauft werden. Der Autohändler Rolf hält derweil Sabotage für möglich: «Es besteht die Möglichkeit, dass dies absichtlich geschehen ist.» Wer dahinterstecken könnte, ist aber unklar.

Eine andere Theorie stellt einen Bezug zu ukrainischen Drohnenangriffen in Russland her. GPS-Störungen kommen in Russland häufig vor, weil entsprechende Systeme eingesetzt werden, um ukrainische Drohnen abzuwehren. Das satellitengestützte Porsche-System könnte demnach ebenfalls durch die Abwehrbemühungen irritiert werden und dadurch den Alarm auslösen. (con)

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18 Kommentare
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Zahlenheini
09.12.2025 08:10registriert Juli 2018
Die brauchen sie doch eh nicht, Porsche ist doch das, was Putin „europäische Dekadenz“ nennt.
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e bitzli dänke
09.12.2025 08:26registriert November 2025
Mit den Porsche Fahrern trifft es in Russland einmal die richtigen. Wer sich da einen Porsche leisten kann, ist dem System Putin meist nicht abgeneigt.
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Böser Mensch
09.12.2025 08:20registriert Oktober 2025
Ich hoffe, dass es der Schweizer Luftwaffe mit ihren US-amerikanischen F-35 nicht einmal ähnlich ergehen wird.
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