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Massenhaft tote Pinguine an Uruguays Küsten angespült

Massenhaft tote Pinguine an Uruguays Küsten angespült

22.07.2023, 07:0722.07.2023, 12:36
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An der Ostküste von Uruguay sind in den vergangenen Tagen rund 2000 verendete Pinguine gefunden worden. Es handele sich zu 90 Prozent um junge Magellanpinguine.

Diese seien im Atlantik verendet und dann an die Strände in den Regierungsbezirken Canelones, Maldonado und Rocha gespült worden, sagte die zuständige Beauftragte des Umweltministeriums, Carmen Leizagoyen, der Nachrichtenagentur AFP am Freitag (Ortszeit).

Die jungen Pinguine hatten demnach keine Fettreserven und leere Mägen. Die Ursachen für das Massensterben waren zunächst unklar. Bei keinem der Kadaver sei das Vogelgrippe-Virus nachgewiesen worden, hob Leizagoyen hervor.

Ähnliches Sterben in Brasilien

Magellanpinguine nisten im Süden Argentiniens. Im Winter auf der Südhalbkugel wandern sie auf der Suche nach Futter und weniger kalten Gewässern nordwärts und lassen sich dann in Uruguays Nachbarland Brasilien nieder. «Es ist normal, dass ein gewisser Prozentsatz stirbt, aber nicht solche Zahlen», sagte Leizagoyen. Nach ihren Angaben war ein ähnliches Pinguinsterben vergangenes Jahr in Brasilien festgestellt worden. Auch dort seien die Gründe bis heute unbekannt.

«Der Pinguin zeigt uns die Spitze des Eisbergs einer schlimmen Situation, die der gesamte Südwesten des Atlantiks wegen der illegalen, unregistrierten, ungeregelten Fischerei erlebt.»
Rodrigo García

Umweltschützern zufolge leiden Pinguine zunehmend an der Überfischung der Meere. Richard Tesore von der Organisation SOS Rescate Fauna Marina wies ausserdem auf einen Sturm im Atlantik Mitte Juli hin, der möglicherweise zum Tod vieler schwacher Tiere geführt habe. Ausser Pinguinen wurden laut Tesore in den vergangenen Tagen auch tote Seevögel, Meeresschildkröten und Seelöwen an den Stränden von Maldonado angespült.

Der Leiter der Umweltorganisation Ambiente de Rocha, Rodrigo García, forderte die Einrichtung von Meeresschutzgebieten. «Der Pinguin zeigt uns die Spitze des Eisbergs einer schlimmen Situation, die der gesamte Südwesten des Atlantiks wegen der illegalen, unregistrierten, ungeregelten Fischerei erlebt», erklärte er. (cst/sda/afp)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lullaby@20past
22.07.2023 07:16registriert April 2019
„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“
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Calvin Whatison
22.07.2023 07:38registriert Juli 2015
Traurig 😞. Der Mensch kennt einfach keine Grenzen mehr.
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    Warum Donald Trump zurückkrebst
    Der Deal mit Grossbritannien ist ein erstes Schwächezeichen.

    Im Handelskrieg zwischen den USA und dem Rest der Welt ist es ein bisschen so wie beim Mikado: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Obwohl selbstverständlich mit Superlativen angekündigt, ist der Deal, den der US-Präsident mit dem Vereinigten Königreich abgeschlossen hat, ein Zeichen dafür, dass sich Trump zum ersten Mal bewegt hat. Oder, wie das «Wall Street Journal» kommentiert:

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